Bonn (www.anleihencheck.de) - Im Fokus des Interesses steht heute die geldpolitische Sitzung des EZB-Rates, so die Analysten von Postbank Research.Dieser habe auf seiner Juli-Sitzung die Leitzinsen unverändert gelassen, jedoch seine Forward Guidance angepasst. Die Währungshüter würden seitdem davon ausgehen, dass die EZB-Leitzinsen bis Mitte 2020 auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben würden, nachdem sie zuvor für diesen Zeitraum unveränderte Leitzinsen in Aussicht gestellt hätten. Dies sei als eine gravierende Änderung zu bewerten, da damit die Tür für eine Absenkung des Leitzinsniveaus geöffnet worden sei. Nachdem zwischenzeitlich die US-Notenbank ihren Leitzins bereits reduziert habe und heute zudem neue Projektionen der EZB für das BIP-Wachstum sowie die Inflation im Euroraum veröffentlicht würden, spreche einiges für eine geldpolitische Lockerung auf der heutigen Ratssitzung. Die Analysten von Postbank Research würden zwar von einem unveränderten Hauptrefinanzierungssatz von 0,00% ausgehen, würden aber gleichzeitig erwarten, dass der Zinssatz für die Einlagenfazilität um 10 Basispunkte auf -0,50% reduziert werde. Im Dezember 2019 dürfte dann noch ein weiterer Schritt von 10 Basispunkten erfolgen, so dass der bereits seit Mitte 2014 negative Einlagensatz am Jahresende 2019 bei -0,60% stehen dürfte. Sie würden zudem mit einer Wiederbelebung der EZB-Nettoanleiheankäufe rechnen und eine hohe Wahrscheinlichkeit sehen, dass dieser Beschluss heute gefasst und kommuniziert werde. Hierbei würden die Analysten von Postbank Research ein Volumen von monatlich 30 Mrd. Euro halten, das gleichmäßig auf Staats- und Unternehmensanleihen aufgeteilt werde, für wahrscheinlich. Allerdings seien die Möglichkeiten, die Zusammensetzung des geldpolitischen Maßnahmenpakets zu variieren, vielfältig. ...Den vollständigen Artikel lesen ...