Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber hat ein erneutes Brexit-Referendum in Großbritannien befürwortet, sollte die dortige Regierung keine Lösung finden. Könne die Regierung des Vereinigten Königreichs ihre Blockade im Streit um den EU-Austritt nicht überwinden, sei es das Beste, diese Frage an die Menschen zurückzugeben, sagte Weber am Mittwoch im Plenum des Europaparlaments in Straßburg. "Die Bürger in Großbritannien sollten über die Zukunft entscheiden", so Weber. Der EU-Austritt sei unkalkulierbar geworden und man müsse sich auch auf den schlimmsten Fall vorbereiten.
Weber kritisierte zudem die mehrwöchtige Zwangspause für das britische Parlament, für die Premierminister Boris Johnson gesorgt hatte. Das Parlament vertrete das Volk, nicht der Premierminister. Zwar werde der Ausgang des Brexit-Referendums respektiert, so Weber. Er erinnerte aber zugleich daran daran, dass sich 2016 in der Volksabstimmung nur eine knappe Mehrheit der Wähler für den EU-Austritt des Landes ausgesprochen hatte, nicht das gesamte Volk. Damals hatten 51,9 Prozent der Briten für den Brexit votiert - 17,4 Millionen Briten stimmten am 23. Juni 2016 dafür, der EU den Rücken zu kehren, 16,1 Millionen dagegen./ari/DP/men
AXC0138 2019-09-18/11:42