NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem zögerlichen Start geht es am Mittwoch an der Wall Street nach oben. Der Dow-Jones-Index nimmt die Marke von 27.000 Punkten ins Visier, hat sie bislang aber noch nicht nachhaltig überwunden. Dass China Listen mit Importprodukten veröffentlicht hat, die im Handelsstreit mit den USA von höheren Zöllen ausgenommen sein sollen, weil sich beide Seiten auf die nächste Runde der Handelsgespräche im Oktober vorbereiten, lässt die Anleger allmählich etwas Zutrauen fassen.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow um 0,3 Prozent auf 26.995 Punkte. Der S&P-500 rückt um 0,4 Prozent vor, die Nasdaq-Indizes verbuchen Aufschläge von 0,7 Prozent.
Etwas dämpfend wirkt laut Marktbeobachtern, dass die Erwartungen an das EZB-Treffen am Donnerstag zuletzt etwas gesunken seien. So rechneten viele Akteure nun mit weniger geldpolitischen Stimuli für die lahmende Wirtschaft als noch vor einigen Tagen. Dabei geht es besonders darum, ob die EZB erneut damit beginnt, Wertpapiere zu kaufen, sogenanntes Quantative Easing.
Dollar steigt
Hinzu kommt der Dollar als Bremser. Mit einem Eurokurs um 1,10 Dollar bewegt sich der Greenback weiter im Bereich eines Zweieinhalbjahreshochs. Der Euro wird wegen der erwarteten geldpolitischen Lockerungen verkauft. Unter dem Strich verteuert das US-Exporte in die Eurozone. Dass US-Präsident Donald Trump erneut von der US-Notenbank drastisch niedrigere Zinsen eingefordert hat, wird am Devisenmarkt lediglich zur Kenntnis genommen, den Dollar belastet es nicht. Kommende Woche findet das nächste Zinstreffen der US-Notenbank statt.
Am Anleihemarkt zeigen sich die Renditen wenig verändert, nachdem sie am Dienstag erneut gestiegen waren. Die US-Zehnjahresrendite liegt bei 1,73 Prozent. Darin spiegelt sich laut Händlern die leichte Entspannung im Handelsstreit ebenso wider wie die gesunkenen Erwartungen an die EZB.
Dass die US-Erzeugerpreise im August einen Tick stärker als erwartet gestiegen sind, spielt keine erkennbare Rolle.
Baker Hughes leiden unter GE-Rückzug
Unter den Einzelwerten zeigen sich Apple 2,2 Prozent fester. Am Dienstag hatte die Aktie auf die Präsentation neuer Produkte - darunter drei neue iPhone-Modelle - eher moderat reagiert und gut 1 Prozent fester geschlossen.
Baker Hughes kommen um 2,9 Prozent zurück, nachdem General Electric mitgeteilt hat, die Kontrollmehrheit an dem Ölfelddienstleister aufzugeben und damit rund 3 Milliarden Dollar einzunehmen. General Electric gewinnen 1,9 Prozent
Gamestop brechen um 11,4 Prozent ein. Der Videospieleinzelhändler will 180 bis 200 seiner insgesamt 5.700 Geschäfte schließen, weil er darunter leidet, dass Kunden vermehrt Spiele auf ihre Konsolen laden und vom Kauf der Software auf Datenträgern absehen. Das Unternehmen hatte zuvor einen Verlust von mehr als 400 Millionen Dollar mitgeteilt.
Iran-Spekulation drückt Ölpreise
Die Ölpreise geben deutlicher nach, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet hat, US-Präsident Trump erwäge eine Lockerung der Sanktionen gegen Iran. Erst am Dienstag hatte der Präsident seinen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton entlassen, der als Hardliner im Konflikt mit Teheran gilt.
Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2 Prozent auf 56,24 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gibt um 1,9 Prozent nach auf 61,18 Dollar. Die Rohölvorräte der USA sind derweil in der Vorwoche zwar stärker als erwartet geschrumpft, doch hatten dies die Daten des US-Branchenverbands API am Dienstagabend schon angedeutet. Daher fällt neben den Iran-Spekulationen auch die pessimistischere Prognose der Opec stärker ins Gewicht. Das Kartell hat in seinem Monatsbericht die Wachstumsprognose für die Ölnachfrage 2019 den zweiten Monat in Folge gesenkt hat, weil es von einem schwächeren Wachstum der Weltwirtschaft ausgeht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.995,09 0,32 85,66 15,72 S&P-500 2.989,76 0,35 10,37 19,26 Nasdaq-Comp. 8.142,74 0,72 58,58 22,72 Nasdaq-100 7.873,53 0,75 58,79 24,39 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,65 -2,4 1,68 45,2 5 Jahre 1,58 -1,8 1,60 -34,6 7 Jahre 1,67 -0,5 1,67 -58,1 10 Jahre 1,73 -0,5 1,73 -71,7 30 Jahre 2,20 -1,8 2,22 -86,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40h Di, 17:30h % YTD EUR/USD 1,1000 -0,44% 1,1049 1,1048 -4,1% EUR/JPY 118,54 -0,22% 119,12 118,51 -5,7% EUR/CHF 1,0927 -0,27% 1,0964 1,0935 -2,9% EUR/GBP 0,8923 -0,22% 0,8938 0,8945 -0,9% USD/JPY 107,75 +0,22% 107,80 107,28 -1,7% GBP/USD 1,2330 -0,20% 1,2366 1,2352 -3,4% USD/CNY 7,1168 +0,06% 7,1104 7,1126 +3,5% Bitcoin BTC/USD 9.986,25 -1,03% 10.010,87 10.174,50 +168,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,24 57,40 -2,0% -1,16 +17,1% Brent/ICE 61,18 62,38 -1,9% -1,20 +10,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.495,43 1.486,00 +0,6% +9,43 +16,6% Silber (Spot) 18,11 18,02 +0,5% +0,09 +16,8% Platin (Spot) 939,76 931,00 +0,9% +8,76 +18,0% Kupfer-Future 2,59 2,61 -0,7% -0,02 -2,0% ===
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September 11, 2019 12:23 ET (16:23 GMT)
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