Starke Kursimpulse beeinflussen die Wahrnehmung der Marktteilnehmer. Das ist im Prinzip jedem bekannt, aber die meisten Trader sind davon überzeugt, dass das für alle gelten mag, nur nicht für sie selbst. Nüchtern betrachtet aber hat sich die Gesamtsituation seit der abrupten Aufwärtswende des DAX Mitte August gar nicht verbessert. Weder ist ein geregelter BrExit nähergekommen noch ein Deal der USA mit China. Dass man sich in einigen Wochen wieder an einen Tisch setzen will, ändert daran nichts, es wäre ja nicht das erste Mal. Und die erwarteten Leitzinssenkungen? Da kann man es mit dem Deutsche Bank-Chef Sewing halten, der vergangene Woche unterstrich, dass kein mittelständisches Unternehmen auch nur einen Euro mehr investieren werde, nur, weil die Zinsen nach einer EZB-Maßnahme noch einmal 0,1 Prozent niedriger sind. Warum aber steigt der DAX dann?
Erstens, weil viele Akteure durch diese Aufwärtswende glauben, dass sich die Lage gebessert haben müsste, sonst würde der DAX ja nicht steigen. Aber dadurch wird ein Kreislauf losgetreten: Es wird gekauft, das verbessert die Stimmung, löst weitere Käufe aus, die Stimmung wird noch besser … und so fort. Außen vor bleibt: die Realität. Zweitens, weil der DAX durch diese Wende eine tadellose, inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet hat. Der Ausbruch über deren Nackenlinie um 11.865 Punkte hat ein markantes charttechnisches ...
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