Die Regierungen der USA und Mexikos wollen die Wirksamkeit ihrer Migrationsvereinbarung in wenigen Tagen gemeinsam bewerten. Laut der Vereinbarung vom 7. Juni sollten innerhalb von 90 Tagen weitere Maßnahmen beschlossen werden, wenn die bisherigen nicht die erwartete Wirkung zeigen sollten. Am Donnerstag, als diese Frist ablief, kündigte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador ein Treffen der beiden Regierungen am kommenden Dienstag in Washington an.
Mit der Vereinbarung hatte Mexiko die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle vorerst abgewendet. Das lateinamerikanische Land verpflichtete sich unter anderem, durch den Einsatz der Nationalgarde an seinen Grenzen mit den USA und Guatemala den Zustrom mittelamerikanischer Migranten in die USA über Mexiko einzudämmen.
Bei den Verhandlungen im Juni hatten die USA gefordert, dass Mexiko zu einem sicheren Drittstaat erklärt wird. Dann müssten alle Migranten aus Mittelamerika, die über Mexiko in die USA wollen, zunächst in Mexiko Asyl beantragen. Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard und der Mehrheitsführer im Senat, Ricardo Monreal, lehnten dies zuletzt öffentlich ab.
Seit Unterzeichnung der Vereinbarung sank die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte aus Mexiko in die USA deutlich. Nachdem US-Grenzpolizisten im Mai noch mehr als 144 000 Menschen beim illegalen Grenzübertritt festgesetzt hatten, waren es im Juli nur noch gut 82 000. US-Medien berichteten unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte offizielle Statistik, die Zahl sei im August weiter zurückgegangen./nk/DP/fba
AXC0303 2019-09-05/19:55