Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Netzagentur teilt 5G-Frequenzen aus Versteigerung zu
Die Bundesnetzagentur hat auf Antrag der Telekom Deutschland GmbH die ersteigerten Frequenzen im Bereich bei 3,6 GHz zugeteilt, wie die Behörde bekanntgab. Die Frequenzen der anderen erfolgreichen Bieter könnten auf Antrag ebenfalls zugeteilt werden. Zuteilungsanträge der Drillisch Netz AG und der Vodafone GmbH lägen vor und sollten in Kürze beschieden werden.
EZB/Mersch: Banken sollten größeren Aufbau neuer NPL verhindern
Der designierte stellvertretende Chef bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht, Yves Mersch, hat vor einem größeren Aufbau neuer notleidender Kredite im Euroraum gewarnt. Bei seiner Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments sagte Mersch: "Seit 2014 haben sich die notleidenden Kredite (NPL) um nahezu 50 Prozent verringert, aber wir müssen in die Zukunft blicken. Angesichts des schwachen Wachstumsumfelds können Banken es sich nicht leisten, größere Mengen neuer notleidender Kredite aufzubauen und zugleich an veralteten Geschäftsmodellen festzuhalten."
SPD übt vor Unterhaus-Votum harte Kritik an Johnson
Die SPD hat den britischen Premierminister Boris Johnson vor der Abstimmung im Unterhaus über einen Brexit-Aufschub hart kritisiert und ein Parlamentsvotum zu Gunsten eines Aufschubes verlangt. "Es ist nur zu hoffen, dass das britische Parlament Premier Johnson heute in die Parade fährt und seinen Chaos-Brexit-Kurs durchkreuzt", sagte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Achim Post.
Barley: Boris Johnson dient nicht dem Interesse Großbritanniens+
Die Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley, hat den britischen Premierminister Boris Johnson scharf kritisiert und vor einer Gefährdung der Demokratie gewarnt. "Das Schlimme ist, dass Boris Johnson eine sehr egoistische Strategie verfolgt, die am Ende nicht den Interessen seines Landes dient", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Johnson schlägt vorgezogene Neuwahlen für den 15. Oktober vor
Vor dem Hintergrund des harten Ringens um den Brexit hat der britische Premierminister Boris Johnson vorgezogene Neuwahlen für den 15. Oktober vorgeschlagen.
EU stellt rund 780 Millionen Euro Hilfen für No-Deal-Brexit bereit
Für den Fall eines ungeregelten Brexit Ende Oktober stellt die EU-Kommission 780 Millionen Euro an Finanzhilfen für die Mitgliedstaaten bereit. Wie EU-Vertreter in Brüssel sagten, kommen rund 600 Millionen Euro davon aus dem EU-Solidaritätsfonds, der normalerweise Mittel bei schweren Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen bereitstellt. Weitere 180 Millionen Euro würden über den EU-Fonds für die Bewältigung von Globalisierungsfolgen beigesteuert.
EU sieht bisher keine Alternative zu Auffanglösung für Nordirland
Beim Brexit sieht die EU bisher keine Alternative zu der umstrittenen Auffanglösung für die Grenze zwischen Irland und Nordirland. Der sogenannte Backstop sei "die einzige Lösung", die das Karfreitagsabkommen für den Frieden in Nordirland und den Erhalt des europäischen Binnenmarkt schütze, erklärte die EU-Kommission. Brüssel werde weiter mit Irland zusammenarbeiten, um eine "harte Grenze" mit Kontrollen zur britischen Provinz Nordirland nach dem Brexit zu verhindern.
Seibert: Es wäre an britischer Regierung, Fristverlängerung bei EU zu beantragen
Die Bundesregierung hat eine Bewertung der Entwicklungen im britischen Unterhaus abgelehnt und betont, eine mögliche Fristverlängerung müsse von London bei der EU beantragt werden. Er wolle "die parlamentarischen Vorgänge in Großbritannien auch weiterhin nicht kommentieren", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Industrie: Glyphosat-Verbot verstößt gegen EU-Recht
Das für Ende 2023 geplante deutsche Verbot glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel steht nach Ansicht der chemischen Industrie im Widerspruch zum europäischen Recht. Der Branchenverband VCI kritisierte, die Zulassung von Wirkstoffen für Pflanzenschutzmittel erfolge auf europäischer Ebene. Nationale Alleingänge seien daher bei der Zulassung nicht vorgesehen.
Neue Regierung in Italien steht - Di Maio wird Außenminister
Die neue Regierung in Italien steht: Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die sozialdemokratische PD stellten Präsident Sergio Mattarella am Mittwoch ihre Koalitionsregierung unter der Führung von Ministerpräsident Giuseppe Conte vor, wie ein Sprecher des Präsidenten mitteilte. Neuer Außenminister soll Fünf-Sterne-Chef Luigi di Maio werden, Wirtschafts- und Finanzminister wird der pro-europäische Europaabgeordnete Roberto Gualtieri von der PD, wie Conte mitteilte.
Frankreich streicht fast 6.000 Stellen in Budgetministerium
Im französischen Ministerium für öffentliche Finanzen werden tausende Stellen gestrichen. Budgetminister Gérald Darmanin kündigte den Wegfall von "rund 5.800 Posten" bei einem Treffen mit den Gewerkschaften an. Diese übten am Mittwoch scharfe Kritik an den Plänen, die bis 2022 umgesetzt werden sollen.
Bank of Canada lässt Leitzins unverändert, warnt vor Handelsstreit
Die kanadische Notenbank hat wie erwartet ihren Leitzins bei 1,75 Prozent belassen, nach dem zuletzt starkem Wirtschaftswachstum jedoch vor einer wahrscheinlichen konjunkturellen Abkühlung als Folge der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China gewarnt. Die Bank of Canada erklärte in ihrem geldpolitischen Statement, Kanadas Wirtschaftswachstum habe sich mit annualisiert 3,7 Prozent im zweiten Quartal stärker entwickelt als angenommen. Vorausgegangen waren zwei wachstumsschwache Quartale.
Defizit in der US-Handelsbilanz sinkt im Juli
Das Handelsbilanzdefizit der USA hat sich im Juli verringert, da die Industrieschwäche die Importe von produktionsbezogenen Produkten dämpfte. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 53,99 Milliarden Dollar nach revidiert 55,51 (vorläufig: 55,15) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 53,40 Milliarden Dollar gerechnet.
Fed/Williams: US-Ausblick hängt an internationalen Entwicklungen
Die Aussichten für die US-Wirtschaft stehen nach Aussage des Präsidenten der New York Fed, John Williams, in enger Beziehung zu den internationalen Entwicklungen. "Wie sich der Ausblick für die USA entwickelt, hängt letzten Endes vom Florieren der Volkswirtschaften rund um die Welt ab", sagte Williams laut veröffentlichtem Redetext bei einer Konferenz in New York. Gegenwärtig sei die Lage trotz Unsicherheiten und Risiken gut. Das Wachstum bezeichnete Williams als moderat und die Konjunkturdaten als durchwachsen. Schlüsselproblem sei die niedrige Inflation.
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September 04, 2019 13:31 ET (17:31 GMT)
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