Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HANDELSSTREIT - Der Handelsstreit zwischen den USA und Europa könnte noch schlimmer werden: Nach Informationen des Nachrichtenportals Politico hat die Welthandelsorganisation WTO Washington im langjährigen Streit um Subventionen im Flugzeugbau die Erlaubnis erteilt, Strafzölle in Milliardenhöhe auf Produkte aus Europa zu erheben - neben Jets des europäischen Herstellers Airbus wäre etwa auch Käse betroffen. Die Entscheidung der Genfer Organisation ist allerdings noch nicht öffentlich bestätigt. Die Zölle wären ein schwerer Schlag für Airbus, und sie könnten den Handelsstreit zwischen Brüssel und Washington eskalieren lassen. (SZ S. 17)
BANKEN - In den Bilanzen der Banken schlummern milliardenschwere Bewertungsprobleme. Denn die Geldhäuser finanzieren Klimasünder oder Kunden, denen Schäden durch den Klimawandel drohen. Diese Risiken sind noch immer schwer zu messen, aber sie sind so gefährlich, dass die Ratingagentur S&P vor einer Herausforderung für die Stabilität des Finanzsystems warnt. (Handelsblatt S. 30)
SAUDI-ARABIEN - Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien zu einer Deeskalation und zu besonnenen Ermittlungen aufgerufen. "Die Attacke ist durch nichts zu rechtfertigen und das Gegenteil der dringend nötigen Deeskalation", sagte Maas der Rheinischen Post. "Wir werden mit unseren Partnern genau und mit der notwendigen Besonnenheit analysieren, wie es zu diesem Angriff kommen konnte und wer dafür verantwortlich zu machen ist", sagte Maas. Unterdessen plädierte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid, für mehr internationale Zusammenarbeit zur Entschärfung der Lage. "Denkbar wäre zum Beispiel eine gemeinsame Konferenz zur Sicherheit in der Golfregion", sagte Schmid. Man benötige dringend einen ganzheitlichen Ansatz für Deeskalation, der die gesamte Region in den Blick nehme. (Rheinischen Post)
ÖL - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet für Deutschland keinen Ölversorgungsengpass durch die Anschläge auf die Raffinerie Abkaik in Saudi-Arabien. "Deutschland bezieht seine Ölimporte vornehmlich aus Russland und Norwegen und nur geringe Anteile aus dem arabischen Raum. Somit ist Deutschland nicht direkt von einem möglichen Ölversorgungsengpass im arabischen Raum betroffen", sagte die Energieexpertin Claudia Kemfert den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zudem gebe es ausreichend Öl auf den Internationalen Märkten. Entscheidend sei allerdings, "dass der Konflikt rasch befriedet wird und keine dauerhaften Engpässe auftreten". Es handele sich "um einen gravierenden Konflikt, der kurzfristig auf jeden Fall zu steigenden Ölpreisen führen wird". (Funke Mediengruppe)
RÜSTUNGSEXPORTE - Die SPD hat den Vorschlag aus der Unionsfraktion zurückgewiesen, die deutschen Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien aus strategischen Erwägungen wieder aufzunehmen. "Der Union scheint gerade etwas der außenpolitische Kompass abhanden zu kommen. Es hat sich seit der Entscheidung des Bundessicherheitsrats Ende März nichts an der Situation in Saudi Arabien verbessert", sagte Fraktionsvize Sören Bartol dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Der brutale Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi ist immer noch nicht aufgeklärt. Der Krieg im Jemen tobt immer noch und scheint derzeit zu eskalieren." Bartol betonte, die Bemühungen um Friedensverhandlungen kämen nicht vom Fleck. "Wo Krieg geführt wird, gehören keine deutschen Waffen hin. Der Exportstopp an Saudi Arabien muss über den 30. September hinaus verlängert werden." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
KLIMASCHUTZ - Während der Countdown zum UN-Klimagipfel vom 23. September an läuft, bastelt die Bundesregierung an ihrem Klimaschutzgesetz. In der großen Koalition in Berlin zeichnete sich am Montag eine Annäherung ab. Der Ausstoß von CO2 wird demnach staatlich verteuert. Das CDU-Präsidium beschloss ein Konzept, nach dem in den Sektoren Gebäude und Verkehr hierzulande ein Emissionshandel innerhalb von Leitplanken eines Höchst- und Mindestpreises eingeführt werden soll. Die SPD favorisiert zwar eine Steuer, um den CO2-Ausstoß zu verringern, zeigt sich aber offen für Kompromisse. Im Paket sind zahlreiche Förderprogramme enthalten, um klimafreundliches Verhalten zu beflügeln. Spekuliert wird, dass die Kosten des Klimaschutzpakets bei 40 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren liegen. (Börsen-Zeitung S. 5)
STUTTGART 21 - Der Bundesrechnungshof befürchtet weitere Kostensteigerungen bei Stuttgart 21. Die Prüfer fordern Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, seine "Laissez-faire-Haltung" aufzugeben und die Baumaßnahme samt Finanzierung begleitend zu überwachen. (FAZ S. 15)
GRIECHENLAND - Der neue griechische Premier Kyriakos Mitsotakis forciert den Verkauf von Staatsunternehmen. Das Privatisierungsprogramm soll nicht nur Geld in die Staatskasse bringen, sondern auch das Vertrauen in den Reformwillen der neuen Regierung stärken. (Handelsblatt S. 26)
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September 17, 2019 00:33 ET (04:33 GMT)
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