Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Freitag in Peking von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen worden. Im Mittelpunkt des Treffens dürften der Handelskrieg der USA mit China, die Unruhen in Hongkong und die bilateralen Beziehungen stehen. Am Abend war auch ein Essen mit Xi Jinping geplant.
Bei einer Pressekonferenz mit Ministerpräsident Li Keqiang hatte die Kanzlerin alle Beteiligten bei den Unruhen in Hongkong aufgefordert, von Gewalt abzusehen. Eine Lösung müsse im Dialog gefunden werden. Merkel begrüßte, dass die Hongkonger Regierung das umstrittene Gesetz für Auslieferungen nach China diese Woche komplett zurückgezogen hat. Sie hoffe nun, dass die Demonstranten "am Dialog teilnehmen können", sagte sie.
Hongkongs Regierung hatte den Rückzug des Gesetzentwurfs mit einem Gesprächsangebot an alle Teile der Gesellschaft verbunden, da die Unzufriedenheit unter den sieben Millionen Hongkongern weit über das Gesetz hinausgeht und sich auch auf wirtschaftliche und soziale Probleme in der Hafenmetropole erstreckt.
Li Keqiang will nach eigenen Worten das "Chaos" in Hongkong beenden. "Das wird im Rahmen der Gesetze geschehen", versicherte der Premier. China habe "die Weisheit", das zu tun. Die Zentralregierung habe schon mehrfach bekräftigt, dass mit der chinesischen Sonderverwaltungsregion "auf der gesetzlichen Basis" umgegangen werde./lw/rm/DP/nas
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