Elf Jahre nach dem Kollaps der Münchner Skandalbank HRE läuft die Abwicklung nach wie vor besser als erwartet. Im ersten Halbjahr machte die 2010 vom Bund gegründete Bad Bank FMS Wertpapiermanagement 70 Millionen Euro Gewinn mit der Verwertung des ehemaligen HRE-Portfolios, wie das Staatsunternehmen am Donnerstag in München mitteilte. In diesem Jahr wird die FMS nach Einschätzung von Vorstandschef Christoph Müller erneut ein positives Ergebnis erzielen. Das klang etwas optimistischer als im April. Damals hatte die FMS-Chefetage lediglich ein "mindestens ausgeglichenes Ergebnis" in Aussicht gestellt.
Allerdings schrumpfen die Gewinne alljährlich. Im ersten Halbjahr 2018 hatte die FMS noch 105 Millionen Euro erwirtschaftet. Die FMS darf kein Neugeschäft, sondern nur HRE-Altpapiere zu Geld machen. Von diesen ursprünglich 175 Milliarden sind derzeit noch gut 68 Milliarden Euro übrig.
Der Zusammenbruch der HRE 2008 war der größte Schadenfall der Finanzkrise in Deutschland. Der Bund sprang von 2008 bis 2010 mit fast zehn Milliarden Euro an Finanzhilfen und weiteren 124 Milliarden Euro Bürgschaften ein.
Der Großteil der noch verbliebenen ehemaligen HRE-Papiere hat entweder sehr lange Laufzeiten über das Jahr 2030 hinaus oder ist schwer verkäuflich.
Das aktuelle Hauptprojekt ist ein möglicher Verkauf der in Dublin ansässigen Bank Depfa im kommenden Jahr. Die Depfa war im vergangenen Jahrzehnt einer der Hauptauslöser des HRE-Debakels./cho/DP/nas
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