VW-Finanzsparte spricht mit Großkunden über E-Auto ID3
Auch Flottenkunden sind an dem auf der IAA vorgestellten neuen Elektro-VW ID3 interessiert. Erste Gespräche mit Großkunden würden bereits geführt, sagte der Finanzvorstand von VW Financial Services, Frank Fiedler, im Interview mit Dow Jones Newswires. Zahlen wollte er nicht nennen. Dazu sei es noch zu früh. Flottenmanager interessierten sich vor allem für die Prozesse der Fahrzeugnutzung und die Gesamtkosten des Betriebs (Total Cost of Ownership). In dieser Hinsicht sei der ID3 für gewerbliche Kunden durchaus geeignet, so der Manager. Bei der bevorstehenden Marktoffensive für Elektroautos wird der Absatzfinanzierer eine besonders aktive Rolle einnehmen.
Merkel fordert bessere Ladeinfrastruktur für E-Autos
Bundeskanzlerin Angela Merkel will mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Angesichts der Klimaschutzverpflichtungen sei es eine "Herkulesaufgabe", den Kohlendioxidausstoß im Verkehr zu reduzieren. Elektroautos spielten dabei eine zentrale Rolle, so die CDU-Politikerin. "Für die Akzeptanz des alternativen Antriebs Elektromobilität ist die Verlässlichkeit der Ladeinfrastruktur natürlich von größter Bedeutung", sagte Merkel bei einer Rede bei der International Automobilausstellung IAA in Frankfurt. Zwar gebe es heute 50 Prozent mehr Ladepunkte haben als im vergangen Jahr, aber 20.000 Ladepunkte seien "noch nicht ausreichend".
Hella im ersten Quartal trotz Gegenwinds über Planung
Hella hat im ersten Geschäftsquartal trotz des widrigen Branchenumfelds etwas besser abgeschnitten als selbst erwartet. "Wir liegen beim Umsatz im ersten Quartal wie erwartet unter dem Vorjahreswert", sagte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold auf der IAA im Interview mit Dow Jones Newswires. Beim Ergebnis liege Hella ebenfalls unter dem Vorjahreswert, aber etwas über der eigenen Planung. "Beim EBIT kommen wir im ersten Quartal eher in Richtung der oberen Hälfte der Ergebnisbandbreite für das Geschäftsjahr heraus", so der Manager. Für die gesamten zwölf Monate hat das Unternehmen eine bereinigte EBIT-Marge von 6,5 bis 7,5 Prozent in Aussicht gestellt, im Jahr zuvor lag die Rendite noch bei 8,4 Prozent.
Rheinmetall Automotive erwartet schnelleren Übergang zur E-Mobilität
Rheinmetall Automotive erwartet langfristig eine teilweise deutlich schnellere Wende zur Elektromobilität als derzeit allgemein angenommen. "Wir gehen nach 2025 von einem schnelleren Übergang zur Elektromobilität aus", sagte Horst Binnig, Chef von Rheinmetall Automotive, zu Dow Jones Newswires auf der IAA. Insbesondere auf dem weltweit wichtigsten Markt China dürfte die Wende zügiger eintreten. Grundlage der Planungen vieler Unternehmen sind die Prognosen von IHS Markit. Die Experten gehen für den chinesischen Automarkt bis 2040, in einen angenommen wachsenden Markt, davon aus, dass immer noch rund die Hälfte aller Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor haben. Etwa 20 Prozent sollen dann einen Hybridantrieb haben, rund 30 Prozent sollen laut Studie rein elektrisch unterwegs sein. Den Kalkulationen von Rheinmetall zufolge dürfte die Wende zu vollkommen elektrisch betriebenen Autos allerdings schneller kommen.
Hella hat weitere Partnerschaften im Visier
Der Autozulieferer Hella hat angesichts der rasanten Veränderungen und des Kostensdrucks weitere Kooperationen im Visier. "Angesichts der Geschwindigkeit, in der sich die Automobilbranche verändert, sind weitere Partnerschaften sinnvoll", sagte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold auf der IAA zu Dow Jones Newswires. Bestimmte Themen könnten künftig nicht mehr von einem alleine gestemmt werden. Die Investitionen und Ausgaben für Forschung und Entwicklung seien deutlich zu hoch, um bestimmte Themen alleine leisten zu können. "Zusätzlich kommt dazu, dass Synergien mit dem aktuellen Kostendruck (dann) schneller realisiert werden können", so der Manager.
VW Financial bestätigt Prognose - Sparprogramm "läuft gut"
Der Absatzfinanzierer VW Financial Services bleibt trotz der aktuell schwachen Autokonjunktur bei seiner Prognose und will den operativen Gewinn 2019 stabil halten. "Wir waren anfangs etwas vorsichtiger, sind aber jetzt zuversichtlich, dass wir das Ergebnis des Vorjahres wieder erreichen", sagte Finanzvorstand Frank Fiedler im Interview mit Dow Jones Newswires. Ein Grund dafür sei die gute Entwicklung im Geschäft mit Finanzierungen für Gebrauchtwagen. Auch das im März verkündete Sparprogramm läuft für die VW-Tochter aus Braunschweig nach Plan. Besonders bei den Händlervereinbarungen zur Senkung der Vertriebskosten komme man "überraschend gut" voran, sagte Fiedler. Mehr Zeit brauche man wie erwartet für die Umstellungen bei den IT-Systemen in den Landesgesellschaften.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
September 12, 2019 11:07 ET (15:07 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.