FRANKFURT (Dow Jones)--Der Automobilhersteller Audi wechselt schon wieder den Chef aus: Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagzeitung schreibt, muss Bram Schot, erst Anfang des Jahres mit regulärem Vertrag als Vorstandschef ausgestattet, im Frühjahr 2020 dem Noch-BMW-Manager Markus Duesmann weichen. Voraussichtlich am 1. April tritt Duesmann in Ingolstadt an, so die Zeitung unter Berufung auf "Eingeweihte".
Der Niederländer Schot, zuvor zuständig für den Vertrieb, war im Sommer 2018 zunächst zum kommissarischen Vorstandsvorsitzenden befördert worden, nachdem Rupert Stadler infolge des Dieselskandals wegen angeblicher Verdunklungsgefahr verhaftet worden war. Nun endet seine Amtszeit schon wieder, weil Wunschkandidat Markus Duesmann früher als bislang gedacht bei Audi den Dienst antreten könne.
Offiziell bestätigt wird die Personalie laut FAS nicht, obwohl bekannt ist, dass VW-Chef Herbert Diess, selbst einst von BMW gekommen, Duesmann exakt für diese Aufgabe bei der Tochtergesellschaft abgeworben hat und ihn möglichst früh auf dem Posten einsetzen will.
Duesmanns Arbeitsverhältnis bei BMW endet zum 1. Oktober 2020. Darauf hat BMW bislang bestanden, man sehe keinerlei Grund, auf diese Klausel zu verzichten. Nun stehe die Personalie aber auf der Tagesordnung des BMW-Aufsichtsrats. Weiterer Widerstand ist laut der Zeitung nicht zu erwarten, damit werde der Weg für den Wechsel frei.
Der Maschinenbau-Ingenieur Duesmann hat seine berufliche Karriere als Motorkonstrukteur bei Daimler begonnen, wo er zeitweise die Entwicklung im Formel-1-Team leitete. 2007 engagierte ihn BMW für ebendiese Aufgabe, Duesmann holte mit dem neuen Team ein zweites Mal den Titel als Vizeweltmeister der Formel 1. Nachdem BMW aus der Rennserie ausstieg, kümmerte sich Duesmann um Fahrdynamik und Antrieb in den Bayerischen Motorenwerken, im Oktober 2016 schließlich wurde er Einkaufvorstand von BMW.
DJG/hru
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September 15, 2019 04:00 ET (08:00 GMT)
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