Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future kletterte bis zum frühen Abend um 0,21 Prozent auf 177,73 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf minus 0,63 Prozent. Auch an vielen anderen Anleihemärkten in Europa gingen die Renditen zurück. Besonders deutlich sanken sie in Italien und Spanien.
Der am Nachmittag veröffentlichte schwache US-Arbeitsmarktbericht stützte die Anleihen etwas. So ist die Beschäftigtenzahl im August weniger gestiegen als von Ökonomen erwartet. "Das Stellenplus ist in Anbetracht des jahrelangen Stellenaufbaus immer noch solide", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Möglicherweise drehe aber der Wind am US-Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten. Zur Vorsicht mahne das zuletzt deutliche Absacken der Stimmung im verarbeitende Gewerbe im August.
Nachdem die Rendite zehnjähriger Anleihen am Dienstag auf ein Rekordtief von Minus 0,74 Prozent gefallen war, erholte sie sich an den vergangenen Tagen deutlich. Dazu beigetragen haben verminderte politische Risiken, unter anderem im Handelsstreit zwischen den USA und China, dem Brexit oder den Massenprotesten in Hongkong. Am Freitag setzte dann eine Gegenbewegung ein.
Marktteilnehmer verwiesen zudem auf die chinesische Geldpolitik. Die Zentralbank der Volksrepublik reduzierte ihren Mindestreservesatz zum 16. September um 0,5 Punkte auf 13,0 Prozent. Der Schritt gilt im Vergleich zu Leitzinssenkungen aber als moderatere Maßnahme. /jsl/zb
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AXC0239 2019-09-06/17:54