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MÄRKTE EUROPA/Umsturz der Verhältnisse - Anleger drehen Positionen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz massivem Positions-Management setzt sich an den europäischen Börsen am Dienstagnachmittag weiterhin keine einheitliche Tendenz durch. Der DAX kann sich mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 12.248 gut behaupten, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.489 Punkte nach. Dabei werden die europäischen Aktienmärkte von umfangreichen Spread-Auflösungen geprägt. Die Gewinner des Jahres werden nun zu den Verlierern und die Verlierer des Jahres zu den Gewinnern. Die konjunkturunabhängigen Favoriten der 2019er Hausse korrigieren und auch mit den Technologie-Aktien geht es nach unten. Der TecDAX fällt um 1,8 Prozent. Stattdessen setzt der Markt auf so genannte Value-Aktien aus dem Finanzbereich und dem Automobilsektor. Auch Öltitel sind weiter gefragt.

"Die großen Fonds rechnen damit, dass die langen Renditen ihre Tiefs hinter sich haben", so ein Marktteilnehmer. Deshalb schalteten nun die Discounted-Cash-Flow- oder Discounted-Dividend-Modelle bei den bisher favorisierten Wachstums-Aktien auf rot. "Die Modelle erwarten, dass die Zeiten für die Wachstumsaktien zumindest nicht mehr besser werden", so der Marktteilnehmer.

Stattdessen würden die Verlierer des Jahres gekauft, die bei den Spreads bisher auf der Short-Seite gestanden hätten oder vernachlässigt worden seien. Denn die Banken- und Ölaktien sowie Zykliker seien nach wie vor vergleichsweise günstig. Außerdem gebe es nach wie vor keine wirklichen Alternativen zum Aktienmarkt, gerade wenn man bei den Langläufern Kursverluste befürchte.

Die Renditeerwartungen haben gedreht 

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen ist zuletzt auf minus 0,57 Prozent gestiegen nach minus 0,63 Prozent am Montagmorgen und einem Jahrestief von minus 0,71 Prozent Ende August. Darunter leidet auch der Goldpreis, der erstmals seit knapp drei Wochen wieder unter die Marke von 1.500 Dollar gefallen ist, die Feinunze kostet aktuell 1.498 Dollar.

Die Europäische Zentralbank könnte am Donnerstag die Wiederaufnahme ihres Anleihenkaufprogramms verkünden. In der Vergangenheit hatten Phasen der Anleihenkäufe durch die Zentralbanken tendenziell zu steigenden Renditen geführt, weil die anziehenden Inflationserwartungen die Käufe selbst in den Hintergrund drängten. Wenn die Notenbanken mit den Anleihenkäufen pausierten, gingen die Renditen dagegen tendenziell zurück, weil die Inflationserwartungen wieder fielen.

Grund für den Renditeanstieg ist aber auch die Spekulation, dass die Bundesregierung die "Schwarze Null" aufgibt. "Das führt bei den internationalen Investoren zu Misstrauen", sagt ein Marktteilnehmer. Eine Schuldenpolitik in Deutschland könnte zu einem Domino-Effekt führen, weil dann Euro-Wackelkandidaten wie Italien ihren Rest an Haushaltsdisziplin aufgeben könnten, so der Marktteilnehmer.

Bankenwerte profitieren von EZB-Spekulation 

Daneben rechnet der Markt aber auch mit einem Staffelzins, der die negativen Folgen für die Banken abfedert. Der Bankenindex in Europa führt so auch mit einem Plus von 2,3 Prozent die Gewinnerseite an. Credit Agricole steigen um 3,3 Prozent und Deutsche Bank um 2,2 Prozent. Angeführt wird die Gewinnerliste der Branche von Barclays mit einem Plus von 5,5 Prozent. Commerzbank legen um 2,4 Prozent zu.

Der Index der Ölwerte zieht um 1,8 Prozent an. Die Ölpreise bauen die Gewinne vom Montag weiter aus, angefeuert von der Spekulation, Saudi-Arabien wolle nach dem Wechsel an der Spitze des Ölministeriums schnelle Preissteigerungen durchsetzen. Royal Dutch steigen um 1,6 Prozent und Total um 2,1 Prozent.

Der Auto-Index legt zum Beginn der IAA um 0,4 Prozent zu. Die Autotitel gelten generell als äußerst günstig bewertet, müssen sich aber auch den Herausforderungen des Strukturwandels stellen. Bereits am Montag hatten die gebeutelten Autoaktien in der Breite deutlich zugelegt. Nun steigen BMW um weitere 1,4 Prozent und Peugeot um 1,7 Prozent. Im DAX ziehen auch die Kurse der Chemietitel BASF und Covestro an, obwohl sie von der Citigroup abgestuft worden sind.

Auf der Verliererseite stehen mit den steigenden Zinsen Immobilienaktien, Pharmatitel, Nahrungsmittelpapiere und Technologietitel, deren Indizes alle über ein Prozent abgeben.

EDF unter Druck - "Normabweichungen" 

Die Aktie von EDF bricht an der Pariser Börse um 8,2 Prozent ein. Nach Aussage aus dem Handel belastet die Nachricht, dass das mehrheitlich in EDF-Besitz befindliche Unternehmen Framatome Normabweichungen bei Komponenten für Atomreaktoren festgestellt hat. Aber auch andere Versorger stehen unter Druck, so RWE mit einem Abschlag von 0,3 Prozent.

Im Technologiebereich geht es für Wirecard um 3,9 Prozent nach unten. Im Handel wird auf eine Analyse von JP Morgan verwiesen. Darin sei die Wirecard-Aktie mit "Neutral" gestartet worden mit Verweis darauf, dass Wirecard wahrscheinlich Jahre benötigen werde, um die Bewertungslücke gegenüber den Wettbewerbern zu schließen. In Amsterdam verliert der Kurs des Konkurrenten Adyen sogar über 5 Prozent. In den USA hatten am Montag bereits die Branchentitel Paypal, Mastercard und Visa stärker unter Abgabedruck gestanden.

Bet-at-home verlieren 1,1 Prozent. Der Wettanbieter geht für seine österreichische Tochter von einer Körperschaftssteuernachzahlung aus, die auch das Ergebnis auf Gruppenebene belasten wird. MTU fallen um 5,2 Prozent. Mit einer neuen Wandelanleihe löst der kommende DAX-Konzern eine ältere ab.

=== 
INDEX            zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA           26.770,89      -0,24      -64,62      14,76 
S&P-500         2.963,39      -0,51      -15,04      18,21 
Nasdaq-Comp.    8.038,29      -0,61      -49,15      21,14 
Nasdaq-100      7.776,32      -0,72      -56,09      22,85 
 
US-Anleihen 
Laufzeit         Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre             1,61        1,2        1,59       40,3 
5 Jahre             1,52        2,0        1,50      -40,6 
7 Jahre             1,60        2,3        1,58      -64,6 
10 Jahre            1,66        1,0        1,64      -79,0 
30 Jahre            2,13        0,5        2,13      -93,4 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %    Di, 8:25  Mo, 17:20    % YTD 
EUR/USD           1,1033     -0,15%      1,1043     1,1056    -3,8% 
EUR/JPY           118,34     -0,14%      118,50     118,46    -5,9% 
EUR/CHF           1,0926     -0,28%      1,0960     1,0955    -2,9% 
EUR/GBP           0,8925     -0,22%      0,8948     0,8952    -0,8% 
USD/JPY           107,29     +0,04%      107,32     107,13    -2,1% 
GBP/USD           1,2363     +0,11%      1,2341     1,2353    -3,1% 
USD/CNY            7,112     -0,14%      7,1194     7,1218    +3,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        10.186,35     -0,90%   10.241,25  10.311,49  +173,9% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          58,49      57,85       +1,1%       0,64   +21,8% 
Brent/ICE          63,26      62,59       +1,1%       0,67   +14,2% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.496,03   1.498,40       -0,2%      -2,37   +16,6% 
Silber (Spot)      18,12      18,00       +0,7%      +0,12   +16,9% 
Platin (Spot)     936,72     948,98       -1,3%     -12,26   +17,6% 
Kupfer-Future       2,60       2,61       -0,6%      -0,02    -1,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 10, 2019 10:25 ET (14:25 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.

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