BERLIN (Dow Jones)--Knapp drei Viertel der deutschen Grundwasserkörper sind zu sehr belastet. Sie weisen eine zu hohe Nitratkonzentration auf, warnt der Umweltbericht 2019, den das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen hat. 36 Prozent der Gewässer seien in einem "schlechten chemischen Zustand", so der Bericht des Bundesumweltministeriums. Gerade einmal 8,2 Prozent der etwa 9.800 Wasserkörper wiesen "sehr guten" oder "guten" ökologischen Zustand auf. Im Jahr 2015 waren es noch 10 Prozent. Als Ursachen benennt der aktuelle Umweltbericht Veränderungen der natürlichen Gewässer- und Uferstrukturen sowie hohe Stickstoff- und Phosphoreinträge.
Für Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zeigt der Bericht "deutlich auf, vor welch großen Herausforderungen wir noch stehen". Deutschland drohen wegen der hohen Nitrateinträge im Grundwasser und der Verstöße gegen EU-Vorgaben Strafzahlungen von bis zu 850.000 Euro pro Tag. Im Juni hatten sich Schulze und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) nach langem Ringen auf ein Maßnahmenpaket verständigt. In besonders belasteten Gebieten sollen Betriebe ihre Düngung um durchschnittlich 20 Prozent senken.
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September 18, 2019 11:16 ET (15:16 GMT)
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