BERLIN (Dow Jones)--Die 30- bis 59-Jährigen in Deutschland sehen die gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland laut einer Umfrage zunehmend negativ. "Aggressivität und Egoismus, immer weniger Respekt und auch eine wachsende Fremdenfeindlichkeit bereiten der mittleren Generation Sorgen", sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. 81 Prozent konstatieren demnach eine zunehmende Aggressivität im gesellschaftlichen Umgang.
Konkret erlebten laut der Umfrage, für die das Institut im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft im Juli 1.103 Personen befragte, 90 Prozent diese Aggressivität im Straßenverkehr. Mit rücksichtslosem und aggressivem Verhalten sehen sich demnach zudem viele Befragte auf öffentlichen Plätzen (59 Prozent) und in öffentlichen Verkehrsmitteln (51 Prozent), aber auch im Internet (54 Prozent) konfrontiert. 68 Prozent sind der Meinung, dass Fremdenfeindlichkeit auf dem Vormarsch ist. Ebenso viele konstatierten eine wachsende Respektlosigkeit im Umgang.
Bei der Beurteilung der eigenen Finanzsituation zogen 59 Prozent eine positive Bilanz - dies sei der höchste Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2013. Nur 9 Prozent bewerteten ihre materielle Lage eindeutig negativ. 44 Prozent der 30- bis 59-Jährigen befürchten aber, dass die Absicherung im Alter unzureichend ist. Allerdings sah laut der Umfrage nur eine Minderheit neue staatliche Vorsorgeprodukte oder einen staatlichen Rentenfonds als geeignete politische Maßnahmen, um die staatliche Altersvorsorge auch für kommende Generationen zu sichern.
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September 12, 2019 05:36 ET (09:36 GMT)
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