Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Dienstleister wachsen, zeigen aber erste Schwächen
Die gewerblichen Dienstleister in Deutschland haben im August ihre Wachstumsdynamik erhöht, doch zugleich häuften sich Anzeichen einer grundlegenden Abschwächung. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich stieg auf 54,8 Punkte von 54,5 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut in einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Im Rahmen des ersten Ausweises war noch ein Rückgang auf 54,4 Punkte berichtet worden.
Wachstum in der Eurozone trotz Beschleunigung verhalten
Die Wirtschaft der Eurozone ist im August trotz einer Beschleunigung nur sehr verhalten gewachsen. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 51,9 Zähler von 51,5 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 51,8 Punkte gemeldet worden.
Großbritannien flirtet mit Rezession
Die britische Wirtschaft ist im August näher an eine Rezession herangerückt, während die Ungewissheit über den Brexit zunimmt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor fiel auf 50,6 Punkte von 51,4 im Vormonat, wie IHS Markit mitteilte. Ein Wert über 50,0 deutet auf eine Expansion hin, während ein Wert unter diesem Wert eine Kontraktion signalisiert. Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft, als die Unternehmen angesichts der wachsenden Unsicherheit über den Brexit ihre Investitionen zusammenstrichen.
Griechische Wirtschaft gewinnt im zweiten Quartal an Dynamik
Die griechische Wirtschaft hat im zweiten Quartal 2019 ihre Wachstumsdynamik erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, wie die Statistikbehörde mitteilte. Im ersten Quartal hatte das Wachstum 0,2 Prozent betragen. Im Jahresvergleich lag das BIP im zweiten Quartal um 1,9 Prozent höher. Im ersten Quartal hatte das BIP-Wachstum 1,1 Prozent betragen.
Lagarde hofft ohne "Whatever it takes" auszukommen
Christine Lagarde hofft, als Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) niemals versprechen zu müssen, alles innerhalb des EZB-Mandats Mögliche zur Bewahrung des Euro zu tun. "Ich hoffe wirklich, dass ich das nie tun muss. Denn das würde bedeuten, dass andere wirtschaftspolitische Akteure nicht das tun, was sie tun müssen", sagte sie in ihrer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.
Designierte EZB-Chefin verspricht Agilität bei neuen Herausforderungen
Christine Lagarde will als Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) dafür sorgen, dass die EZB die gleiche Agilität bei der Anpassung an neue Herausforderungen an den Tag legt, wie sie das in Reaktion auf frühere Krisen getan hat. In ihrer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments (EP) sagte Lagarde: "Als Präsidentin würde ich mich an diese gesunden Prinzipien halten, an das Mandat und an die Agilität, die bei der Anpassung an die Umstände notwendig ist."
Lagarde: EZB-Portfolio sollte Klimarisiken nicht ignorieren
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage ihrer designierten Präsidentin Christine Lagarde die Risiken beachten, die mit dem Klimawandel zusammenhängen. Lagarde sagte in ihrer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments, ihre persönliche Meinung sei, dass Klimarisiken zum Kern der Mission jeder Institution gehören müssten.
Enria verteidigt höhere Belastung für Banken durch Basel 3
Der Chef der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht, Andrea Enria, hat die höheren Belastungen verteidigt, die sich für Banken des Euroraums aus der Einführung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 ergeben. In seinen einleitenden Bemerkungen für eine Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments sagte Enria, höhere Eigenkapitalanforderungen konzentrierten sich auf Großbanken.
EZB teilt bei Dollar-Tender 39,5 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 39,5 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten drei Banken eine Summe von 871,5 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat wie in der Vorwoche einen Festzinssatz von 2,63 Prozent.
Rosengren: US-Wirtschaft braucht derzeit keine Zinssenkungen
Der Chef der Federal Reserve Bank of Boston, Eric Rosengren, sieht die US-Wirtschaft in genügend guter Verfassung, dass derzeit weitere Zinssenkungen vermieden werden könnten. Damit widersprach er den jüngsten Signalen vom Rentenmarkt, die auf einen möglichen wirtschaftlichen Abschwung hinweisen.
Ministerium: Bundesregierung beschließt Glyphosat-Ausstieg für Ende 2023
Die Bundesregierung hat zum Ende des Jahres 2023 ein vollständiges Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat beschlossen. Das ist Teil des Insektenschutzprogramms, das das Kabinett verabschiedet hat, bestätigte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums. Mit dem Verbot glyphosathaltiger Mittel will die Bundesregierung dem Insektensterben entgegenwirken.
Gericht in Edinburgh erklärt Zwangspause des Londoner Parlaments für zulässig
Ein Gericht im schottischen Edinburgh hat die vom britischen Premierminister Boris Johnson verhängte Zwangspause des britischen Parlaments für zulässig erklärt. Der Court of Session, das höchste schottische Zivilgericht, wies einen Antrag von 75 Abgeordneten zurück, die Zwangspause für unzulässig zu erklären. Richter Raymond Doherty befand, Johnsons Entscheidung falle in den Bereich politischer Entscheidungen, die nicht von rechtlichen "Standards" abhängig seien.
Wien erneut "lebenswerteste Stadt der Welt"
Wien ist einer britischen Studie zufolge erneut die lebenswerteste Stadt der Welt. In der jährlich erscheinenden Rangliste der Economist Intelligence Unit (EIU) lag die österreichische Hauptstadt wie bereits im Jahr 2018 vor der australischen Stadt Melbourne, gefolgt von Sydney, Osaka und Calgary. Auf dem letzten Platz landete die Hauptstadt des Krisenstaats Syrien, Damaskus.
Ruhani: Atom-Zusagen werden "heute oder morgen" weiter zurückgefahren
Irans Staatschef Hassan Ruhani hat am Mittwoch angekündigt, sein Land werde die Erfüllung der Auflagen aus dem internationalen Atomabkommen "heute oder morgen" weiter zurückfahren. "Ich glaube nicht, dass wir eine Übereinkunft erzielen - somit werden wir den dritten Schritt tun und die Details heute oder morgen bekannt geben", zitierte die Website der Präsidentschaft Ruhani.
Hongkongs Regierungschefin: Auslieferungsgesetz wird zurückgezogen
Unter dem Druck der monatelangen Straßenproteste hat Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam die Rücknahme des umstrittenen Auslieferungsgesetzes angekündigt. "Die Regierung wird das Gesetz in aller Form zurückziehen, um die Sorgen der Bevölkerung vollständig zu entkräften", sagte Lam in einer von ihrem Büro veröffentlichten Mitteilung per Video. Lam erfüllt damit eine der Hauptforderungen der Demonstranten, die in Hongkong seit drei Monaten für mehr Demokratie auf die Straße gehen.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Aug 53,4 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Aug PROGNOSE: 53,3
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Juli war 52,6
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Aug 50,6
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Aug PROGNOSE: 51,5
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Juli bei 51,7
US/MBA Market Index Woche per 30. Aug -3,1% auf 558,5 (Vorwoche: 576,2)
US/MBA Purchase Index Woche per 30. Aug +3,6% auf 242,6 (Vorwoche: 234,1)
US/MBA Refinance Index Woche per 30. Aug -7,0% auf 2.367,2 (Vorwoche: 2.545,6)
DJG/DJN/AFP/apo
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September 04, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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