BMW-CFO bestätigt Jahresprognose
FRANKFURT (Dow Jones) Der Autobauer BMW sieht sich auf einem guten Weg, seine Finanzziele für dieses Jahr zu erreichen. Das Umfeld sei zwar schwieriger als Anfang 2019 antizipiert, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter auf der IAA in Frankfurt. "In diesem Umfeld performen wir gut". BMW rechnet im laufenden Jahr vor Rückstellungen mit einer operativen Marge im Autogeschäft von 6 bis 8 Prozent, inklusive der Rückstellungen für das laufende Kartellverfahren der Europäischen Kommission sieht BMW die Rendite bei nur 4,5 bis 6,5 Prozent. "Es gibt keine Gründe zu sagen, wir würden das nicht schaffen". Für eine Einengung der Spanne sei es indes noch zu früh.
BMW-CEO: Eine Million elektrifizierte Fahrzeuge bis Ende 2021
Der BMW-Konzern will bei der Elektromobilität vorankommen. "Bis Ende 2021 wollen wir insgesamt eine Million elektrifizierte Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben", sagte Oliver Zipse bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als BMW-Chef. Zipse sieht sein Unternehmen jedoch bereits an der Spitze der Elektromobilität. "Kein Hersteller hat 2019 bisher mehr elektrifizierte Fahrzeuge in Deutschland an Kunden ausgeliefert als die BMW Group", so der Manager. Bis 2023 sollen 25 elektrifizierte Modelle auf den Markt kommen, über die Hälfte davon vollelektrisch. Bei der Entwicklung der Elektromobilität sieht das Management regionale Unterschiede. Für China erwartet BMW etwa, dass im Jahr 2030 über die Hälfte der Nezuzulassungen im Premiumsegment rein batterielektrische Fahrzeuge sein werden. Der Anteil in Europa werde nur halb so hoch erwartet. Die USA dürften in etwa auf dem Niveau Europas liegen. Anders als andere Hersteller setzt BMW nicht nur auf Elektromobilität. "Wir werden in der Lage sein, unseren Kunden alle relevanten Antriebsarten anzubieten: konventionelle Motoren, die Maßstäbe bei Effizienz setzen, batterieelektrische Antriebe sowie Plug-in-Hybride und in Zukunft auch die Wasserstoff-Brennstoffzelle", sagte Zipse. "Wir wollen den Ausstoß von Emissionen deutlich senken. Dabei müssen wir dort ansetzen, wo wir die größte Wirkung erzielen."
BMW-CFO: Bei No-Deal-Brexit Produktion in Oxford senken
Der Autobauer BMW sieht sich auf den bevorstehenden Brexit vorbereitet. Ein Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union ohne Abkommen hätte allerdings zur Folge, dass die WTO-Zölle in Kraft treten würden, was eine Verschlechterung gegenüber dem aktuellen Status bedeuten wurde, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter auf der IAA in Frankfurt. Das hätte Auswirkungen auf Preise, Volumen und die Produktion im konzerneigenen Werk in Oxford. Die Konsequenz der Zölle wäre, "dass wir in verschiedenen Märkten die Preise etwas anheben müssten", sagte Peter. "Es gibt eine Preis-Absatz-Funktion, das heißt, das Volumen würde etwas zurückgehen müssen", so der Manager. Das hätte Auswirkungen auf die Produktion im englischen Oxford. Die würde man dort "etwas zurücknehmen müssen, um auf die Entwicklungen zu reagieren. Die Pläne dafür haben wir ja in der Schublade." Eine Möglichkeit wäre etwa, bei dem Werk eine Produktionsschicht herauszunehmen.
Källenius schließt EU-Strafzahlungen wg CO2-Flottenausstoß 2021 nicht aus
Daimler-CEO Ola Källenius sieht den Konzern "gut unterwegs", die CO2-Flottenziele der EU für das Jahr 2021 zu schaffen. Die Modellpalette mit Plug-in-Hybriden und Elektrofahrzeugen sei so, dass dies möglich sei, sagte der Konzernchef auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt. Man könne allerdings dem Kunden nicht vorschreiben, welche Autos er kauft. Insofern sei nicht auszuschließen, dass Daimler die Zielvorgabe nicht erreiche. Entscheidend werde deshalb die Nachfrage in den nächsten zwei Jahren.
Källenius gegen Beschränkungen für Geländewagen
Daimler-Vorstandschef Ola Källenius ist gegen Restriktionen für schwere Geländewagen, zum Beispiel in Innenstädten. "Ich halte es nicht für sinnvoll, hier Designvorgaben zu machen", sagte Källenius auf der IAA. "Sinnvoll sei es dagegen, "alle Fahrzeugformen nachhaltig und sicher zu machen."
ZF-Chef sieht Plug-in-Hybride als Eisbrecher für E-Mobilität
Der Vorstandschef des Autozulieferers ZF, Wolf-Henning Scheider, erwartet den Durchbruch in der E-Mobilität von den Plug-in-Hybriden, bei denen ein batteriebetriebener Elektromotor von einem Verbrenner flankiert wird. Die mangelnde Akzeptanz für reine Stromer sei in der mangelnden Ladeinfrastruktur zu sehen, sagte Scheider auf der Automesse IAA in Frankfurt. Plug-in-Hybride mit 100 Kilometern elektrischer Reichweite seien alltagstauglich. Sie hätten das Potenzial, für breite Akzeptanz der E-Mobilität zu sorgen. ZF habe bereits mehrere große Aufträge für Hybrid-Plug-in-Getriebe erhalten, sagte Scheider.
Continental-Chef fordert von Politik mehr Unterstützung
Angesichts schärferer Klimavorgaben und hoher Steuerabgaben fordert der Autozulieferer Continental mehr Unterstützung von der Politik. "In Deutschland gelten die höchsten Unternehmenssteuern aller OECD-Länder. Hinzu kommen sehr hohe Sozialkosten und die zweithöchsten Energiekosten weltweit", sagte CEO Elmar Degenhart während der IAA. "Das sind zu hohe Lasten, um bei stagnierendem Wachstum weltweit mitzuhalten." Weniger Belastung ermögliche höhere Investitionen für mehr Innovationen. "Es besteht Handlungsbedarf", machte Degenhart deutlich. Die Autobranche müsse mit Blick auf das abflauende Wachstum "jetzt stärker unterstützt" werden. Die deutsche Automobilindustrie sei zukunftsfähig. "Wer mit der Automobilindustrie experimentiert, dreht an einer der größten und - positiv wie negativ - folgenschwersten Stellschraube, die es im deutschen Wirtschaftsraum überhaupt gibt", warnte Degenhart.
Continental will bis 2040 in Produktion CO2-neutral sein
Auch Continental will den CO2-Ausstoß in der Produktion in den kommenden Jahren verringern. Bis 2040 will der Autozulieferer dann in den eigenen Produktionsprozessen CO2-neutral sein, wie CEO Elmar Degenhart bei der Automesse IAA in Frankfurt ankündigte. In einem ersten Schritt wolle der DAX-Konzern Ende 2020 weltweit an allen Produktionsstandorten nur noch Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. "Die Mobilität der Zukunft muss klimafreundlich, wirtschaftlich und sozial sein", sagte Degenhart. Der Hannoveraner Konzern folgt damit anderen Unternehmen der Autobranche, die sich Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben haben. So hatte etwa Bosch im Frühjahr angekündigt, bereits im kommenden Jahr vollständig klimaneutral zu sein. Die mehr als 400 Standorte weltweit sollen keinen "CO2-Fußabdruck" mehr hinterlassen. Um das Ziel zu erreichen, muss Bosch kurzfristig aber Ökostrom zukaufen. Degenhart forderte während der IAA die gesamte Autobranche auf, mehr für die Klimabilanz zu tun. "Wir sind überzeugt: Bis spätestens 2050 muss die Automobilindustrie CO2-neutral sein", gab Degenhart als Ziel aus. "Das ist machbar, wenn Wirtschaft und Politik das gemeinsam angehen."
Opel-CEO: Sind als Teil der PSA Group gut aufgestellt
Opel-Chef Michael Lohscheller sieht den Autobauer unter der Ägide von PSA Peugeot Citroen auf dem richtigen Weg. "Wir haben Opel in den letzten zwei Jahren komplett neu aufgestellt, seit wir ein Teil von PSA sind", sagte Lohscheller auf der IAA in Frankfurt. Dort präsentierte er gemeinsam mit Markenbotschafter Jürgen Klopp die sechste Generation des Kleinwagens Corsa, den Opel erstmals auch als batterie-elektrische Variante "Corsa-e" anbietet. "Es ist auch wichtig, dass wir wirtschaftlich vorankommen, wir schreiben Gewinne", fügte Lohscheller in Anwesenheit des PSA-Chefs Carlos Tavares hinzu. Opel hat 2018 nach vielen verlustreichen Jahren wieder schwarzen Zahlen erzielt.
Der neue Corsa ist eine von mehreren Premieren der Rüsselsheimer auf der IAA. Sie haben übrdies den Grandland X-Hybrid und den neuen Opel Astra im Gepäck. Der neue Corsa-e kostet laut Lohscheller unter 30.000 Euro. "Wir denken, dass das Elektromobilität für alle öffnet."
Bosch-Aufträge in E-Mobilität zur Jahresmitte bei 5 Mrd Euro
Bei Bosch kommt das Zukunftsgeschäft mit der E-Mobilität verstärkt in Gang. Im ersten Halbjahr sammelte der Konzern Aufträge im Volumen von rund 5 Milliarden Euro ein, wie einer Mitteilung des weltgrößten Autozulieferers zu entnehmen ist. Dort heißt es, seit Jahresbeginn 2018 seien Serienprojekte mit einem Gesamtvolumen von 13 Milliarden Euro vereinbart worden. Auf der Bilanzpressekonferenz im Mai hatte Bosch-Konzernchef Volkmar Denner das Auftragsvolumen mit Komponenten und Systemen für elektrisch angetriebene Fahrzeuge und Hybride bereits auf knapp 8 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2018 beziffert.
Diess: Volkswagen wird Klimaziele erreichen
Volkswagen-Chef Herbert Diess geht fest davon aus, dass der Konzern die schärferen Klimavorgaben der EU 2021 erfüllen wird. "Wir werden unsere Flottenziele erreichen und damit keine Strafen zahlen", sagte der Manager am Vorabend der Automesse IAA zu Reuters TV. Um das zu erreichen, setzt der DAX-Konzern auf einen Erfolg des neuen vollelektrischen Kompaktwagens ID.3. Der Wagen soll klimaneutral hergestellt werden und eine CO2-neutrale Bilanz über die komplette Lebensdauer haben.
VW startet Elektro-Autooffensive mit Kompaktwagen ID.3
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 10, 2019 06:23 ET (10:23 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.