FRANKFURT (Dow Jones)--Der Sensorspezialist AMS, der den Lichtkonzern Osram übernehmen will, hat für dessen Digitalsparte bereits mögliche Käufer in der Auswahl. "Wir haben eine Liste von potenziellen strategischen Käufern für das Digitalgeschäft von Osram", sagte AMS-Vorstandschef Alexander Everke der Wirtschaftswoche. Von einzelnen Interessenten sei AMS bereits angesprochen worden, es habe aber "noch keine Gespräche" mit möglichen Käufern gegeben. Chinesische Firmen stehen laut Ewerke nicht auf der Liste.
Parallel durchleuchtet AMS laut Everke "gemeinsam mit Osram das Portfolio" des Münchner Lichtkonzerns. Aktuell prüfe man, wie das Commodity-Geschäft im Mid-Power-General-Living weitergeführt werden solle. "Aber hier geht es nicht um Verkauf, sondern das sind reine Produktentscheidungen", so Everke. Es gehe dabei um die Frage, in welchen Bereichen mehr und in welchen weniger investiert werden solle.
Die geplante Zusammenlegung der Osram-Sparte Opto Semiconductors mit AMS hat laut Everke keine Auswirkungen auf deutsche Standorte. In Kulim in Asien dürften allerdings Arbeitsplätze in dieser Sparte wegfallen. Auch AMS prüfe "den einen oder anderen Standort in Asien", um dort eventuell Mitarbeiter abzubauen. "Gleichzeitig werden wir die Produktion in Regensburg verstärken und dort Personal aufbauen. Wir sehen den Fokus der Stärkung der Produktion in Europa mehr als in Asien", sagte Everke der Wirtschaftswoche.
AMS will Osram für 4,3 Milliarden Euro übernehmen. Eine Offerte von 38,50 Euro je Aktie läuft gegenwärtig bis zum 1. Oktober. Das sind 10 Prozent mehr, als die amerikanischen Finanzinvestoren Bain und Carlyle geboten haben. Die IG Metall lehnt das AMS-Angebot allerdings ab, weil sie die Zerschlagung von Osram und den Verlust von Arbeitsplätzen fürchtet. Bain und Carlyle wollen Osram als Ganzes erhalten.
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September 12, 2019 04:43 ET (08:43 GMT)
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