Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag deutlich unter Druck geraten. Marktteilnehmer nannten die Verringerung mehrerer politischer Risiken als Grund. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,46 Prozent auf 177,85 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf minus 0,62 Prozent. Erst am Dienstag war die Rendite auf ein Rekordtief von 0,74 Prozent gefallen.
Nicht nur in Deutschland, auch in vielen anderen Ländern in Europa gaben die Anleihekurse nach. Marktteilnehmer erklärten dies mit der insgesamt besseren Stimmung an den Finanzmärkten. Sichere Anlagen, zu denen Bundesanleihen gezählt werden, seien deshalb weniger gefragt gewesen.
Ein Grund für die bessere Marktstimmung ist die Ankündigung durch die USA und China, bald wieder über die Beilegung ihres Handelsdisputs reden zu wollen. Hinzu kommt, dass sich das britische Parlament mit Kräften gegen den harten Brexit-Kurs der Regierung zur Wehr setzt. Ein EU-Austritt des Landes ohne Anschlussvereinbarung wird damit unwahrscheinlicher. Als dritter die Anleger beruhigender Faktor wird die Bildung einer neuen Regierung in Italien genannt. Neuwahlen, die stets Unsicherheit mit sich bringen, können damit vorerst vermieden werden./bgf/jsl/mis
ISIN DE0009652644
AXC0162 2019-09-05/12:28