Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Einzelhandel erwartet für 2019 Umsatzzuwachs von 0,5 Prozent
Die Geschäfte im deutschen Einzelhandel verlaufen 2019 etwas besser als erwartet. Gleichwohl bestätigte der Branchenverband HDE seine Umsatzprognosen für 2019. Wie der HDE im Rahmen seiner Herbstprognose mitteilte, rechnet er wie schon im April mit einem Anstieg der preisbereinigten Umsätze um 0,5 Prozent. Nominal soll der Umsatz 537,4 Milliarden Euro betragen, das wären 2,0 Prozent mehr als 2018. "Insgesamt bleiben die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel als Nachläufer im Konjunkturzyklus günstig", urteilte der HDE.
IfW: Deutsche Lohnquote höher als bisher angenommen
Bruttolöhne und Lohnquote in Deutschland sind nach Aussagen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) höher als bisher angenommen. Wie das IfW in Ergebnis einer Analyse der jüngste Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) berichtet, liegen deshalb auch die Lohnstückkosten höher als bisher unterstellt. Das könnte dazu führen, dass der Arbeitsmarkt künftig wieder stärker auf konjunkturelle Abschwünge reagiert.
JPM: EZB sollte auf höhere Staatsausgaben setzen
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte anerkennen, dass ihre einzige Hoffnung darin besteht, die Regierungen der Eurozone zu höheren Staatsausgaben zu bewegen, meint Hugh Gimber, Global Market Strategist bei J.P. Morgan Asset Management (JPM). Er sagt, dass die Lancierung eines neuen großen Konjunkturpakets schwierig sei, da der Einlagensatz der EZB bereits bei minus 0,40 Prozent liegt.
BoA-ML: EZB senkt Einlagensatz um 20 Basispunkte - QE von 30 Mrd Euro
Bank of America Merrill Lynch findet die Ergebnisse der EZB-Ratssitzung am Donnerstag außergewöhnlich schwer prognostizierbar und sieht ein hohes Enttäuschungspotenzial. Die Analysten der Bank erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagensatz um 20 Basispunkte senken, ein System gestaffelter Einlagenzinsen einführen und monatliche Nettoanleihekäufe von 30 Milliarden Euro für neun bis zwölf Monate beschließen wird. "Wir sehen das Risiko, dass QE kleiner oder ganz ausfällt", schreiben die Analysten in ihrem Ausblick.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität kaum verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft kaum geändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 2,317 Milliarden Euro nach 2,347 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 31 (Vorwoche: 25) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,030 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität.
Von der Leyen stellt ihre neue EU-Kommission vor
Die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Aufgabenverteilung ihrer Kommissare für die kommenden fünf Jahre vorgestellt. Eine Priorität ist dabei die Klimapolitik, wie von der Leyen in Brüssel sagte. Sie nominierte den Niederländer Frans Timmermans zum geschäftsführenden Kommissions-Vizepräsidenten, der für diesen Politikbereich zuständig ist. Die Dänin Margrethe Vestager als zweite geschäftsführende Vizepräsidentin bekommt neben dem Dossier Digitales auch den Wettbewerbsbereich.
Umfrage sieht Verluste für die Grünen
Die Grünen haben in einer aktuellen Umfrage verloren, während die Union hinzugewonnen hat. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU/CSU auf 27 Prozent und damit einen Punkt mehr als in der Vorwoche, berichtete die Bild-Zeitung unter Berufung auf den Insa-Meinungstrend. Bündnis90/Die Grünen verlieren hingegen eineinhalb Punkte auf 22 Prozent. AfD (15,5 Prozent) und Linke (7,5 Prozent) gewinnen je einen halben Punkt hinzu, die SPD (13,5 Prozent) verliert einen Punkt und die FDP (8 Prozent) einen halben Punkt.
Scholz: Haushalt 2020 kommt ohne neue Schulden aus
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat seine Haushaltspläne für 2020 und die Jahre danach im Bundestag verteidigt. Bei der Einbringung seines Budgetentwurfes für kommendes Jahr bekräftigte der Finanzminister die Absicht, die schwarze Null zu halten und trotz der schlechteren Konjunkturlage keine neuen Schulden zu machen. "Es ist erneut ein solide finanzierter Haushalt, wir kommen ohne neue Schulden aus", sagte der SPD-Politiker. "Das schafft uns die Kraft für die Zukunftsfähigkeit, die wir brauchen."
Göring-Eckardt fordert Aufgabe der schwarzen Null
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat kurz vor Beginn der Haushaltsdebatte im Bundestag eine Aufgabe des ausgeglichenen Bundeshaushalts zugunsten von mehr Investitionen gefordert. "Die schwarze Null ist kein Heiligtum", sagte Göring-Eckardt im ZDF-Morgenmagazin. Nötig seien "extrem viele Investitionen" für den Klimaschutz, aber auch in die Schiene oder für den sozialen Zusammenhalt.
Schwesig legt wegen Krebserkrankung kommissarischen SPD-Vorsitz nieder
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig tritt wegen einer Krebserkrankung von ihrem Amt als kommissarische SPD-Bundesvorsitzende zurück. Sie werde jedoch Ministerpräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern bleiben, teilte die 45-Jähriger in einer persönlichen Erklärung mit. Sie sei zuversichtlich, wieder gesund zu werden. Der diagnostizierte Brustkrebs sei heilbar.
Eigentümerverband nennt Berliner Grundsteuerpläne "populistischen Unfug"
Mit scharfer Kritik hat der Eigentümerverband Haus und Grund auf den Vorstoß des Landes Berlin reagiert, Mieter von der Zahlung der Grundsteuer zu befreien. Die Pläne gingen an der Sache "vollkommen vorbei" und seien "populistischer Unfug", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Die Grundsteuer ist keine Vermögensteuer für Immobilieneigentümer", sagte Warnecke. "Mit der Grundsteuer sollen Leistungen der Kommunen für ihre Bürger finanziert werden." Ein Vermieter, der vielleicht in einer ganz anderen Stadt lebe, nehme die Leistungen der Kommune gar nicht in Anspruch.
China: Treffen von Maas mit Wong "Akt der Respektlosigkeit"
Die chinesische Regierung hat ein Treffen von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) mit dem Hongkonger Demokratie-Aktivisten Joshua Wong in Berlin als "Akt der Respektlosigkeit" gegenüber Chinas Souveränität verurteilt. "Es ist äußerst falsch, dass deutsche Medien und Politiker versuchen, sich die antichinesische Separatistenwelle zunutze zu machen", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. Dies sei eine "Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten".
Medien: USA zogen Top-Spion 2017 aus russischen Regierungskreisen ab
US-Geheimdienste haben US-Medienberichten zufolge vor zwei Jahren einen wichtigen Informanten aus russischen Regierungskreisen abgezogen, aus Sorge, er könnte enttarnt werden. Wie der Fernsehsender CNN berichtete, bestand die Befürchtung, US-Präsident Donald Trump und seine Regierung könnten den Spion durch ihren fahrlässigen Umgang mit Geheimdienstinformationen in Gefahr bringen.
Taliban kündigen Fortsetzung des Kampfs gegen US-Streitkräfte in Afghanistan an
Nach dem Abbruch der Friedensgespräche durch die USA haben die radikalislamischen Taliban angekündigt, ihren Kampf gegen die US-Streitkräfte in Afghanistan fortzusetzen. Die USA würden ihre Entscheidung "bald bereuen", sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid der Nachrichtenagentur AFP. "Wir hatten zwei Möglichkeiten, die Besatzung in Afghanistan zu beenden. Die eine waren Dschihad und Kämpfe, die andere waren Gespräche und Verhandlungen."
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Arbeitslosengeldbezieher Aug +28.200; Quote 3,3%
Schweden Aug Verbraucherpreise -0,4% gg Vormonat
Schweden Aug Verbraucherpreise PROGNOSE: -0,3% gg Vormonat
Schweden Aug Verbraucherpreise +1,4% gg Vorjahr
Schweden Aug Verbraucherpreise PROGNOSE: +1,6% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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September 10, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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