Die Wiener Börse hat am Freitag erneut im Plus geschlossen. Der ATX stieg 14,54 Punkte oder 0,48 Prozent auf 3.032,81 Einheiten. Damit knüpfte der heimische Leitindex an seine jüngste Gewinnserie an und stieg den bereits achten Handelstag in Folge. Europaweit zeigten sich die Börsen am Tag nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) freundlich. Die Notenbank hatte mit ihren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen die Markterwartungen erfüllt.
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zum Verbrauchervertrauen fielen besser aus als erwartet, was den Euro am Devisenmarkt etwas abwerten ließ. In den USA steht in der kommenden Woche ebenfalls eine Notenbankentscheidung an, von der sich der die Anleger eine Zinssenkung erwarten.
Bei den Einzelwerten zeigten sich in Wien in Einklang mit dem gesamteuropäischen Branchentrend Bankaktien besonders stark. An der ATX-Spitze notierten mit Raiffeisen (plus 2,33 Prozent auf 21,94 Euro) und Erste Group (plus 2,31 Prozent auf 31,89 Euro) gleich zwei Branchenwerte. Auch für die Titel der BAWAG ging es mit einem Plus von 0,99 Prozent auf 36,66 Euro klar nach oben.
Daneben fanden sich auch einige Industriewerte unter den größten ATX-Gewinnern. Die Titel der voestalpine setzten ihre jüngste Erholungsbewegung fort und stiegen um weitere 2,19 Prozent auf 23,76 Euro. Gegenüber ihrem Mitte August erreichten Jahrestief von knapp über 19 Euro haben die Titel mittlerweile wieder 25 Prozent zugelegt. Ebenfalls im ATX-Spitzenfeld legten die Wienerberger-Anteilsscheine 1,91 Prozent auf 22,38 Euro zu.
Dagegen gerieten die Verbund-Aktien unter Druck unter gaben als schwächster Wert im Leitindex um 3,35 Prozent nach. Die Analysten der Erste Group haben ihre Anlageempfehlung für die Aktien des Verbund von "Hold" auf "Reduce" abgesenkt. Das Kursziel wurde gleichzeitig von 40,90 Euro auf 46,00 Euro angehoben, liegt damit aber noch immer unter dem aktuellen Kurs von 50,45 Euro. Die Erste Group erwartet für 2020 niedrigere Elektrizitätspreise, zudem lasse die aktuell hohe Bewertung "keinen Platz für Fehler".
Sehr schwach zeigten sich außerdem die Leiterplattenherstellers AT&S, die nach zwei sehr starken Vortagen nun um 1,87 Prozent auf 16,79 Euro nachgaben. Am Mittwoch hatten sie um 4,8 Prozent und am Donnerstag sogar um 9,6 Prozent zugelegt./dkm/ste/APA/jsl
AXC0201 2019-09-13/18:05