Während sich Anleger an der Wall Street auf den ersten Showdown im Notenbankrennen um geldpolitische Lockerungen vorbereiten, hellen versöhnliche Töne im US-chinesischen Handelsstreit die Stimmung weiter auf. Die US-Regierung hat eine für den 1. Oktober angekündigte Anhebung von Strafzöllen auf Importe aus China um zwei Wochen verschoben. Es handele sich um eine "Geste des guten Willens", erklärte US-Präsident Donald Trump. Die chinesische Regierung hatte zuvor ihrerseits angekündigt, diverse US-Produkte von bereits geltenden Strafzöllen zunächst wieder zu befreien.
In diesem Umfeld deutet der Aktienterminmarkt eine gut behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt. Dies ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn vor Handelsbeginn wird die EZB die Ergebnisse ihrer Sitzung präsentieren. Neben einer Senkung des Einlagensatzes rechnen viele Börsianer mit einer Wiederaufnahme der quantitativen Lockerung, also dem Kauf von Anleihen. Aufgrund der hohen Erwartungen an die EZB sprechen Händler aber von entsprechend hohem Enttäuschungspotenzial. Aufgrund des Dissenses innerhalb des geldpolitischen Rats seien Vorhersagen über die möglichen Entscheidungen schwierig, heißt es im Handel.
Die EZB liefert den Aufgalopp für die US-Notenbank, die in der kommenden Woche nachlegen dürfte. Daher dürften die parallel zur EZB-Pressekonferenz erwarteten US-Verbraucherpreise für August ebenfalls von großem Interesse sein. Marktteilnehmer rechnen mit einer moderaten Inflation und einem Anstieg der Verbraucherpreise im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent - trotz zuletzt angezogener Löhne.
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September 12, 2019 06:30 ET (10:30 GMT)
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