Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Banken des Euroraums wollen ihre im Rahmen der zweiten Serie langfristiger und gezielter Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO2) aufgenommene Liquidität weiter reduzieren. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) planen die Institute eine Rückzahlung von 31,8 Milliarden Euro aus allen vier TLTRO2. Im Juni hatte sich der Rückzahlungsbetrag auf 25,9 Milliarden Euro belaufen. Insgesamt hatten sich die Banken 2016 und 2017 im Rahmen von vier TLTRO2 740 Milliarden Euro geliehen. Davon sind bis dato rund 50 Milliarden zurückgezahlt worden. Diese Summe erhöht sich nun auf knapp 58 Milliarden Euro.
Aus dem ersten TLTRO2 wollen die Banken 23,3 Milliarden zurückzahlen. Dieser Tender hatte ein Volumen von 399 Milliarden Euro. Aus dem zweiten TLTRO2 sollen 1,2 Milliarden Euro zurückgezahlt werden. Die mit diesem Tender aufgenommene Liquidität hilft ab Ende des Monats nicht mehr bei der Erfüllung der langfristigen regulatorischen Liquiditätskennziffer NSFR (Net Stable Funding Ratio). Beim ersten TLTRO2 ist dies schon seit Ende Juni nicht mehr der Fall. Der Rest der Rückzahlungssumme von 7,3 Milliarden entfällt auf die anderen beiden Geschäfte, die später fällig werden.
Am 19. September begibt die EZB den ersten von sieben TLTRO3 mit dreijähriger Laufzeit. Damit erhöht die EZB die Liquiditätsversorgung zumindest potenziell, je nach Nachfrage der Banken. Der Basiszins der TLTRO3 liegt laut den Beschlüssen von Donnerstag auf dem Niveau des Refinanzierungssatzes. Banken können jedoch Zinsnachlässe erhalten, die im aktuellen negativen Zinsumfeld auf Zinszahlungen hinauslaufen. Die maximale Zinserleichterung von 40 Basispunkten erhalten Banken, wenn ihre anrechenbare Kreditvergabe am 31. März 2021 eine Benchmark übersteigt.
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September 13, 2019 06:14 ET (10:14 GMT)
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