DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Südkorea blieben die Börsen wegen des Entedankfestes geschlossen.
FREITAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Entedankfestes geschlossen und in China wegen des Mondfestes.
AKTIENMÄRKTE (18.45 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.538,86 +0,63% +17,91% Stoxx50 3.209,10 +0,16% +16,27% DAX 12.410,25 +0,41% +17,53% FTSE 7.344,67 +0,09% +9,06% CAC 5.642,86 +0,44% +19,28% DJIA 27.270,30 +0,49% +16,90% S&P-500 3.016,32 +0,51% +20,32% Nasdaq-Comp. 8.215,79 +0,56% +23,82% Nasdaq-100 7.946,29 +0,74% +25,53% Nikkei-225 21.759,61 +0,75% +8,72% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 173,42% -73
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,99 55,75 -1,4% -0,76 +14,5% Brent/ICE 59,94 60,81 -1,4% -0,87 +8,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.498,20 1.497,50 +0,0% +0,70 +16,8% Silber (Spot) 18,04 18,11 -0,4% -0,07 +16,4% Platin (Spot) 951,15 939,10 +1,3% +12,05 +19,4% Kupfer-Future 2,61 2,60 +0,4% +0,01 -1,4%
Am Ölmarkt geht die Sorge um, dass die USA ihre Iran-Sanktionen lockern könnten. Damit stiege die Überversorgung des Marktes. Zugleich bekräftigten das Erdölkartell Opec und andere Förderstaaten ihre Bedenken mit Blick auf den globalen Abschwung mit einer sinkenden Nachfrage als Folge.
Mit den geldpolitischen Lockerungen steigt der Goldpreis zunächst, er kommt aber anschließend wieder zurück. Einige Marktteilnehmer hatten von der EZB mehr erhofft.
FINANZMARKT USA
Während Anleger an der Wall Street den ersten Showdown im Notenbankrennen um geldpolitische Lockerungen verdauen, hellen versöhnliche Töne im US-chinesischen Handelsstreit die Stimmung weiter auf. Die US-Regierung hat angekündigte Anhebung von Strafzöllen auf Importe aus China um zwei Wochen verschoben. Die chinesische Regierung hatte zuvor ihrerseits angekündigt, diverse US-Produkte von bereits geltenden Strafzöllen zunächst wieder zu befreien. Etwas gestützt wird der Markt auch von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, die deutlich besser als erwartet ausgefallen sind. Die EZB-Geldpolitik spielt am Aktienmarkt eine eher untergeordnete Rolle, die übrigen Vermögensklassen reagieren aber umso heftiger. Die EZB liefert den Aufgalopp für die US-Notenbank, die in der kommenden Woche mit einer Zinssenkung nachlegen dürfte. Die US-Verbraucherpreise liefern dafür aber nur eingeschränkten Spielraum. Oracle fallen um 5,4 Prozent, nachdem der SAP-Konkurrent weniger Umsatz erwirtschaftet hat als erwartet. Zudem kündigte Co-CEO Mark Hurd aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit an. Tailored Brands brechen um rund 25 Prozent ein. Der Einzelhändler hat schwache Zweitquartalszahlen vorgelegt. Zudem wurde die Dividende ausgesetzt. DXC Technology büßen 16 Prozent ein. Der IT-Dienstleister hat angekündigt, dass sich Präsident und CEO Mike Lawrie zurückzieht. Yelp legen um 2,9 Prozent zu. Hier sorgt ein Bericht für Fantasie, wonach Groupon auf der Suche nach Übernahmezielen ist. Groupon verlieren 5 Prozent. Hertz gewinnen 2,7 Prozent, Großinvestor Carl Icahn hat seinen Anteil am Autovermieter erhöht.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach der geldpolitischen Entscheidung der EZB ging es volatil zur Sache. Die EZB hat den Einlagesatz gesenkt. Viel wichtiger war allerdings die Ankündigung, dass die Zinsen solange auf einem niedrigen Niveau verharren werden, bis die Inflation in Richtung des EZB-Ziels von 2 Prozent steigen wird. Zugleich hatten die Währungshüter ein neues Wertpapierkaufprogramm angekündigt. Nach der Entscheidung ging es mit den Kursen zunächst steil nach oben, die Gewinne konnten aber nicht gehalten werden. Die volatile Reaktion dürfte damit in Verbindung gestanden haben, dass zum einen einige Teilnehmer mit einer höheren Zinssenkung gerechnet hatten sowie einem höheren Ankaufvolumen. Zudem war von Gewinnmitnahmen die Rede. Der Bankensektor hinkte nach der EZB-Zinsentscheidung mit einem Minus von 0,1 Prozent den Gesamtmärkten hinterher. Und dies, obgleich die EZB einen Staffelzins beim Einlagesatz zur Entlastung des Sektors angekündigt hatte. Allerdings wird die Zinskurve möglicherweise auf Jahre hinaus flach bleiben. Mit anderen Worten: Die Banken werden auch in Zukunft kaum Geld auf der Zinsseite verdienen können. Gekauft wurden dagegen Sektoren, die von anhaltend niedrigen Zinsen profitieren. Dazu gehörten Versorgertitel (plus 1,7 Prozent) sowie Telekomwerte (plus 1 Prozent), die beide hohe Verschuldungsgrade aufweisen. AB Inbev will das Braugeschäft in Asien in einem neuen Anlauf an die Börse in Hongkong bringen. Der Kurs stieg um 2,9 Prozent. Alstom verloren 4,9 Prozent. Bouygues hat den Verkauf von Alstom-Anteilen abgeschlossen. LSE legte einen Tag nach der Offerte durch die Börse in Hongkong leicht um 0,6 Prozent zu, blieb damit aber klar unter dem Gebotspreis. Anleger glauben nicht an ein Bietergefecht um die Londoner Börse.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:12 Mi, 17:31 % YTD EUR/USD 1,1063 +0,49% 1,1013 1,0995 -3,5% EUR/JPY 119,57 +0,74% 118,92 118,45 -4,9% EUR/CHF 1,0950 +0,16% 1,0936 1,0923 -2,7% EUR/GBP 0,8959 +0,33% 0,8936 0,8915 -0,5% USD/JPY 108,06 +0,23% 107,99 107,74 -1,4% GBP/USD 1,2348 +0,16% 1,2325 1,2333 -3,3% USD/CNY 7,0794 -0,53% 7,0881 7,1168 +2,9% Bitcoin BTC/USD 10.282,25 +1,24% 10.061,75 9.977,50 +176,5%
Der Euro ist nach Bekanntgabe der EZB-Beschlüsse nur vorübergehend zurückgefallen und kostet im Tagestief 1,0927 Dollar. Aktuell zieht die Gemeinschaftswährung an und erreicht bei rund 1,1080 Dollar ihr Tageshoch. Die geldpolitischen Lockerungen der EZB seien vielen Marktteilnehmern nicht weit genug gegangen, heißt es. Möglicherweise wollte EZB-Präsident Draghi nicht alles Pulver auf einmal verschießen, sondern seiner Nachfolgerin Lagarde noch etwas Spielraum lassen, vermutet Marktstratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Eine Ausnahme machte Hongkong mit Abschlägen. Dort wurden anfängliche Gewinne wieder abgegeben. Hauptthema war die angekündigte Verschiebung von US-Strafzöllen auf chinesische Warenimporte, in Hongkong zudem die Offerte der dortigen Börse für die LSE. Daneben stützten positive Vorgaben der Wall Street. Die Börse in Hongkong lag im späten Handel gegen den Trend 0,1 Prozent zurück. Die Anleger seien von dem Hin und Her von US-Präsident Donald Trump nicht überzeugt, so Marktbeobachter. Außerdem habe der HSI seit seinem Augusttief bereits mehr als 2.000 Punkte zugelegt. In Schanghai stiegen die Kurse aber. Unter den Einzelwerten gaben Hong Kong Exchanges & Clearing 3,1 Prozent ab. Der Börsenbetreiber hatte ein überraschendes Übernahmeangebot für die LSE abgegeben. Die Analysten der Citigroup haben darauf die Aktie auf "Sell" abgestuft. In Tokio wirkte positiv, dass die Maschinenbauaufträge in Japan zuletzt weniger stark gesunken waren als erwartet. Für die Aktie des Industrieroboter-Herstellers Fanuc ging es um 2,2 Prozent nach oben, Mitsubishi Electric verbesserten sich um 2,4 Prozent. Am Devisenmarkt zog der Yuan angesichts der Entspannung im Handelsstreit kräftiger an. In Sydney schloss die Börse etwas fester, Rohstoffwerte profitierten von den zuletzt gestiegenen Eisenerzpreisen. Der Aktienmarkt in Neuseeland wurde von Milchwerten belastet, da Synlait enttäuschende Jahreszahlen vorgelegt hatte. Die Aktie gab 9,2 Prozent nach, A2 Milk fielen 1,7 Prozent.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
VW Financial bestätigt Prognose - Sparprogramm "läuft gut"
Der Absatzfinanzierer VW Financial Services bleibt trotz der aktuell schwachen Autokonjunktur bei seiner Prognose und will den operativen Gewinn 2019 stabil halten. "Wir waren anfangs etwas vorsichtiger, sind aber jetzt zuversichtlich, dass wir das Ergebnis des Vorjahres wieder erreichen", sagte Finanzvorstand Frank Fiedler im Interview mit Dow Jones Newswires. Ein Grund dafür sei die gute Entwicklung im Geschäft mit Finanzierungen für Gebrauchtwagen.
VW-Finanzsparte spricht mit Großkunden über E-Auto ID3
Auch Flottenkunden sind an dem auf der IAA vorgestellten neuen Elektro-VW ID3 interessiert. Erste Gespräche mit Großkunden würden bereits geführt, sagte der Finanzvorstand von VW Financial Services, Frank Fiedler, im Interview mit Dow Jones Newswires. Zahlen wollte er nicht nennen. Dazu sei es noch zu früh. Flottenmanager interessierten sich vor allem für die Prozesse der Fahrzeugnutzung und die Gesamtkosten des Betriebs (Total Cost of Ownership). In dieser Hinsicht sei der ID3 für gewerbliche Kunden durchaus geeignet, so der Manager.
Hella im ersten Quartal trotz Gegenwinds über Planung
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 12, 2019 12:48 ET (16:48 GMT)
Der Autozulieferer Hella hat im ersten Geschäftsquartal trotz des widrigen Branchenumfelds etwas besser abgeschnitten als selbst erwartet. "Wir liegen beim Umsatz im ersten Quartal wie erwartet unter dem Vorjahreswert", sagte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold auf der IAA zu Dow Jones Newswires. Beim Ergebnis liege Hella ebenfalls unter dem Vorjahreswert, aber etwas über der eigenen Planung. "Beim EBIT kommen wir im ersten Quartal eher in Richtung der oberen Hälfte der Ergebnisbandbreite für das Geschäftsjahr heraus", so der Manager. Für die gesamten zwölf Monate hat das Unternehmen eine bereinigte EBIT-Marge von 6,5 bis 7,5 Prozent in Aussicht gestellt.
Rheinmetall Automotive erwartet schnelleren Übergang zur E-Mobilität
Rheinmetall Automotive erwartet langfristig eine teilweise deutlich schnellere Wende zur Elektromobilität als derzeit allgemein angenommen. "Wir gehen nach 2025 von einem schnelleren Übergang zur Elektromobilität aus", sagte Horst Binnig, Chef von Rheinmetall Automotive, zu Dow Jones Newswires auf der IAA. Insbesondere auf dem weltweit wichtigsten Markt China dürfte die Wende zügiger eintreten.
Knorr-Bremse-CFO: Schwächerer 3Q-Ordereingang im Lkw-Geschäft
Knorr-Bremse bekommt in seinem Segment Systeme für Nutzfahrzeuge die sich eintrübende Weltwirtschaft zu spüren. Der Auftragseingang habe sich im dritten Quartal abgeschwächt, sagte Finanzvorstand Ralph Heuwing in einer Telefonkonferenz. "Das derzeitige Marktumfeld ist schwieriger und volatiler", sagte der Manager. Genaue Angaben zum Auftragseingang im laufenden dritten Quartal machte Heuwing nicht.
Stahl-Betriebsrat von Thyssenkrupp erwartet Konflikte
Im Zuge der anstehenden Neuausrichtung im Stahlgeschäft von Thyssenkrupp erwartet die Arbeitnehmerseite Auseinandersetzungen mit der Konzernführung. Die zukünftige Stahlstrategie müsse mit einem neuen Zukunftstarifvertrag verknüpft werden, forderte Steel-Betriebsratschef Tekin Nasikkol auf einer Betriebsversammlung in Duisburg. "Reine Restrukturierungspläne und harte Sparprogramme zu Lasten der Beschäftigten lehnen wir ab", heißt es in einer Mitteilung des Betriebsrates. Vor der geplanten Stahlfusion mit Tata Steel hatten die Stahlkocher umfangreiche Job- und Standortgarantien bis 2026 ausgehandelt.
Helaba will umbauen und Stellen streichen - Zeitung
Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) will sich einem Zeitungsbericht zufolge mit einem Umbauprogramm für die immer schwierigeren Rahmenbedingungen rüsten. Die Helaba wolle Prozesse verschlanken und die Organisation vereinfachen, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt. Unter anderem solle die Zahl der Bereiche unterhalb des Vorstands reduziert werden. Aktuell gibt es bei der Helaba rund 40 solcher Bereiche. Ein Helaba-Sprecher wollte keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben.
VDA-Präsident Mattes tritt Ende 2019 zurück
Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, tritt Ende 2019 zurück. Mattes habe das Präsidium und Vorstand darüber informiert, dass er das Amt zum Jahresende 2019 niederlegen werde, teilte der VDA mit. Mattes wolle sich anderen Aufgaben zuwenden. Mattes wurde Anfang 2018 Nachfolger von Matthias Wissmann.
Hudson's Bay weitet Verlust aus - rote Zahlen auch in Europa
Hudson's Bay (HBC) hat im zweiten Quartal den Verlust ausgeweitet und etwas weniger umgesetzt. Grund für den höheren Verlust waren höhere Kosten unter anderem für Transaktionen und Restrukturierung, wie der kanadische Einzelhandelskonzern mitteilte. Ebenso fielen im Europa-Geschäft, zu dem auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört, weiter hohe Verluste an. Im Quartal per 3. August erwirtschaftete der Warenhauskonzern einen Nettoverlust von 984 Millionen kanadische Dollar (umgerechnet 672 Millionen Euro), mehr als dreimal soviel wie die 280 Millionen im Vorjahresquartal. Im fortgeführten Geschäft fiel ein Nettoverlust von 462 Millionen Dollar an, mehr als viermal soviel wie im Vorjahr.
Google zahlt in Steuerstreit 1 Milliarde Dollar an Frankreich
Der US-Internetkonzern Google legt einen Steuerstreit mit Frankreich gegen die Zahlung von 1 Milliarde Dollar bei. Das sieht eine Einigung mit der Regierung in Paris vor, wie Google am Donnerstag mitteilte. Die Abmachung soll dem Konzern weitere juristische Schritte wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung ersparen. Ähnliche Einigungen hatte Google zuvor mit Großbritannien und Italien getroffen. Die französische Regierung nannte das Abkommen "historisch" und erklärte, der Steuerstreit sei nun "definitiv beigelegt". Frankreich hatte Google vorgeworfen, seine Gewinne in dem Land klein zu rechnen.
GE will Schuldtitel über bis zu 5 Mrd Dollar vorzeitig zurückkaufen
General Electric will bestehende Schuldverschreibungen im Wert von bis zu 5 Milliarden US-Dollar vorzeitig zurückkaufen. Die Maßnahme soll bis zu 2,5 Milliarden Dollar für eine auf US-Dollar lautende Schuldverschreibungen und bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar für eine auf Euro lautende umfassen, wie der Konzern mitteilte. Diese Schritte stünden im Einklang mit den Plänen, die Verschuldung des Konzerns zu senken.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 12, 2019 12:48 ET (16:48 GMT)
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