Deutsche Staatsanleihen haben sich am Dienstag wenig bewegt und damit die Kursverluste vom Wochenauftakt vorerst nicht weiter fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag und die Frage, ob die Notenbanker die hohen Erwartungen der Anleger erfüllen können. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future notierte am Morgen nahezu unverändert bei 174,39 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug minus 0,58 Prozent.
Die EZB-Zinsentscheidung ist eines der beherrschenden Themen am Markt. Allgemein wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank die geldpolitischen Zügel abermals lockern wird. Die Frage ist nur: wie stark. Vor allem eine Wiederauflage von Wertpapierkäufen scheint innerhalb der EZB umstritten zu sein. Nach Einschätzung des Anleiheexperten Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) dürfte es schwierig sein, die hohen Markterwartungen zu erfüllen.
Im Tagesverlauf stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für neue Impulse am Devisenmarkt sorgen könnten. Belastet wurden Anleihen weiterhin von Medienberichten zum Wochenauftakt, wonach die deutsche Regierung einen ausgeglichenen Bundeshaushalt auf den Prüfstand stellen könnte, falls die Konjunktur weiter schwächelt. Allerdings hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) klargestellt, dass er trotz der aktuellen Konjunkturflaute eine Neuverschuldung vermeiden will./jkr/jha/
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AXC0068 2019-09-10/08:58