DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Entedankfestes geschlossen.
FREITAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Entedankfestes geschlossen. In China findet wegen des Mondfestes kein Börsenhandel statt.
TAGESTHEMA
Die US-Regierung hat eine für den 1. Oktober angekündigte Anhebung der Strafzölle auf Importe aus China um zwei Wochen verschoben. Bereits eingeführte Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe im Umfang von 250 Milliarden Dollar (226 Milliarden Euro) sollen nun erst am 15. Oktober auf 30 Prozent erhöht werden. Es handele sich um eine "Geste des guten Willens" im Handelsstreit, schrieb Trump. Seinen Angaben zufolge hatte Chinas stellvertretender Regierungschef Liu He um die Verschiebung gebeten. Außerdem werde am 1. Oktober der 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik gefeiert.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In Kanada veröffentlicht u.a. folgendes Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 CA/Hudson's Bay Co, Ergebnis 2Q, Toronto
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise August PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 14:30 Realeinkommen August 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 217.000
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 3.015,30 +0,44% Nikkei-225 21.814,18 +1,00% Hang-Seng-Index 27.105,94 -0,20% Kospi FEIERTAG Shanghai-Composite 3.018,89 +0,33% S&P/ASX 200 6.650,90 +0,19%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Fester - Hauptthema ist die angekündigte Verschiebung von US-Strafzöllen auf chinesische Waren. In Tokio wirkt auch positiv, dass die Maschinenbauaufträge in Japan zuletzt weniger stark gesunken sind als erwartet. In Hongkong seien die Anleger von dem Hin und Her von US-Präsident Donald Trump nicht überzeugt, so Marktbeobachter. China hatte am Mittwoch Listen mit Waren veröffentlich, die im Handelskonflikt mit den USA zunächst von höheren Zöllen ausgenommen werden. Beides wird als Entgegenkommen im Vorlauf der im Oktober anstehenden weiteren Verhandlungen im Handelsstreit positiv gewertet. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich zudem auf die Sitzung der EZB am Donnerstag. Von den Notenbankern erwartet man sich eine Lockerung der Geldpolitik zur Ankurbelung der zuletzt schwächelnden europäischen Wirtschaft. Daneben richten sich die Blicke aber auch schon auf die in der kommenden Woche anstehende Sitzung der US-Notenbank. Hier wird mit einer Zinssenkung gerechnet. Unter den Einzelwerten geben Hong Kong Exchanges & Clearing 3,5 Prozent ab. Der Börsenbetreiber hatte am Mittwoch ein überraschendes Übernahmeangebot für die Londoner Börse abgegeben. Die Analysten der Citigroup haben darauf die Aktie auf "Sell" von "Buy" herunterzustufen. Yahoo Japan verbessern sich um 2,3 Prozent. Das Unternehmen hat Berichten zufolge den Kauf des japanischen Online-Modehändlers Zozo für rund 3,7 Milliarden Dollar angekündigt. Die Zozo-Aktie legt um über 13 Prozent zu.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von Oracle fiel um 0,5 Prozent, nachdem der SAP-Konkurrent im ersten Geschäftsquartal weniger Umsätze erzielt hatte als erwartet. Gewinnseitig traf Oracle die Erwartungen auf bereinigter Basis. Co-CEO Mark Hurd kündigte aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit an. Ein laufendes Aktienrückkaufprogramm wurde aufgestockt. Die Tailored Brands-Aktie brach um 26,4 Prozent ein. Der Einzelhändler, zu dem Marken wie Men's Wearhouse gehören, hatte schwache Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorgelegt. Zudem wurde die Ausschüttung einer Dividende ausgesetzt, um Schulden abzubauen. Den Umsatz- und Gewinnausblick auf das dritte Quartal wurde gesenkt. Die Aktie des Bekleidungsunternehmens Oxford Industries gab 8,1 Prozent nach. Die Mutter von Tommy Bahama und anderer Marken hatte unter den Markerwartungen liegende Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorgelegt und den Jahresausblick wegen "zusätzlicher Zölle" nach unten angepasst. DXC Technology büßten 5,5 Prozent ein. Der IT-Dienstleister hatte angekündigt, dass Präsident und CEO Mike Lawrie in den Ruhestand geht. Im folgt Mike Salvino, der zuletzt als Geschäftsführer des Beteiligungsunternehmens Carrick Capital tätig war. Yelp legten um 2,1 Prozent zu. Hier sorgte ein Bericht des Wall Street Journal für Fantasie, wonach der Rabattportal-Betreiber Groupon auf der Suche nach Übernahmezielen ist. Groupon verloren 3,3 Prozent. Catalyst Pharmaceuticals gaben um 9,2 Prozent nach. Das Unternehmen hatte die Ausgabe von 8 Millionen neuer Aktien angekündigt. Die Erlöse sollen für die Vermarktung eines Medikaments und eine Geschäftsausweitung in den USA und Japan verwendet werden.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.137,04 0,85 227,61 16,33 S&P-500 3.000,91 0,72 21,52 19,71 Nasdaq-Comp. 8.169,68 1,06 85,52 23,12 Nasdaq-100 7.887,58 0,93 72,84 24,61 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 849 Mio 938 Mio Gewinner 2.099 1.713 Verlierer 828 1.217 unverändert 118 111
Fester - Nach einem zögerlichen Start ging es aufwärts. Angetrieben wurden die Kurse von neuer Hoffnung im Handelsstreit, nachdem China Entgegenkommen signalisiert hatte, indem es bestimmte Importprodukte von höheren Zöllen ausnimmt. Unter den Einzelwerten zeigten sich Apple 3,2 Prozent fester. Erstmals seit zehn Monaten war das Unternehmen damit an der Börse wieder mehr als 1 Billion Dollar wert. Tags zuvor hatte die Aktie auf die Präsentation neuer Produkte zunächst moderat zugelegt. Boeing verbesserten sich um 3,6 Prozent, weil CEO Muilenberg bekräftigt hatte, dass der Konzern unverändert mit der Wiederinbetriebnahme des Flugzeugtyps 737 MAX im vierten Quartal rechne. Baker Hughes kamen um 7,5 Prozent zurück, nachdem General Electric mitgeteilt hatte, die Kontrollmehrheit an dem Ölfelddienstleister aufzugeben und damit rund 3 Milliarden Dollar einzunehmen. General Electric gewannen 2,4 Prozent Gamestop brachen nach enttäuschenden Geschäftszahlen um 9,8 Prozent ein.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,67 -0,4 1,68 47,2 5 Jahre 1,60 0,0 1,60 -32,8 7 Jahre 1,68 1,0 1,67 -56,6 10 Jahre 1,74 1,1 1,73 -70,1 30 Jahre 2,22 0,7 2,22 -84,3
Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen wenig verändert, nachdem sie am Dienstag erneut gestiegen waren. Die US-Zehnjahresrendite lag im späten Handel bei 1,74 Prozent. Darin spiegelt sich laut Händlern die leichte Entspannung im Handelsstreit ebenso wider wie zuletzt eher gesunkenen Lockerungserwartungen an die EZB-Sitzung am Donnerstag.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:46 % YTD EUR/USD 1,1013 +0,0% 1,1009 1,1038 -3,9% EUR/JPY 118,93 +0,2% 118,69 118,96 -5,4% EUR/GBP 0,8936 +0,1% 0,8930 0,8926 -0,7% GBP/USD 1,2327 -0,0% 1,2329 1,2366 -3,3% USD/JPY 107,99 +0,2% 107,82 107,78 -1,5% USD/KRW 1187,14 -0,3% 1190,39 1192,26 +6,5% USD/CNY 7,0882 -0,4% 7,1168 7,1171 +3,1% USD/CNH 7,0817 -0,4% 7,1084 7,1122 +3,1% USD/HKD 7,8272 -0,1% 7,8388 7,8405 -0,1% AUD/USD 0,6880 +0,3% 0,6862 0,6870 -2,4% NZD/USD 0,6436 +0,4% 0,6413 0,6425 -4,1% Bitcoin BTC/USD 10.078,25 -0,8% 10.156,00 10.033,50 +171,0%
Der Euro wurde wegen der erwarteten geldpolitischen Lockerungen der EZB verkauft. Gleichwohl zeigten sich Marktexperte von der kontinuierlichen Abwärtstendenz überrascht und konnten diese nicht recht erklären. Der Dollar bewegte sich mit 1,10 je Euro im Bereich eines Zweieinhalbjahreshochs. Dass US-Präsident Donald Trump erneut von der US-Notenbank drastisch niedrigere Zinsen eingefordert hat, wurde am Devisenmarkt lediglich zur Kenntnis genommen, den Dollar belastete es nicht. Deutlich aufwärts um über ein halbes Prozent geht es am frühen Donnerstag mit dem Yuan, nachdem die USA die Erhöhung von Strafzöllen auf chinesische Importe als "Zeichen guten Willens" um zwei Wochen auf Mitte Oktober verschoben haben. Im asiatische geprägten Handel am Donnerstag zieht der Yuan angesichts der Entspannung im Handelsstreit kräftiger an. Der Yen fällt zurück, weil er angesichts der Stimmungsaufhellung als sicherer Hafen Zulauf verliert.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,30 55,75 +1,0% 0,55 +17,2% Brent/ICE 61,30 60,81 +0,8% 0,49 +10,7%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 12, 2019 02:02 ET (06:02 GMT)
Die Ölpreise kamen deutlich zurück, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet hatte, US-Präsident Trump erwäge eine Lockerung der Sanktionen gegen Iran. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,9 Prozent auf 55,75 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gab 2,5 Prozent nach auf 60,81 Dollar. Die Rohölvorräte der USA waren in der Vorwoche zwar stärker als erwartet geschrumpft, doch hatten dies die Daten des US-Branchenverbands API am Dienstagabend schon angedeutet. Daher fiel neben den Iran-Spekulationen auch die pessimistischere Nachfrageprognose der Opec stärker ins Gewicht. Im asiatisch geprägten Handel am Donnerstag erholten sich die Ölpreise moderat.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.498,17 1.497,50 +0,0% +0,67 +16,8% Silber (Spot) 18,14 18,11 +0,2% +0,03 +17,1% Platin (Spot) 949,51 939,10 +1,1% +10,41 +19,2% Kupfer-Future 2,63 2,60 +1,1% +0,03 -0,8%
Der Goldpreis erholte sich etwas vom Rücksetzer der vergangenen Tage. Beobachter machten dafür die neuerliche Forderung des US-Präsidenten an die Fed verantwortlich, die Zinsen zu senken. Niedrige Zinsen machen das zinslos gehaltene Gold relativ berachtet attraktiver. Die Feinunze legte um 0,8 Prozent zu auf 1.498 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
ASYLPOLITIK USA
Der Oberste Gerichtshof der USA hat eine von Präsident Donald Trump angeordnete Verschärfung des Asylrechts bestätigt. Der Supreme Court hob am Mittwoch eine Entscheidung eines Bundesrichters aus Kalifornien auf, der die Reform zwei Tage zuvor blockiert hatte. Die Asylreform soll Migranten aus zentralamerikanischen Ländern daran hindern, an der US-Grenze einen Asylantrag zu stellen.
WIRTSCHAFTSPOLITIK USA
US-Präsident Donald Trump erwägt ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen. Innerhalb der nächsten Wochen sollen neue Regularien zu E-Zigaretten veröffentlicht werden.
KONJUNKTUR JAPAN
Maschinenbauaufträge Kern Juli -6,6% (PROG: -9,9%) gg Vm
Maschinenbauaufträge Kern Juli +0,3% gg Vj
ARGENTINIEN
Tausende Demonstranten haben die Regierung aufgefordert, wegen der schweren Wirtschaftskrise den "Nahrungsmittelnotstand" auszurufen. Die Demonstranten, darunter viele Familien mit kleinen Kindern, folgten einem Protestaufruf zahlreicher Verbände und Gewerkschaften.
BRASILIEN
Außenminister Ernesto Araujo hat den internationalen Kampf gegen die Erderwärmung als Angriff auf die nationale Souveränität einzelner Staaten kritisiert. Die brasilianische Regierung wird von der internationalen Gemeinschaft für die verheerenden Brände mitverantwortlich gemacht, die derzeit den Amazonas-Regenwald verwüsten.
CONTINENTAL
und Michelin gründen ein Gemeinschaftunternehmen in Asien. Auch das französische Unternehmen Smag soll beteiligt sein. Laut Continental handelt es sich nicht um ein Gemeinschaftsunternehmen zur Reifenherstellung. Es gehe darum, die Produktion von Kautschuk zurückzuverfolgen, um die Nachhaltigkeit zu sichern.
ORACLE
hat im ersten Geschäftsquartal weniger umgesetzt als erwartet. Der SAP-Konkurrent kündigte an, dass Co-CEO Mark Hurd aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen werde. Im ersten Quartal verdiente der Konzern netto 2,14 (Vorjahr: 2,27) Milliarden Dollar. Je Aktie ergab sich ein Ergebnis von 63 (57) Cent. Auf bereinigter Basis betrug das Ergebnis je Aktie 81 Cent. Der Umsatz stieg auf 9,22 (9,19) Milliarden Dollar. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm um weitere 15 Milliarden Dollar aufgestockt.
HONKONG EXCHANGES & CLEARING
Das Übernahmeangebot der Börse in Hongkong für ihren Wettbewerber in London trifft auf erste Hürden. Informanten berichten, die britische Regierung könne das 36,6 Milliarden US-Dollar schwere Kaufangebot blockieren. Die Transaktion müsste von der Regierung genehmigt werden, könnte dort aber abgelehnt werden, weil die Übernahme die Finanz-Infrastruktur des Landes gefährden könne, hieß es.
YAHOO JAPAN
will die Mehrheit an dem japanischen Online-Händler Zozo für 3,7 Milliarden US-Dollar kaufen. Zozo durchlebt derzeit eine Schwächephase. Erstmals seit dem Börsengang 2007 ist der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr gefallen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/err
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September 12, 2019 02:02 ET (06:02 GMT)
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