FRANKFURT (Dow Jones)--Der Autozulieferer Continental überprüft im Zuge seines Sparkurses auch einzelne Werke. Der Konzern schaue überall auf die Wettbewerbsfähigkeit, deutsche Standorte würden dabei nicht ausgespart, sagte Conti-Chef Elmar Degenhart im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. In einem ersten Schritt gebe es in einigen Betrieben Kurzarbeit, darüber hinausgehende Maßnahmen verhandele der Vorstand gerade mit dem Betriebsrat. "Bereiche, die absehbar nicht ausreichende Beiträge zu Wachstum oder Gewinn leisten, stellen wir auf den Prüfstand, notfalls trennen wir uns davon".
Die deutsche Automobilindustrie und damit die deutsche Wirtschaft insgesamt stehen nach Aussage von Degenhart "harte Zeiten" bevor. "Die Stimmung ist angespannt. Die Industrie muss sich bis 2021 auf eine Situation ohne Wachstum einstellen", sagte der Manager. Je tiefer die Rezession, desto härter müsste die Branche gegensteuern und das habe entsprechende Folgen für den Arbeitsmarkt. Degenhart sieht deshalb die Politik gefordert: "Wir würden uns wünschen, dass die Industrie unterstützt wird, bevor wir heftiger in die Rezession rutschen. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für stimulierende Maßnahmen."
Für Conti selbst seien im Kampf gegen den Abschwung betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, sagte Degenhart weiter. Die Gesellschaft hatte Anfang August angekündigt, angesichts des widrigen Umfelds in der Autobranche ihre Kostensenkungen zu verschärfen.
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September 08, 2019 05:34 ET (09:34 GMT)
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