FRANKFURT (Dow Jones)--Der neue Daimler-Chef Ola Källenius schwört die Belegschaft auf harte Zeiten ein. "Wir müssen die Effizienz dramatisch erhöhen, müssen alles hinterfragen, über alle Kosten nachdenken", sagte Källenius der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Transformation zu neuen Geschäftsmodellen sei ein "Jahrhundertevent", so der Manager mit Blick auf die neue Strategie, die er im November der Öffentlichkeit präsentieren will und die Ende September im Aufsichtsrat intern debattiert wird. "Es geht darum, die 'financial performance' zu optimieren", sagte er. "Wir befinden uns in einer grundlegenden Transformation, hin zu CO2-neutraler Mobilität." Der Automanager sieht einen "immensen Druck" auf der Kostenseite: Entscheidend seien nun Innovation und Kostensenkungen über Skalenvorteile.
Der Konzernchef bekannte sich in der FAS zum "Shareholder-Value"-Denken, dem Betriff, der in Deutschland einst vom damaligen Mercedes-Chef Jürgen Schrempp eingeführt wurde. "Der Börsenwert ist für uns sehr wichtig, der Aktionär als Eigentümer hat höchste Priorität", stellte Källenius klar: "In der sozialen Marktwirtschaft geht das Kapital zu den attraktivsten investitionszielen. Wenn du in ein Auto investieren möchtest, dann brauchst du eine attraktive Rendite für deine Aktionäre. Das ist Voraussetzung für alles und keine Frage, in der du wählen und frei entscheiden kannst. Sonst bist Du eines Tages nicht mehr da."
In der Debatte um sportliche Geländewagen verwahrte er sich gegen Verbote: "Das SUV-Segment ist seit 20 Jahren sehr stark gewachsen, das ist ein weltweiter Trend. Die Kunden wollen das; den höheren Sitz, den Überblick, das schätzen vor allem die weiblichen Kunden", sagte Källenius und beruft sich dabei auf die Gründerväter des Konzerns: "Gottlieb Daimler und Carl Benz haben der Menschheit die individuelle Mobilität gegeben. Das ist ein sehr hohes Gut. Das ist Freiheit, das ist eine Grundlage für unseren Wohlstand. Das muss jetzt nachhaltig gemacht werden."
DJG/hru
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September 15, 2019 04:38 ET (08:38 GMT)
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