Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesregierung: Stärkerer Abschwung oder ausgeprägte Rezession nicht zu erwarten
Die Bundesregierung sieht noch keine Trendwende für die momentan schwache Konjunktur, aber auch kein Abgleiten in eine deutliche Rezession. "Ein stärkerer Abschwung oder gar eine ausgeprägte Rezession sind gegenwärtig nicht zu erwarten", erklärte das Wirtschaftsministerium in seinem aktuellen Monatsbericht. "Allerdings zeichnet sich nach den Indikatoren auch noch keine konjunkturelle Trendwende zum Besseren ab."
Deutscher Einzelhandelsumsatz für Juli nach oben revidiert
Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Juli nicht so stark gefallen wie zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, fielen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 1,6 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Rückgang von 2,2 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 2,4 Prozent höher.
Arbeitskosten im Euroraum steigen im zweiten Quartal
Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um nominal 2,7 (Vorquartal: 2,5) Prozent gestiegen. Dahinter stand ein Anstieg der Lohnkosten um 2,7 (2,7) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 2,9 (2,1) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte. In der gesamten EU erhöhten sich die Arbeitskosten um 3,1 (2,7) Prozent.
EZB/Holzmann: Ultralockere Geldpolitik nicht für Jahrzehnte
Die gegenwärtig sehr lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird aus Sicht von Österreichs neuem Notenbankchef Robert Holzmann nicht Jahrzehnte Bestand haben. Sollten sich die Umstände ändern, könne sich auch die Geldpolitik ändern, sagte das EZB-Ratsmitglied am Freitag dem Sender Bloomberg TV, wie Reuters berichtet. "Nicht morgen, nicht übermorgen, aber ich würde nicht denken, dass sie nun für die nächsten Jahrzehnte da ist."
Banken zahlen aus TLTRO2 weitere 31,8 Mrd Euro zurück
Die Banken des Euroraums wollen ihre im Rahmen der zweiten Serie langfristiger und gezielter Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO2) aufgenommene Liquidität weiter reduzieren. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) planen die Institute eine Rückzahlung von 31,8 Milliarden Euro aus allen vier TLTRO2. Im Juni hatte sich der Rückzahlungsbetrag auf 25,9 Milliarden Euro belaufen.
Scholz fordert "energische Schritte" gegen den Klimawandel
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine Woche vor der entscheidenden Sitzung des Klimakabinetts energische Maßnahmen für den Klimaschutz verlangt. "Es ist wichtig, dass alle wissen, dass wir jetzt ganz energische Schritte unternehmen müssen, um den Klimawandel aufzuhalten, den die Menschen gemacht haben", sagte Scholz bei seinem Eintreffen zu einem Treffen der europäischen Finanzminister in Helsinki. "Das bedeutet, dass wir das in unseren Ländern tun müssen, aber auch international."
Laschet kritisiert Klimapolitik der Bundesregierung
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Klimapolitik der Bundesregierung kritisiert. Der Bund beschränke "sich bei der Klimapolitik auf den nationalen Rahmen, redet etwa ewig über Verbote von Ölheizungen, SUV oder Billigflügen", sagte Laschet der Süddeutschen Zeitung. Der nationale Blick sei "zwar wichtig", aber darüber dürfe man "nicht die Klimaaußenpolitik vernachlässigen, so wie es die Bundesregierung bisher leider tut". Der stellvertretende CDU-Chef stellte in diesem Kontext die Frage, warum der Außen- und der Entwicklungshilfeminister nicht im Klimakabinett säßen.
Johnson am Montag zu Gespräch bei Juncker in Luxemburg
Der britische Regierungschef Boris Johnson wird am Montag in Luxemburg mit dem scheidenden EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zusammentreffen. Es sei ein Arbeitsessen geplant, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel mit; auch London gab den Besuch bekannt. Johnson will sein Land unbedingt am 31. Oktober aus der EU führen.
Schwarzer Freitag in Paris wegen Streiks im Nahverkehr
Schwarzer Freitag in Paris: Wegen des größten Streiks im Nahverkehr seit zwölf Jahren hingen am Freitag zahlreiche Bewohner sowie Touristen in der französischen Hauptstadt fest. Die meisten Metros fielen aus. Es fuhren nur wenige Busse und Vorortzüge. Rund um Paris bildeten sich große Staus. Der Streik richtet sich gegen die geplante Rentenreform der Regierung.
China hebt Strafzölle auf Schweinefleisch und Sojabohnen aus den USA wieder auf
Im Handelskonflikt mit den USA hat China wie angekündigt den Import von Schweinefleisch und Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten erleichtert. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, die Strafzölle auf einige landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA seien vorerst gestrichen, darunter auch auf Schweinefleisch und Soja. Beide Handelspartner wollen im Oktober ihre Gespräche über den Abbau von Strafzöllen wieder aufnehmen.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Handelsbilanz Juli Überschuss 24,8 Mrd EUR (Vj Überschuss 16,9 Mrd EUR)
DJG/DJN/AFP/apo
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September 13, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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