Leipzig (ots) - Die Journalistin Julia Kastein vom Nachrichtenradio MDR AKTUELL ist von der Jury des Grimme-Instituts für den Deutschen Radiopreis in der Kategorie "Bestes Interview" nominiert worden. Julia Kastein hatte im März 2019 ein vielbeachtetes Interview mit dem Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens geführt.
Thema war das medial verbreitete Bild einer Stadt, das in erster Linie bestehende Vorurteile über den "braunen Osten" reproduziert, völlig losgelöst von der tatsächlichen Faktenlage. Im Zentrum stand die Frage, ob beim Brand einer geplanten Asylbewerberunterkunft im Jahr 2016 tatsächlich die Löscharbeiten behindert worden waren - unter dem Beifall einer schaulustigen Menge.
Durch die minutiöse Rekonstruktion des Geschehens konnte dieser Vorwurf im Nachhinein zwar entkräftet werden. Für die bundesweite Medienöffentlichkeit war diese Auflösung dann aber nicht mehr spannend genug. Was blieb, war ein erheblicher Imageschaden für Bautzen. Im Interview gelingt die kritische Auseinandersetzung mit dem Krisenmanagement der Stadt und einer auf schnelle Schlagzeilen getrimmten Medienmaschinerie.
MDR-Chefredakteurin Jana Hahn lobte vor allem die unverstellte journalistische Neugier der Nominierten: "Julia Kastein gibt sich nicht zufrieden mit dem oberflächlichen Schein, mit der scheinbar sicheren Erkenntnis. Sie überprüft, sie vergleicht, sie stellt Zusammenhänge her - und vor allem leitet sie daraus die richtigen Fragen ab. Sie ist neutral, sie bleibt fair und sie arbeitet ergebnisoffen. Das ist unser Anspruch an professionellen Journalismus und Julia Kastein steht dafür wie kaum eine Zweite."
Julia Kastein wurde 1968 in Hamburg geboren und arbeitet seit 1999 für den Mitteldeutschen Rundfunk, u.a. als Moderatorin im Nachrichtenradio MDR AKTUELL. Seit Juli 2019 berichtet sie als Korrespondentin aus dem ARD-Studio in Washington.
Zu den Favoriten für den Deutschen Radiopreis 2019 gehört außerdem in der Kategorie "Beste Innovation" das von MDR KULTUR zur Leipziger Buchmesse 2019 gestartete Multimedia-Projekt "Müllerbaukasten". In der Web-Plattform www.muellerbaukasten.de können Texte sowie seltene Ton- und Zeitdokumente des Dramatikers Heiner Müller (1929 - 1995) online erforscht und neu zusammengebaut werden. Dazu gehört auch Müllers Stück "Der Bau", das namens- und ideengebend für das Projekt war.
Der Deutsche Radiopreis wird am 25. September in Hamburg verliehen.
Pressekontakt:
MDR, Presse und Information, Birgit Friedrich,
Tel.: (0341) 3 00 6545, E-Mail: presse@mdr.de, Twitter: @MDRpresse
Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Thema war das medial verbreitete Bild einer Stadt, das in erster Linie bestehende Vorurteile über den "braunen Osten" reproduziert, völlig losgelöst von der tatsächlichen Faktenlage. Im Zentrum stand die Frage, ob beim Brand einer geplanten Asylbewerberunterkunft im Jahr 2016 tatsächlich die Löscharbeiten behindert worden waren - unter dem Beifall einer schaulustigen Menge.
Durch die minutiöse Rekonstruktion des Geschehens konnte dieser Vorwurf im Nachhinein zwar entkräftet werden. Für die bundesweite Medienöffentlichkeit war diese Auflösung dann aber nicht mehr spannend genug. Was blieb, war ein erheblicher Imageschaden für Bautzen. Im Interview gelingt die kritische Auseinandersetzung mit dem Krisenmanagement der Stadt und einer auf schnelle Schlagzeilen getrimmten Medienmaschinerie.
MDR-Chefredakteurin Jana Hahn lobte vor allem die unverstellte journalistische Neugier der Nominierten: "Julia Kastein gibt sich nicht zufrieden mit dem oberflächlichen Schein, mit der scheinbar sicheren Erkenntnis. Sie überprüft, sie vergleicht, sie stellt Zusammenhänge her - und vor allem leitet sie daraus die richtigen Fragen ab. Sie ist neutral, sie bleibt fair und sie arbeitet ergebnisoffen. Das ist unser Anspruch an professionellen Journalismus und Julia Kastein steht dafür wie kaum eine Zweite."
Julia Kastein wurde 1968 in Hamburg geboren und arbeitet seit 1999 für den Mitteldeutschen Rundfunk, u.a. als Moderatorin im Nachrichtenradio MDR AKTUELL. Seit Juli 2019 berichtet sie als Korrespondentin aus dem ARD-Studio in Washington.
Zu den Favoriten für den Deutschen Radiopreis 2019 gehört außerdem in der Kategorie "Beste Innovation" das von MDR KULTUR zur Leipziger Buchmesse 2019 gestartete Multimedia-Projekt "Müllerbaukasten". In der Web-Plattform www.muellerbaukasten.de können Texte sowie seltene Ton- und Zeitdokumente des Dramatikers Heiner Müller (1929 - 1995) online erforscht und neu zusammengebaut werden. Dazu gehört auch Müllers Stück "Der Bau", das namens- und ideengebend für das Projekt war.
Der Deutsche Radiopreis wird am 25. September in Hamburg verliehen.
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