FRANKFURT (Dow Jones)--Ungeachtet der Kurseinbußen seit Bekanntgabe der Fusionspläne Anfang September bereitet der Gewerbeimmobilienkonzern TLG einen Aktientausch mit dem weitaus größeren Konkurrenten Aroundtown vor. Finanzvorstand Gerald Klinck befürchtet nicht, dass die bisher skeptische Börsenreaktion den Zusammenschluss gefährdet, räumt aber ein: "Es ist nicht gut, wenn der Kapitalmarkt mit Kursrückgängen reagiert", sagte er der Börsen-Zeitung. Mit zunehmender Transparenz und Kommunikation würden sich die Aktienkurse wieder einrenken.
Orientierungspunkt für den geplanten Umtausch sei der innere Wert der Aktien: "Da Aroundtown viermal größer ist als wir, wird die Relation etwa 1 zu 4 betragen", kündigte Klinck an. Aus rechtlichen Gründen greife eine Wartefrist von sechs Monaten, bis die Umtauschofferte vorgelegt werden kann.
Mit der geplanten Fusion entstünde einer der größten Gewerbeimmobilienkonzerne Europas mit Assets im Wert von 27 Mrd. Euro. Der gemeinsame Börsenwert bewegt sich aktuell bei 11 Mrd. Euro. TLG hat bereits für 1 Mrd. Euro in bar oder 8,30 Euro je Aktie eine Beteiligung von knapp 10 % an Aroundtown vom Großaktionär Avisco gekauft und sich eine Option auf weitere bis zu 4,99 % gesichert. Die restlichen Anteile sollen laut Klinck über einen reinen Aktientausch erworben werden: "Die Transaktion soll ein Merger sein, keine Übernahme."
Die Streubesitz-Marktkapitalisierung werde steigen, und der kombinierte Konzern werde nicht mehr von einem Großaktionär dominiert. Avisco und der TLG-Hauptanteilseigner Ouram würden jeweils lediglich grob ein Zehntel an dem fusionierten Unternehmen halten. Zudem erhofft sich Klinck eine Hochstufung durch die Ratingagentur S&P auf "A-" infolge der Fusion. Das würde die Finanzierung nach seinen Angaben um 30 bis 50 Basispunkte günstiger machen. Aroundtown wird bisher eine Stufe tiefer mit "BBB+" bewertet. Auch TLG verfügt neuerdings über ein S&P-Rating ("BBB" mit positivem Ausblick).
DJG/hru
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September 15, 2019 05:56 ET (09:56 GMT)
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