Anleger an der Wall Street scheinen dem neuesten positiven Signal im US-chinesischen Handelsstreit nicht recht zu trauen. Obwohl das chinesische Kabinett zwei Listen mit Importprodukten veröffentlicht hat, die im Handelsstreit mit den USA von höheren Zöllen ausgenommen sein sollen, weil sich beide Seiten auf die nächste Runde der Handelsgespräche im Oktober vorbereiten, deutet die Vorbörsenindikation lediglich auf behauptete Kurse zum Handelsstart am Mittwoch in den USA hin. Am Dienstag hatten die Indizes moderat zugelegt.
Etwas dämpfend wirke laut Marktbeobachtern, dass die Erwartungen an das EZB-Treffen am Donnerstag zuletzt etwas gesunken seien. So rechneten viele Marktakteure nun mit weniger geldpolitischen Stimuli für die lahmende Wirtschaft als noch vor einigen Tagen. "Vor dem EZB-Treffen scheinen die Investoren angesichts der hoch geschraubten Erwartungen etwas Geld vom Tisch zu nehmen", sagt Rentenexperte Antoine Bouvet von ING.
Hinzu kommt der Dollar als Bremser. Mit einem Eurokurs von 1,1019 Dollar bewegt sich der Greenback weiter im Bereich eines Zweieinhalbjahreshochs, weil die Gemeinschaftswährung unter den erwarteten geldpolitischen Lockerungen leidet. Das verteuert US-Exporte in die Eurozone.
Unter den Einzelwerten zeigen sich Apple vorbörslich behauptet. Am Dienstag hatte die Aktie auf die Präsentation neuer Produkte - darunter drei neue iPhone-Modelle - moderat positiv reagiert und gut 1 Prozent fester geschlossen.
Die Ölpreise ziehen etwas an im Vorfeld der Bekanntgabe der US-Lagervorräte. Am Vorabend hatte ein US-Branchenverband einen deutlich stärkeren Rückgang seiner Bestände in der vergangenen Woche berichtet als er für die offiziellen Daten mit 2,4 Millionen Barrel erwartet wird.
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September 11, 2019 06:32 ET (10:32 GMT)
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