DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Entedankfestes geschlossen und in China wegen des Mondfestes.
MONTAG: In Japan ruht der Börsenhandel wegen des Tags der Ehrung der Alten.
TAGESTHEMA
Erstmals seit zehn Jahren hat das Haushaltsloch in den USA wieder die Marke von 1 Billion Dollar überschritten. In den elf Monaten von Oktober 2018 bis Ende August 2019 stieg das Staatsdefizit auf mehr als 1 Billion Dollar, wie das Finanzministerium mitteilte. Es war demnach 19 Prozent größer als das Haushaltsloch im Vorjahreszeitraum.
Die Einnahmen im aktuellen Haushaltsjahr, das am 30. September endet, stiegen um 3 Prozent auf mehr als 3 Billionen Dollar. Die Ausgaben wuchsen zur gleichen Zeit aber um 7 Prozent und überstiegen 4,15 Billionen Dollar. Einen enormen Zuwachs im US-Haushalt gab es bei den Zöllen. Infolge des Handelsstreits von US-Präsident Donald Trump mit China und anderen Ländern stiegen sie um 73 Prozent auf 66 Milliarden Dollar.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Einzelhandelsumsatz August PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,7% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +1,0% gg Vm 14:30 Import- und Exportpreise August Importpreise PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan September (1. Umfrage) PROGNOSE: 91,0 zuvor: 89,8 16:00 Lagerbestände Juli PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future k.A. Nikkei-225 21.966,67 +0,95% Hang-Seng-Index 27.190,29 +0,38% Kospi FEIERTAG Shanghai-Composite FEIERTAG S&P/ASX 200 6.663,20 +0,12%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Fester - Angeführt werden die Börsen in der Region von Tokio. Für eine gute Stimmung sorgen vor allem Hoffnungen auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Auch die am Donnerstag von der EZB angekündigte geldpolitische Lockerung kommt gut an.
In Sydney stehen Goldwerte unter Abgabedruck, nachdem der Goldpreis deutlich zurückgekommen ist. Evolution Mining verlieren 4,5 Prozent, für Newcrest geht es um 3,6 Prozent abwärts. An den Märkten werden die jüngsten Bemühungen der USA und Chinas im Vorfeld der für kommenden Monat auf hoher Ebene geplanten Verhandlungen, das Klima zu verbessern und Hürden aus den Weg zu räumen, gut aufgenommen. Laut einem Bericht des Wall Street Journals versucht China, den Umfang der Verhandlungen mit den USA einzuschränken, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Fortschritte bei kritischen Fragen zu erzielen. US-Präsident Donald Trump hatte mitgeteilt, dass er offen für ein kleineres Zwischenabkommen sei. Trump hatte zuvor eine für den 1. Oktober geplante Erhöhung von US-Strafzöllen auf chinesische Waren um zwei Wochen "als Zeichen des guten Willens" verschoben. Und China hatte einige US-Waren zunächst von höheren Zöllen ausgenommen. Die von der EZB am Donnerstag angekündigten Stimulierungsmaßnahmen werden als Vorlauf auf die in der kommenden Woche anstehende Sitzung der US-Notenbank angesehen, wo fest von einer Zinssenkung ausgegangen wird.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von Broadcom fiel um 1,1 Prozent. Der Chiphersteller hatte für das dritte Geschäftsquartal die Erwartungen beim Nettogewinn zwar übertroffen, der Jahresausblick zum Umsatz enttäuschte jedoch leicht mit beibehaltenen 22,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit Erlösen von 22,61 Milliarden Dollar gerechnet. Das Nettoergebnis lag bei 715 (Vorjahr: 1.200) Millionen Dollar bzw. je Aktie bei 1,71 (2,71) Dollar. Auf bereinigter Basis wurde ein Gewinn von 5,16 (4,98) Dollar je Aktie verzeichnet bei einem Umsatz von 5,52 (5,06) Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 5,13 Dollar je Aktie gerechnet. Der Umsatz traf die Markterwartungen. Ritter Pharmaceuticals brachen um 72 Prozent ein, nachdem eine bereits fortgeschrittene Studie für eine Behandlung von Laktoseintoleranz keinen "statistisch signifikanten" Erfolg erzielt hatte. Fibrocell Science erhöhten sich um 58,5 Prozent, nachdem das Unternehmen den Verkauf an Castle Creek Pharmaceutical angekündigt hatte. Die Aktie des Halbleiterhersteller Mosys notierten 2,7 Prozent fester. Das Unternehmen wurde von der Nasdaq darüber informiert, dass der Handel mit den Anteilsscheinen wieder regelkonform verlaufe.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.182,45 0,17 45,41 16,53 S&P-500 3.009,57 0,29 8,64 20,05 Nasdaq-Comp. 8.194,47 0,30 24,79 23,50 Nasdaq-100 7.917,34 0,38 29,76 25,08 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 853 Mio 849 Mio Gewinner 1.497 2.099 Verlierer 1.436 828 Unverändert 94 118
Etwas fester - Hoffnungen auf Fortschritte bei der Beilegung des Handelsstreits haben die US-Börsen auch am Donnerstag gestützt. Sowohl China als auch die USA hatten Entgegenkommen signalisiert. Die geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) geriet darüber rasch in den Hintergrund. Etwas gestützt wurde der Markt auch von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, die deutlich besser als erwartet ausgefallen waren. Die in der Kernrate etwas stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreise wurden von Marktteilnehmern wiederum dahingehend interpretiert, dass sie den Spielraum der US-Notenbank zu Zinssenkungen einschränkten. Unter den Einzelwerten fielen Oracle um 4,3 Prozent, nachdem der SAP-Konkurrent im ersten Geschäftsquartal weniger Umsatz erwirtschaftet hatte als erwartet. Zudem kündigte Co-CEO Mark Hurd aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit an. Tailored Brands brachen um rund 30 Prozent ein. Der Einzelhändler hatte schwache Zweitquartalszahlen vorgelegt und die Ziele für das dritte Quartal gesenkt. Zudem wurde die Dividende ausgesetzt, um Schulden abzubauen. DXC Technology büßten 11 Prozent ein. Der IT-Dienstleister hatte mitgeteilt, dass sich Präsident und CEO Mike Lawrie zurückzieht. Yelp legten um 5,5 Prozent zu. Hier beflügelte ein Bericht, wonach der Gutscheinportalbetreiber Groupon auf der Suche nach Übernahmezielen ist. Groupon verloren 4 Prozent. Catalyst Pharmaceuticals stürzten um fast 18 Prozent ab. Das Unternehmen hatte die Ausgabe von neuen Aktien angekündigt. Hertz gewannen 3,6 Prozent, Großinvestor Carl Icahn hat seinen Anteil am Autovermieter erhöht.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,72 3,3 1,68 51,3 5 Jahre 1,65 5,0 1,60 -27,8 7 Jahre 1,71 3,6 1,68 -53,6 10 Jahre 1,78 3,7 1,74 -66,4 30 Jahre 2,27 4,1 2,22 -80,2
Am Rentenmarkt sanken die Notierungen wieder. Auch hier wurde darauf verwiesen, dass das Volumen des Anleihekaufprogramms der EZB viele Marktteilnehmer enttäuscht habe. Zudem hätten die jüngsten postiven Nachrichten zum Handelsstreit das Interesse an "sicheren Häfen" gedämpft.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:54 % YTD EUR/USD 1,1072 +0,1% 1,1064 1,1016 -3,4% EUR/JPY 119,70 +0,1% 119,61 118,90 -4,8% EUR/GBP 0,8966 -0,0% 0,8967 0,8936 -0,4% GBP/USD 1,2349 +0,1% 1,2339 1,2328 -3,1% USD/JPY 108,10 -0,0% 108,11 107,93 -1,4% USD/KRW 1179,19 -0,3% 1182,46 1181,65 +5,8% USD/CNY 7,0794 0% 7,0794 7,0860 +2,9% USD/CNH 7,0475 -0,2% 7,0605 7,0782 +2,6% USD/HKD 7,8224 -0,0% 7,8247 7,8293 -0,1% AUD/USD 0,6872 +0,1% 0,6867 0,6883 -2,5% NZD/USD 0,6406 -0,0% 0,6407 0,6441 -4,6% Bitcoin BTC/USD 10.322,00 -0,8% 10.400,75 10.067,75 +177,5%
Der Euro fiel nach Bekanntgabe der EZB-Beschlüsse nur vorübergehend zurück und kostete im Tagestief 1,0927 Dollar. Schon bald aber zog die Gemeinschaftswährung an und erreichte bei 1,1087 Dollar ihr Tageshoch. Im späten US-Handel kostete der Euro etwa 1,1065 Dollar. Die geldpolitischen Lockerungen der EZB seien vielen Marktteilnehmern nicht weit genug gegangen, hieß es.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,18 55,09 +0,2% 0,09 +14,9% Brent/ICE 60,42 60,38 +0,1% 0,04 +9,1%
Am Ölmarkt ging wie am Vortag die Sorge um, dass die USA ihre Iran-Sanktionen lockern könnten. Zugleich bekräftigten das Erdölkartell Opec und andere Förderstaaten ihre Bedenken mit Blick auf den globalen Abschwung mit einer sinkenden Nachfrage als Folge. Die Entscheidung über eine stärkere Drosselung der Fördermenge wurde auf Dezember vertagt. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 55,09 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,7 Prozent auf 60,38 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.497,63 1.498,40 -0,1% -0,78 +16,8% Silber (Spot) 18,07 18,06 +0,1% +0,01 +16,6% Platin (Spot) 949,12 951,00 -0,2% -1,88 +19,2% Kupfer-Future 2,64 2,63 +0,6% +0,02 -0,3%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 13, 2019 01:51 ET (05:51 GMT)
Das nachlassende Sicherheitsbedürfnis aufgrund der positiven Nachrichtenlage um den Handelsstreit ließ den Goldpreis von seinem Tageshoch bei 1.524 Dollar zurückkommen. Im späten Handel notierte die Feinunze wieder wenig verändert bei 1.499 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
AUSSENPOLITIK USA
Nach der Entlassung seines Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton hat US-Präsident Donald Trump Spekulationen über eine nachgiebigere Linie gegenüber Venezuela und Kuba zurückgewiesen.
INNENPOLITIK USA
Die Opposition im US-Kongress hat einen ersten formalen Schritt in Richtung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Donald Trump genommen. Der von den Demokraten kontrollierte Justizausschuss des Repräsentantenhauses verabschiedete am Donnerstag ein Regelwerk für die Vorbereitung eines möglichen "Impeachment".
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL USA
Der US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat einen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan als eines seiner außenpolitischen Vorhaben benannt. "Wir brauchen diese Soldaten dort nicht. Ich würde sie nach Hause holen", sagte der frühere Vizepräsident in einer Fernsehdebatte von zehn Präsidentschaftsbewerbern der oppositionellen Demokraten im texanischen Houston.
USA-IRAN
US-Präsident Donald Trump hat Spekulationen über ein mögliches Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani am Rande der UN-Vollversammlung in New York befeuert. "Ich kann ihnen sagen, dass Iran ein Treffen will", sagte Trump vor Journalisten.
BROADCOM
Der Halbleiterhersteller Broadcom hat trotz der anhaltend schwachen Nachfrage und der Exportrestriktionen für den Kunden Huawei den Umsatz in seinem dritten Geschäftsquartal um 9 Prozent gesteigert. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 55 Prozent von 51,7 Prozent vor Jahresfrist. Der Konzern bekräftigte seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr per 3. November.
WEWORK
Die Wework-Muttergesellschaft hat sich bei ihrem geplanten Börsengang für eine Notierung an der Nasdaq entschieden. Zudem wolle der Büroraumvermieter seine Grundsätze zur Unternehmensführung verändern, berichten Informanten. Die beiden Schritte dienen der Vorbereitung des mit Spannung erwarteten Börsengangs, der laut den Informanten kommende Woche mit der Vermarktung der Aktien in die heiße Phase gehen soll.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/err
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2019 01:51 ET (05:51 GMT)
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