Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TUI - Der Reisekonzern Tui führt Gespräche mit der Ferienfluggesellschaft Condor. Hintergrund dürfte eine alte Idee von Tui-Chef Friedrich Joussen sein: die Errichtung einer großen unabhängigen Ferienflug-Airline, in der Tui seine eigenen Fluggesellschaften wie etwa Tuifly einbringen kann und nur noch eine Minderheit besitzt. Sprecher von Tuifly und Condor wollten die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren. (Handelsblatt S. 20)
VW/FORD - Ford und VW nähern sich dem nächsten Gemeinschaftsprojekt mit Elektroplattformen an. Bald könnte die Entscheidung darüber fallen, dass es in Europa auch ein zweites Auto von Ford mit dem neuen Volkswagen-Baukasten MEB geben wird. "Ja, wir sprechen darüber", sagte Ford-Europa-Chef Stuart Rowley. Aus wirtschaftlicher Sicht sei es überhaupt nicht sinnvoll, "nur ein einziges Auto auf MEB-Basis zu produzieren." Im Juli hatten beide Unternehmen verkündet, dass Ford die Volkswagen-Elektroplattform MEB zunächst nur für ein Modell verwenden wird. (Handelsblatt S. 18)
THYSSENKRUPP - Neben Kone interessieren sich offenbar mehrere Finanzinvestoren für das Aufzuggeschäft von Thyssenkrupp. Advent International, Cinven und der Staatsfonds von Abu Dhabi haben sich für eine Offerte zusammengeschlossen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf Insider. Interesse an dem Aufzuggeschäft von Thyssenkrupp, dass ein Volumen von mehr als 20 Milliarden US-Dollar haben könnte, haben auch die finnische Kone und die japanische Hitachi. Der schwedische Investor EQT sei mittlerweile aus dem Rennen. (FT)
OSRAM - Die Führung von Osram empfiehlt den Aktionären des zum Verkauf stehenden Lichtkonzerns ein Übernahmeangebot aus Österreich - obwohl die Manager selbst dessen Erfolgschancen bezweifeln. Vorstand und Aufsichtsrat des Münchner Traditionsunternehmens äußerten gravierende Bedenken gegen die Offerte des österreichischen Sensorherstellers AMS, die finanzielle Höhe des Angebots lasse ihnen aber keine Wahl. (SZ S. 15)
HANIEL - Der Duisburger Familienkonzern Haniel steht vor einem Richtungswechsel: Aufsichtsratschef Franz Markus Haniel wird im kommenden April aus dem Gremium ausscheiden. Auf Haniel soll Doreen Nowotne folgen, erklärte Vorstandschef Thomas Schmidt am Montag. Erstmals seit 1756 wird damit ein Nicht-Familienmitglied den Aufsichtsrat des Traditionshauses führen. Franz Markus Haniel stand 17 Jahre lang an der Spitze des Kontrollgremiums. In dieser Zeit schrumpfte der Umsatz von 23 Milliarden Euro auf rund 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2018, vor allem durch gezielte Verkäufe. "Wir richten Haniel konsequent von finanzieller Konsolidierung wieder auf Wachstum aus", sagte Thomas Schmidt im Interview. Der Haniel-Chef stellte am Montag die neue Strategie vor. Er setzt auf die Felder Digitalisierung, Urbanisierung und Nachhaltigkeit. Dafür werde die Holding komplett umgebaut, 60 Stellen fallen weg. Schmidt kann 1,3 Milliarden investieren, davon sollen allein 500 Millionen Euro in Wachstumsfirmen fließen. Noch unklar ist nach wie vor, wie es mit der Beteiligung an der Metro weitergeht. (Handelsblatt S. 16)
SIEMENS - Der Windradproduzent Siemens Gamesa, der mehrheitlich Siemens gehört, ist an Sparten des insolventen Rivalen Senvion interessiert, heißt es. Für die meisten Beschäftigten sind die Perspektiven trotzdem schlecht. (FAZ S. 21)
AIRBUS - Airbus steuert in diesem Jahr auf einen Produktionsrekord zu, dennoch warnt der neue Konzernchef Guillaume Faury vor Selbstgefälligkeit. "Wir haben einige Wolken vor uns", sagt der seit April amtierende Franzose in einem Gespräch. Dazu zählten die Konsequenzen aus einem ungeregelten Brexit und dem Handelskrieg USA/China. Sorge bereiten aber vor allem kurzfristig drohende US-Zölle auf Airbus-Flugzeuge als Folge des Streits vor der Welthandelsorganisation WTO. "Wir befinden uns in einer Situation, in der sich Dinge sehr schnell ändern können", so Faury. Auch beim zuletzt steilen Anstieg der Produktionszahlen könnte es eine Atempause geben. Der 51-Jährige spielt auf die anstehende Entscheidung der Schlichtungsstelle der WTO an. (Welt S. 12)
STREETSCOOTER - Der neue Chef der Posttochter Streetscooter, Jörg Sommer, hat die Vision, "Lieferverkehr in Innenstädten CO2-neutral zu machen - weltweit". "Die Post wird ein wichtiger Kunde und Partner für uns bleiben, aber die Mehrzahl unserer Streetscooter werden wir in den nächsten Jahren an viele ähnliche Kunden aus der Post- und Logistikindustrie verkaufen", sagte Sommer in einem Interview. (SZ S. 16)
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September 17, 2019 00:51 ET (04:51 GMT)
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