Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird einer Prognose des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im nächsten Jahr nicht weiter abnehmen. Für 2019 prognostizieren die Forscher einen Stand, der im Schnitt um 70 000 Arbeitslose niedriger liegt als im vergangenen Jahr, teilte das bei der Bundesagentur für Arbeit angesiedelte Institut am Donnerstag mit. Für 2020 werde dann aber aus konjunkturellen Gründen kein weiterer Rückgang mehr erwartet.
"Der Konjunkturabschwung stoppt vorerst den Abbau der Arbeitslosigkeit", prognostizieren die Wissenschaftler. Für die nächsten Monate seien steigende Arbeitslosenzahlen zu erwarten, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereiches "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen". Mittelfristig werde es zu einem weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit kommen, begünstigt durch die Knappheit an Arbeitskräften.
Das IAB prognostiziert ein Wirtschaftswachstum von nur 0,4 Prozent für 2019. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung in Deutschland noch um 1,5 Prozent gestiegen. Die Talsohle solle Ende 2019 durchschritten werden. 2020 könnte die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen, hieß es.
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland werde trotz der konjunkturellen Schwäche steigen - um 380 000 im laufenden Jahr und 120 000 im kommenden Jahr auf dann 45,35 Millionen. Rückgänge werde es im produzierenden Gewerbe geben, Zuwächse etwa im Gesundheitsbereich./dm/DP/nas
AXC0173 2019-09-19/13:44