Angesichts eines weiteren Teilausstiegs des Irans aus dem Atomabkommen reist der Interimschef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Cornel Feruta, nach Teheran. Feruta werde am Samstag mit hochrangigen iranischen Vertretern sprechen, teilte sein Sprecher Frederik Dahl am Freitagabend in Wien mit. Dahl bestätigte, dass der Besuch Ferutas mit der Überwachung iranischer Atomaktivitäten durch die IAEA zu tun habe. Es ist das erste mal seit fast zwei Jahren, dass ein IAEA-Chef den Iran besucht. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte die EU am Freitag darüber informiert, dass Teheran wegen des Ausstieges der USA aus dem Atomabkommen und der Verhängung weiterer Sanktionen im Gegenzug sämtliche Verpflichtungen in den Bereichen Forschung und Ausbau seiner Nukleartechnologie aussetzen werde. Erste Schritte in diese Richtung war das Land bereits in den vergangenen Monaten gegangen.
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben extrem zugenommen, seit Washington im vergangenen Jahr einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen war. US-Präsident Donald Trump will den Iran mit maximalem Druck dazu zwingen, ein neues Atomabkommen mit schärferen Auflagen auszuhandeln. Außerdem soll ein neues Abkommen auch auf das Raketenprogramm des Landes ausgeweitet werden.
Die anderen Vertragsparteien, darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien, versuchen, das Atomabkommen gegen den Widerstand der USA zu retten./al/ro/DP/zb
AXC0264 2019-09-06/19:35