DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Moody's hat das Rating von Ford auf Ba1 und damit auf "Junk Status" gesenkt. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur begründete die Herabstufung mit den "erheblichen Geschäfts- und Marktherausforderungen, mit denen Ford konfrontiert ist" sowie "wahrscheinlich schwachen Erträgen und Cash-Generierung" aufgrund des langen und kostspieligen Restrukturierungsplans, den der Autohersteller in einer sich abschwächenden Autokonjunktur verfolgt. Die Herabstufung erfolgte um eine Stufe von Baa3, Ba1 ist die erste Stufe des "non investment speculative"-Bereichs.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
19:00 US/Apple Inc, Vorstellung neuer Produkte, Cupertino
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 0,00 0% Nikkei-225 21.372,63 +0,25% Hang-Seng-Index 26.687,43 +0,02% Kospi 2.031,51 +0,59% Shanghai-Composite 3.016,61 -0,27% S&P/ASX 200 6.601,80 -0,69%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die anstehenden Notenbanksitzungen und der Handelskonflikt zwischen den USA und China sind die bewegenden Theman an den Börsen. Zum Handelsstreit sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin am Montag, die im kommenden Monat neu anlaufenden Handelsgesprächen mit China, betrachte er als Zeichen "guten Glaubens" und dass es "viel Fortschritte" in den Gesprächen geben. Direkt stattfinden sollen letztere im Oktober wieder. Zudem richten sich die Blicke der Anleger auf die anstehenden Notenbanktreffen, zunächst das der EZB am Donnerstag. Von ihr erhofft man sich nach den zuletzt verhaltenen Konjunkturdaten geldpolitische Lockerungsmaßnahmen. Auch von der US-Notenbank wird in der kommenden Woche ein Schritt in die gleiche Richtung erwartet. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung liegt bei klar über 90 Prozent. Die chinesischen Verbraucherpreise für August senden kein klares Signal. Unter den Einzelwerten erhöhen sich Nissan in Tokio um 3,1 Prozent, nachdem CEO Hiroto Saikawa am Vortag nach Börsenschluss seinen Rücktritt angekündigt hat. Nachfolger wird der bisherige COO Yasuhiro Yamauchi. Die Nachricht sorgt für erneute Fusionsfantasie um den Nissan-Partner Renault und Fiat Chrysler. Softbank steigen um 2 Prozent, nachdem der japanische Mischkonzern Medienberichten zufolge den US-Büroraumvermieter Wework drängt, den geplanten Börsengang zu verschieben. In Hongkong geht es für China Unicom und China Telecom um 5,5 bzw. 3,6 Prozent aufwärts, nachdem beide Unternehmen eine Vereinbarung zum gemeinsamen Aufbau und Nutzung eines 5G-Netzes getroffen haben.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von Ford gab um 3,3 Prozent nach, nachdem Moody's den Autokonzern herabgestuft hat (siehe Tagesthema). Wendy's verloren rund 5 Prozent. Die Schnellrestaurantkette will einmalig 20 Millionen Dollar investieren, um im kommenden Jahr landesweit sein Frühstücksmenu anzubieten und beabsichtigt hiefür etwa 20.000 zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Für 2019 wird aufgrund der Investitionen das bereinigte Ergebnis konstant bleiben oder bis zu 2 Prozent sinken sowie ein Rückgang beim bereinigten Ergebnis je Aktie von 3,5 bis 6,5 Prozent erwartet. Shopify stiegen leicht um 0,4 Prozent. Der Anbieter von E-Commerce-Software hat eine Vereinbarung zum Kauf von 6 River Systems für 450 Millionen Dollar geschlossen. Die Übernahme soll zu 60 Prozent in bar und 40 Prozent in Shopify-Aktien erfolgen und voraussichtlich im vierten Quartal abgeschlossen werden. Die Aktie des Dünger-Herstellers Mosaic erhöhte sich um 0,4 Prozent, nachdem das Unternehmen ein Aktienrückkauf über 250 Millionen Dollar angekündigt hat. Zudem soll die Phosphat-Herstellung in Louisiana eingestellt werden. Ctrip.com gaben 5,3 Prozent nach. Der chinesischen Anbieter von Reisedienstleistungen hatte schwach aufgenommene Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Translate Bio knickten um 8,3 Prozent ein, nachdem das Pharmaunternehmen mitgeteilt hatte, die Entwicklung einer Behandlung gegen Ornithin-Transcarbamylase-Mangel - ein Enzymdefekt - einzustellen und den Fokus auf Lungenerkrankungen zu legen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.835,51 0,14 38,05 15,04 S&P-500 2.978,41 -0,01 -0,30 18,81 Nasdaq-Comp. 8.087,44 -0,19 -15,64 21,89 Nasdaq-100 7.832,40 -0,26 -20,14 23,74 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 891 Mio 735 Mio Gewinner 1.809 1.666 Verlierer 1.132 1.244 Unverändert 99 120
Uneinheitlich - Es habe kaum Nachrichten gegeben, auf die Anleger hätten handeln können, sagten Händler. Die meisten Investoren wollten die anstehenden Treffen von EZB und US-Notenbank abwarten. Der Aktienmarkt wurde vom Bankensektor angeführt, der von den steigenden Anleihezinsen profitierte und dessen Subindex um 3,1 Prozent stieg. Immobilienwerte verloren im Schnitt 0,9 Prozent; sie litten unter den steigenden Renditen. Verkauft wurden Aktien von Kreditkartengesellschaften und Zahlungsdienstleistern. Einen nachrichtlichen Hintergrund konnten Händler nicht ausmachen. Visa verloren 2,3 Prozent, nachdem sie am Freitag ein Rekordhoch markiert hatten. Mastercard büßten 2,7 Prozent ein und Paypal 4,2 Prozent. Alcoa (+6,2 Prozent) profitierten von einem geplanten Restrukturierungsprogramm. Die Aktienkurse der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sprangen um rund 44 und 43 Prozent nach oben. Finanzminister Mnuchin hatte angekündigt, dass die beiden Gesellschaften, die während der Finanzkrise 2008 unter staatliche Kontrolle gestellt worden waren, ihre Gewinne bald nicht mehr an den Staat abgeben müssten.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,58 4,1 1,54 38,3 5 Jahre 1,49 5,6 1,43 -43,5 7 Jahre 1,57 6,1 1,51 -67,9 10 Jahre 1,63 6,9 1,56 -81,2 30 Jahre 2,11 8,1 2,03 -95,6
Die Zehnjahresrendite erhöhte sich - wie auch andere - stark um 7 Basispunkte auf 1,63 Prozent. Beobachter verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach plant die deutsche Bundesregierung, die heimische Wirtschaft durch höhere Staatsausgaben anzukurbeln, auch unter Umgehung der Schuldenbremse.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:46 % YTD EUR/USD 1,1045 -0,0% 1,1049 1,1032 -3,7% EUR/JPY 118,59 +0,1% 118,50 118,02 -5,7% EUR/GBP 0,8948 +0,0% 0,8944 0,8999 -0,6% GBP/USD 1,2344 -0,0% 1,2349 1,2259 -3,1% USD/JPY 107,36 +0,1% 107,25 106,97 -2,1% USD/KRW 1191,65 -0,0% 1191,85 1193,35 +6,9% USD/CNY 7,1168 -0,1% 7,1220 7,1345 +3,5% USD/CNH 7,1145 -0,0% 7,1180 7,1295 +3,6% USD/HKD 7,8405 +0,0% 7,8392 7,8408 +0,1% AUD/USD 0,6860 -0,1% 0,6865 0,6859 -2,6% NZD/USD 0,6433 +0,1% 0,6427 0,6420 -4,2% Bitcoin BTC/USD 10.271,00 -0,1% 10.278,75 10.166,02 +176,2%
Überzeugende Daten zum britischen Wachstum ließen das Pfund etwas zulegen. Ein Reuters-Bericht über angeblich geplante Wirtschaftsstimuli in Deutschland gab dem Euro wegen dem davon ausgehenden Anstieg der Renditen in Europa leichten Auftrieb. Im späten US-Handel notierte der Euro bei rund 1,1050 Dollar. Im Tagestief waren es 1,1015 Dollar gewesen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,10 57,85 +0,4% 0,25 +20,9% Brent/ICE 62,86 62,59 +0,4% 0,27 +13,5%
Die Ölpreise zogen an, nachdem der bisherige saudische Energieminister Chalid al-Falih entlassen und durch Prinz Abdulasis bin Salman, Halbbruder des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman, ersetzt wurde. Vom neuen Minister wird erwartet, dass er bei der Opec einen verschärften Kurs in Sachen Preisstabilität fahren wird. Die preisstützenden Schritte sollen den geplanten Börsengang des staatlichen Ölriesens Aramco vereinfachen. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 57,85 US-Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,7 Prozent auf 62,59 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.489,18 1.498,40 -0,6% -9,23 +16,1% Silber (Spot) 17,86 18,00 -0,8% -0,14 +15,3% Platin (Spot) 932,26 948,98 -1,8% -16,72 +17,0% Kupfer-Future 2,62 2,62 +0,4% +0,01 -1,0%
Die gestiegenen Anleiherenditen gingen zulasten der Attraktivität des zinslosen Goldes. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,4 Prozent auf 1.501 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
INNENPOLITIK USA
Um die Nutzung von Luxusresorts aus dem Geschäftsimperium von US-Präsident Donald Trump für Regierungszwecke gibt es neuen Wirbel. Bekannt wurde jetzt, dass die Besatzung eines US-Militärhubschraubers bei einem Zwischenstopp auf dem Weg nach Kuwait im Frühjahr in einem Trump-Golfclub in Schottland übernachtet hatte. Die regelmäßige Nutzung von Trump-Resorts für Regierungsangelegenheiten sorgt in den USA immer wieder für heftige Kritik.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 10, 2019 01:59 ET (05:59 GMT)
INNENPOLITIK USA
Die Opposition im US-Kongress will sich konkreter als bislang mit einem denkbaren Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump befassen.
KLIMAWANDEL
Eine globale Initiative unter Führung von Ex-UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, nicht nur aus humanitären und Umweltschutzgründen, sondern auch aus wirtschaftlichen Interessen mehr für die Anpassung an den Klimawandel zu tun.
NORDKOREA
Wenige Stunden nach einem Gesprächsangebot an die USA hat Nordkorea offenbar erneut einen Raketentest vorgenommen. Pjöngjang habe am Dienstagmorgen zwei "nicht identifizierte Projektile" abgefeuert, teilte die südkoreanische Armee mit. Die Geschosse seien rund 300 Kilometer weit geflogen und im Meer gelandet.
USA-AFGAHNISTAN
US-Präsident Donald Trump zieht zumindest für die nähere Zukunft eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den radikalislamischen Taliban nicht in Betracht. Diese Gespräche "sind - was mich betrifft - tot", sagte er am Montag in Washington.
KONJUNKTUR CHINA
Chinas Verbraucherpreise sind im August wegen substanzieller Preissteigerungen von Schweinefleisch stärker als erwartet gestiegen. Wie Chinas Nationale Statistikbehörde berichtet, lag der Verbraucherpreisindex im August um 2,8 Prozent höher als im Vorjahr, was über den Erwartungen von 2,6 Prozent liegt. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise um 0,7 Prozent. Die Erzeugerpreise sanken mit 0,8 Prozent hingegen weniger stark als mit minus 0,9 erwartet wurde. Im August sanken die Erzeugerpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err
(END) Dow Jones Newswires
September 10, 2019 01:59 ET (05:59 GMT)
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