Bernhard Mattes will vorzeitig von der
Spitze des Auto-Branchenverbands VDA abtreten - wichtige
Mitgliedsfirmen loben die Arbeit des früheren Ford
Wer auf Mattes beim Verband der Automobilindustrie folgt, ist noch nicht bekannt. In Medienberichten kursiert der Name von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger als möglicher Kandidat.
Nach Meinung Denners hat Mattes viel für die Industrie getan: "Mit der Öffnung des VDA für offenen Austausch auch mit Kritikern hat er zuletzt einen wichtigen Impuls gesetzt. Auf diesem Weg sollten wir voranschreiten." Der Ex-Ford-Manager hatte in der vergangenen Woche am VDA-Sitz in Berlin das Gespräch mit Klimaschützern gesucht, die zur Messe IAA für dieses Wochenende große Proteste ankündigten. Er sagte, er wolle einen gesellschaftlichen Dialog in Gang bringen.
Der zweitgrößte deutsche Autozulieferer Continental
Mit Mattes selbst waren offenbar jedoch nicht alle VDA-Mitglieder
zufrieden. Aus Branchenkreisen war am Freitag zu hören, es solle
maßgeblich Kritik von Volkswagen
Schon vor der Rücktrittsankündigung soll demnach der Name Günther Oettinger als potenzieller VDA-Präsident die Runde gemacht haben. Oettinger gibt im November seinen Posten als EU-Kommissar auf. Aus Verbandskreisen hieß es indes, mit dem CDU-Politiker habe bislang niemand gesprochen - andere Favoriten gebe es aber auch noch nicht. Die nächste reguläre Präsidiumssitzung des VDA ist im November.
"Ich bin bisher für den Posten nicht gefragt worden", sagte Oettinger der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Ich bin vor zwei Jahren gefragt worden, als ein Nachfolger für Matthias Wissmann gesucht wurde. Damals habe ich aber abgelehnt." Mattes löste den langjährigen VDA-Chef Wissmann ab, der frühere CDU-Verkehrsminister wiederum hatte den Posten 2007 übernommen.
Einzelne Autohersteller wie BMW
Zur Automesse IAA in Frankfurt, die der VDA veranstaltet, hatten sich einige Aussteller kritisch geäußert. Sie bezweifeln, dass das Konzept der Messe so erhalten werden kann - in der Diskussion soll nun unter anderem ein Format sein, das auch andere Städte einschließt und keine reine Auto-Präsentation mehr ist. "Es gibt keine Bestandsgarantie", sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter dem "Handelsblatt". Opel-Chef Michael Lohscheller hat bereits konkrete Verbesserungsvorschläge, er will während der Messe die gezeigten Autos auch verkaufen können.
Der VDA ist eine der einflussreichsten Lobbyorganisationen in Deutschland und die Autobranche mit mehr als 800 000 direkt Beschäftigten ist eine Schlüsselindustrie. Der Verband gilt als nicht leicht zu führen, weil er die verschiedenen Interessen der Hersteller sowie der Zulieferer unter einen Hut bringen muss./jap/DP/jsl
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