Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Regierung sieht konstruktive Gespräche beim Thema Grundrente
Beim Thema Grundrente scheint Bewegung in die festgefahrenen Positionen der großen Koalition gekommen zu sein. Ein Regierungssprecher sagte, nächsten Freitag werde die Arbeitsgruppe der Regierung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Zuvor habe es ein konstruktives Vorgespräch zwischen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Kanzleramtschef Helge Braun gegeben. "Die Bundesregierung ist zuversichtlich, gemeinsam in dieser Arbeitsgruppe zu einem schnellen und guten Kompromiss zu kommen. Mit Ergebnissen ist aber im Rahmen dieser ersten Sitzung noch nicht zu rechnen", so der Regierungssprecher.
Brandenburger SPD strebt Koalition mit CDU und Grünen an - Kreise
Das SPD-Sondierungsteam in Brandenburg strebt eine sogenannte Kenia-Koalition mit der CDU und den Grünen an. Das will Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Potsdam dem SPD-Landesvorstand vorschlagen, wie AFP aus Parteikreisen erfuhr. Sein Sondierungsteam beriet sich am Donnerstag mit den Mitgliedern des Landesvorstands, der Landtagsfraktion sowie des Landesausschusses.
Weder EZB noch ESM wollen Backstop für Banken in Abwicklung sein
Weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch der Rettungsfonds ESM möchten die Organisation sein, die Banken in Abwicklung oder nach Abwicklung mit Liquidität versorgt. Bei einer Veranstaltung in Frankfurt machten Vertreter von EZB und ESM geltend, dass sie für diese Aufgabe nicht geeignet seien. Die Zukunft dieses Bausteins der Bankenunion bleibt damit ebenso ungeklärt wie der von gemeinsamer Bankeinlagensicherung und einem Fonds zur makroökonomischen Stabilisierung.
Deutsch-französische Cloud für sensible Firmendaten geplant
Deutschland und Frankreich wollen mit einer gemeinsamen Cloud den USA und China Konkurrenz machen. In dem Speicherplatz sollten sensible Unternehmensdaten gespeichert werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Donnerstag nach einer Tagung des deutsch-französischen Wirtschaftsrats in Paris, an der auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) teilnahm. Auch bei dem Batteriezell-Projekt beider Länder gibt es Fortschritte.
Gerichtsurteil über Parlaments-Zwangspause Anfang kommende Woche geplant
Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens will sein Urteil über die von Premierminister Boris Johnson verfügte Zwangspause für das Parlament Anfang kommender Woche fällen. Dies kündigte am Donnerstag Gerichtspräsidentin Brenda Hale nach dreitägiger Anhörung an. Die zu entscheidende Frage sei "nicht einfach", sagte sie. Aber angesichts der Situation wisse das Gericht um die Dringlichkeit einer Entscheidung.
Hohe Nachfrage auch beim dritten Repo-Geschäft der Fed
Die New Yorker Fed hat zum dritten Mal in dieser Woche ein Repo-Geschäft abgewickelt. Die US-Zentralbank führte 75 Milliarden Dollar an Repos durch und kaufte vorübergehend Wertpapiere von Wall-Street-Banken, um Liquidität in das System zu bringen. Die Nachfrage der Banken überstieg mit 83,9 Milliarden Dollar sogar den maximalen Betrag, den die Fed in der Auktion angeboten hatte.
Sarif droht USA mit "umfassendem Krieg" bei Angriff auf den Iran
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat die USA und Saudi-Arabien vor einem Angriff auf sein Land gewarnt und mit einem "umfassenden Krieg" gedroht, sollte der Iran attackiert werden. Auf die Frage, was die Konsequenz eines Militärschlags der USA oder Saudi-Arabiens gegen den Iran wäre, sagte Sarif in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN lediglich: "ein umfassender Krieg."
Pompeo hofft nach Angriffen auf saudiarabische Ölanlagen auf "friedliche Lösung"
US-Außenminister Mike Pompeo hofft nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien nach eigenen Worten auf eine "friedliche Lösung" der Krise. "Wir möchten eine friedliche Lösung", sagte Pompeo nach Beratungen in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Ich hoffe, die Islamische Republik Iran sieht das genauso", fügte er hinzu.
Saudi-Arabien auf der Suche nach Ölimporten
Saudi-Arabien hat sich nach den Angriffen auf die größten Erdölanlagen des Landes an ausländische Produzenten gewandt, um Lücken in der eigenen Versorgung zu schließen. Um seinen Ruf als zuverlässiger Lieferant zu wahren, sucht der weltgrößte Ölexporteur nach Rohöl von mindestens einem seiner Nachbarn und zusätzlichen Ölprodukten vom Weltmarkt, sagten Ölhändler.
Defizit in der US-Leistungsbilanz im zweiten Quartal gesunken
Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im zweiten Quartal 2019 gefallen. Nach vorläufigen Berechnungen betrug das Defizit 128,19 Milliarden US-Dollar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 128,00 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wurde das Defizit im ersten Quartal auf 136,19 Milliarden Dollar revidiert, nachdem zunächst nur ein Minus von 130,40 Milliarden Dollar genannt worden war.
Philly-Fed-Index sinkt im September
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im September eingetrübt, allerdings nicht so stark wie erwartet. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf plus 12,0 Punkte von plus 16,8 im August. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen stärkeren Rückgang auf plus 9,5 erwartet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen leicht
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 14. September zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 2.000 auf 208.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen deutlicheren Anstieg auf 215.000 vorhergesagt.
Südafrikas Notenbank hält Leitzins, senkt aber Wachstumsprognose
Südafrikas Zentralbank hat den Leitzins am Donnerstag bei 6,5 Prozent belassen und sich angesichts von steigenden Staatsschulden und Haushaltsdefizit den Forderungen nach verstärkten Konjunkturanreizen verweigert. Die Entscheidung der South African Reserve Bank (SARB) kontrastiert mit denen anderer Notenbanken, darunter EZB und Federal Reserve, die jüngst ihre Geldpolitik weiter lockerten und damit der sich abschwächenden Wirtschaftsentwicklung Rechnung trugen. Die SARB hatte ihren Zins im Juli um einen Viertelprozentpunkt zurückgenommen.
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September 19, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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