BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Bundesregierung vor der entscheidenden Sitzung des Klimakabinetts zu einem schnellen Handeln gedrängt. "Entscheidungen in der Energie- und Klimapolitik sind überfällig", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf. Statt Technologieverboten brauche man Anreize für Investitionen in klimafreundliche Innovationen. Investitionszyklen, Kaufentscheidungen und betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnungen müssten in den Plänen der Koalition eine große Rolle spielen.
"Unsere Unternehmen brauchen Entscheidungen, die Investitionen im Klimaschutz ermöglichen, statt sie zu erschweren", mahnte Kempf. Die Industrie fordere "kraftvolle steuerliche Impulse", um die energetische Gebäudesanierung spürbar zu beschleunigen. Der anstehende Grundsatzbeschluss zur CO2-Bepreisung müsse begleitet werden von einem zügigen Abschmelzen der EEG-Umlage. "Unternehmen und Haushalte brauchen deutlich günstigeren Strom."
Elektromobilität und die Stärkung der Schiene reichten nicht aus, die Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen. Kempf forderte "einen starken und verlässlichen Pfad für den Markthochlauf CO2-neutraler Kraftstoffe, die auch im Fahrzeugbestand einsetzbar sind". Punktziele für einzelne Sektoren halte man für falsch. Entscheidend sei die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Die Regierung forderte der BDI-Chef auf, sich mit großem Nachdruck für internationale Lösungen einzusetzen. Mit Blick auf den Klimaschutz müsse die weltweite Kooperation vor allem in der G20 verstärkt werden.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/mgo
(END) Dow Jones Newswires
September 19, 2019 04:13 ET (08:13 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.