BERLIN (Dow Jones)--Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat erstmals Audi schriftlich mit Zwangsgeldern gedroht, sollte der Hersteller nicht bis zum 26. September 2019 nachweisen, wie alle beanstandeten Fahrzeuge in einen gesetzeskonformen Zustand gebracht werden können. Das berichtet die Zeitung Bild am Sonntag. Demnach fehle für einzelne V6- und V8-Modelle mit der Abgasnorm Euro 6 bis heute die Freigabe für ein Software-Update.
Audi habe drei von bislang acht Rückruf-Bescheiden nicht umgesetzt. Innerhalb der Frist soll der Hersteller nun "die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Herstellung der Vorschriftsmäßigkeit belegen", heiße es in einem Behördenschreiben. Andernfalls drohe ein sofortiges Zwangsgeld von jeweils 25000 Euro. Ignoriere Audi den Bescheid, drohe sogar der Entzug der Typengenehmigung für die betroffenen Modelle.
Ein Sprecher sagte auf Anfrage der Zeitung: "Audi hat für alle betroffenen Fahrzeuge ein Software-Update erarbeitet, arbeitet intensiv mit den Behörden zusammen und hat die erforderlichen Emissions-Messungen erbracht. Somit sehen wir keinen Grund für einen Entzug der Typgenehmigung." Rund zwei Jahre nach den Rückrufbescheiden heiße es aus Ingolstadt weiter: "Für die letzten acht Prozent der betroffenen Audi-Fahrzeuge in Deutschland rückt die Freigabe der technischen Abhilfe in greifbare Nähe."
Wie die Zeitung weiter berichtet, drohten Audi wegen Abgasmanipulationen zudem weitere Rückrufe für ältere Dieselmodelle mit der Abgasnorm 4. Aus Kreisen der Europäischen Kommission heiße es, dass der Hersteller für das Problem teilweise keine Software-Lösung habe und in diesen Fällen ein Rückkauf der Fahrzeuge bevorstehe. Auf Anfrage der Zeitung habe sich ein Audi-Sprecher dazu nicht geäußert.
DJG/hru
(END) Dow Jones Newswires
September 15, 2019 05:33 ET (09:33 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.