Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix-Konjunkturindex Deutschland steigt erstmals seit Mai
Der von dem Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im September erstmals seit Mai wieder etwas gestiegen, was an einer optimistischeren Beurteilung der Wachstumsaussichten lag. Nach Mitteilung von Sentix erhöhte sich der Index auf minus 12,8 (August: minus 13,7) Punkte. Der Erwartungsindex kletterte auf minus 15,0 (minus 21,5) Punkte, während der Lageindex auf minus 10,5 (minus 5,5) Punkte nachgab, den niedrigsten Wert seit März 2010. Sentix befragte in der September-Umfrage 922 Anleger, darunter 240 institutionelle.
ING: Deutsche Exporte nach China und in die USA laufen gut
ING weist darauf hin, dass der Handelskonflikt USA-China die deutschen Ausfuhren nur indirekt beeinträchtigt. "Deutschlands Exporte nach China und in die USA haben sich in der ersten Jahreshälfte besser entwickelt als die Exporte in andere Länder des Euroraums - erstere sind im Jahresvergleich um über 4 Prozent gestiegen, letztere um nur 0,5 Prozent", schreibt ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski in einem Kommentar zu überraschend guten deutschen Exportzahlen für Juli.
OECD-Frühindikator weist auf nachlassendes Wachstum
Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet auf nachlassendes Wachstum in einigen großen Mitgliedsstaaten. Solche Signale gebe es für die USA und die Eurozone, insbesondere für Deutschland, erklärte die OECD, eine von 35 Industriestaaten betriebene Denkfabrik.
Britische Wirtschaft wächst im Juli trotz Brexit-Wirren
Die britische Wirtschaft hat im Juli ein moderates Wachstum verzeichnet, weil der wichtige Dienstleistungssektor weiter expandierte, obwohl die Brexit-Unsicherheit die Produktion und den Bau weiterhin belastete. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 1,0 Prozent höher.
Citigroup erwartet "moderates" EZB-Paket
Die Citigroup erwartet, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag ein "moderates Paket" von Lockerungsmaßnahmen beschließen wird. Die Analysten prognostizieren eine Senkung des Einlagensatzes um 10 Basispunkte und Anleihekäufe im Volumen von 360 Milliarden Euro. Dazu wird die EZB laut Citigroup wahrscheinlich die Emissionslimits auf 50 Prozent anheben. Etwas weniger sicher sind die Analysten im Hinblick auf die Einführung gestaffelter Einlagenzinsen.
Deutsche Bank: Neue EZB-Nettokäufe nicht sicher
Die Deutsche Bank hält eine Wiederaufnahme von Nettoanleihekäufen durch die Europäische Zentralbank (EZB) für keine ausgemachte Sache. "Es ist nicht sicher, dass das Paket QE beinhalten wird", schreibt Analyst Mark Wall in seinem Morgenkommentar mit Blick auf die EZB-Ratssitzung am Donnerstag. Sollte es tatsächlich dazu kommen, könnte QE in begrenzter Form eingesetzt werden, beispielsweise zur Versteilung der Zinskurve. Auch eine Beschränkung auf private Assets sei denkbar.
Commerzbank: EZB könnte Aktien kaufen
Die Commerzbank hält Aktienkäufe durch die EZB unter bestimmten Voraussetzungen für möglich. Im Fall einer Rezession oder eines Crashs könnte die Notenbank Aktien kaufen, damit die Unternehmen wieder mehr ivestierten und so die Konjunktur anschöben. Außerdem könnte sie mit Aktienkäufen signalisieren, dass sie immer noch über genügend geldpolitische Munition verfüge.
Oddo BHF: Draghi überzeugt EZB-Rat von neuen Nettokäufen
Oddo BHF erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi den Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) von der Notwendigkeit neuer Nettoanleihekäufe überzeugen wird. "Wenn wir akzeptieren, dass die Instrumente der EZB einander ergänzen, dann würde ein Weglassen von QE die Wirksamkeit des Pakets reduzieren und zu einer deutlichen Enttäuschung an den Kapitalmärkten führen", schreibt Chefvolkswirt Bruno Cavalier in seinem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung am Donnerstag.
Grüne fordern nach schwerem Unfall Verteuerung von SUVs
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat sich nach einem schweren Unfall mit einem SUV in Berlin mit vier Toten gegen eine Debatte über ein Verbot dieser Fahrzeugklasse ausgesprochen, aber gefordert, SUVs durch Steuern wesentlich teurer zu machen. "Die Frage, was es kostet, ist viel entscheidender als ein Verbot", sagte Göring-Eckardt der Bild-Zeitung. Der Unfall sei einfach nur "furchtbar".
Altmaier startet in Aktionswoche Debatte über Industriestrategie
Während der am Montag beginnenden bundesweiten Woche der Industrie will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Rückmeldungen zu seiner Industriestrategie einholen. Unter dem Motto "Industrie verbindet" würden Unternehmen, Gewerkschaften und Verbände mehr als zwei Wochen lang mit zahlreichen Aktionen auf den Beitrag der Industrie für die Wertschöpfung hinweisen und über die Zukunft der Branche diskutieren, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mitteilte.
Dreyer: Union muss sich bei Grundrente noch bewegen
Die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer hat sich für die großzügige Gewährung einer künftigen Grundrente ausgesprochen. "Eine Bedürftigkeitsprüfung, die den Kreis der Anspruchsberechtigten auf rund 100.000 Menschen reduziert, ist mit uns jedenfalls nicht zu machen", sagte Dreyer der Saarbrücker Zeitung. "Da muss sich die Union noch bewegen", forderte die SPD-Chefin.
Von der Leyens Kommission gehören 14 Männer und 13 Frauen an
Der künftigen EU-Kommission sollen 14 Männer und 13 Frauen angehören. Dies geht aus einer Liste mit Kandidaten vor, die von der EU-Kommission veröffentlicht wurde. Demnach wird die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihr Ziel knapp verfehlen, die Kommission erstmals mit 50 Prozent Frauen zu besetzen. Der Frauenanteil liegt bei 48 Prozent.
Johnson droht bei Abstimmung über Neuwahl weitere Niederlage im Parlament
Dem britischen Premierminister Boris Johnson steht die nächste Niederlage im Parlament bevor: Der Regierungschef will das Unterhaus am Montagabend erneut über eine Neuwahl am 15. Oktober abstimmen lassen. Er hofft auf eine Mehrheit, mit der er doch noch seine Brexit-Politik umsetzen kann. Die Opposition will aber erneut gegen Neuwahlen stimmen. Auch bei seinem Antrittsbesuch in Irland stieß der Premierminister auf Gegenwind.
Varadkar: London hat noch keine "realistische" Alternative zum Backstop vorgelegt
Der irische Premierminister Leo Varadkar hat der britischen Regierung vorgeworfen, der EU beim Brexit bisher keine "realistische" Alternative zur umstrittenen Auffanglösung für die Grenze zu Nordirland vorgelegt zu haben. "Wir haben bis heute keine solchen Vorschläge erhalten", sagte Varadkar beim Antrittsbesuch des britischen Premierministers Boris Johnson in Dublin. Bis eine Alternative gefunden sei, bleibe der Backstop ein wesentlicher Bestandteil des Austrittsabkommens mit der EU.
Große Verluste für Kreml-treue Kandidaten bei Wahl in Moskau
Bei der Kommunalwahl in Moskau haben die Kreml-treuen Kandidaten Medienberichten zufolge große Verluste eingefahren. Wie russische Nachrichtenagenturen nach Auszählung fast aller Stimmen berichteten, gingen viele Stimmen an unabhängige Kandidaten, Kommunisten und Liberale. Die Kreml-Partei Einiges Russland hat demnach rund ein Drittel ihrer Sitze im Moskauer Stadtrat verloren. Die russischen Kommunal- und Regionalwahlen galten als wichtiger Stimmungstest für Präsident Wladimir Putin.
Hisbollah-Miliz meldet Abschuss einer "israelischen Drohne"
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben eine israelische Drohne abgeschossen. Das unbemannte Fluggerät sei von Hisbollah-Kämpfern ins Visier genommen worden, als es die Grenze zum Libanon überquerte, teilte die Hisbollah mit. Die Drohne sei nun in der Gewalt ihrer Kämpfer. Das israelische Militär bestätigte den Verlust einer Drohne, äußerte sich jedoch nicht zu dessen Ursache.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Verbraucherpreise Aug -0,02% (PROG: -0,01%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Aug +0,20% (PROG: +0,19%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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September 09, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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