Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Im VW-Dieselskandal muss Ex-VW-Chef Martin Winterkorn vorerst keine Anklage befürchten. Das Landgericht Braunschweig hält die bisherige Arbeit der Staatsanwaltschaft für unzureichend. Im April hatten die Ermittler Anklage gegen Winterkorn und vier weitere Ingenieure erhoben. Nun verdonnerte das Landgericht die Behörde zum Nachsitzen. In einem Schreiben an die Prozessbeteiligten fordert das Gericht jetzt ein Sachverständigengutachten, was grundlegende Fragen beantworten soll. Zum Beispiel, in welchen Autos die Betrugssoftware überhaupt wirklich eingesetzt wurde. Eine Gerichtssprecherin sagte: "Ein Beweisbeschluss ist nicht ergangen. Zum Inhalt von laufender Diskussionen im Zwischenverfahren werde ich mich nicht äußern." (Bild S. 1)
AIRBUS - Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen 17 Airbus-Mitarbeiter wegen unerlaubten Besitzes von Dokumenten zu zwei Rüstungsprojekten der Bundeswehr. Gegen die Beschuldigten "und weitere bislang unbekannte Täter" laufe ein Verfahren "wegen Verrats von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen" beziehungsweise Anstiftung hierzu, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern habe das Verteidigungsministerium am Dienstag informiert, sagte Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). "Seitdem laufen auch bei uns, laufen auch in der Bundeswehr die eigenen Ermittlungen." Konkret soll es um zwei Kommunikationsprojekte der Bundeswehr gehen. Airbus erklärte, selbst auf den Fall aufmerksam geworden zu sein. (SZ S. 17/FAZ S. 15)
SAP - Nach deutlicher Kritik der deutschsprachigen SAP-Anwender an der Integration der Produkte gelobt Vorstand Christian Klein Besserung. Im umkämpften Geschäft mit Software zum Management von Kundenbeziehungen (CRM) soll die Integration sogar zum Wettbewerbsvorteil werden. "Denn SAP kann die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen abbilden und damit eine Integration bieten, die unsere Wettbewerber nicht offerieren können." Für die nächsten Monate gebe es daher einen klaren Fahrplan. Das Gute sei, dass SAP wisse, wo die Probleme liegen. "Ich verantworte bei SAP auch die IT und kenne die Integrationsherausforderung daher aus erster Hand", sagt Klein. (Börsen-Zeitung S. 11)
EASYJET - Der britische Billigfluganbieter Easyjet sieht in den deutschen Klimaschutzplänen mit einer möglichen Erhöhung der Luftverkehrsteuer eine Benachteiligung des eigenen Geschäfts. "Die Pläne sind für mich eher Protektionismus, um bestimmte Geschäftsmodelle einiger Fluggesellschaften zu verteidigen. Für die Verringerung der CO2-Emissionen helfen sie nicht", sagte Easyjet-Europachef Thomas Haagensen. "Die Pläne ergeben Sinn, wenn man Anbieter mit Drehkreuzen im Inland verschonen möchte." (FAZ S. 21)
BMW - Nach dem Wechsel an der Konzernspitze plant der neue BMW-Chef Oliver Zipse angeblich einen umfangreichen Stellenabbau. Bis 2022 sollen bis zu 6.000 Arbeitsplätze wegfallen, so das Manager Magazin. Betroffen davon sei die Konzernzentrale. Am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche tagt nach Informationen der Börsen-Zeitung der Aufsichtsrat. Auf der Tagesordnung stehen weitere Neubesetzungen im Vorstand. (Börsen-Zeitung S. 9)
FLIXBUS - Weniger Steuern für Fernbusse: Diesen Vorschlag bringt Flixbus-Chef Andre Schwämmlein ins Spiel. Er fürchtet, dass das Klimakabinett die Bahn mit einer Absenkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent fördern wird, die Fernbusse in der Diskussion jedoch zu kurz kommen. Deshalb schlägt er vor, die Anreize nicht auf die Bahn zu beschränken. (Handelsblatt S. 17)
DEUTSCHE POST - Briefe werden schon wieder teurer. Zum Jahreswechsel wird die Deutsche Post die Tarife für viele Sendungen von Geschäftskunden auf einen Schlag von bisher 28 auf mindestens rund 41 Cent anheben. Grund dafür ist ein seit langem schwelender Streit um einen Zusatzrabatt auf die sonst üblichen Tarife. Den niedrigen Sonderpreis darf die Post nur noch für Reklamebriefe gewähren. So hat es die Bundesnetzagentur angeordnet. (FAZ S. 19)
TEAMVIEWER - Die Software-Schmiede Teamviewer, die mit einer Bewertung von bis zu 5,5 Milliarden Euro zum größten Tech-IPO hierzulande seit der Jahrtausendwende werden will, verlangt einen "stolzen Eintrittspreis", wie es in Anlegerkreisen heißt. Wenn die maximale Zahl von 84 Millionen Aktien am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne von 23,50 bis 27,50 Euro platziert wird, ist die noch kleine Firma zum Börsenstart am 25. September mit dem 13-fachen für 2020 geschätzten Umsatz bewertet. (Börsen-Zeitung S. 9)
TOYOTA - Toyota investiert in die Produktion von Fahrzeugen mit Batterie und Brennstoffzelle in den nächsten Jahren laut Deutschlandchef Alain Uyttenhoven "zig Milliarden" und sieht sich bestens aufgestellt. (Börsen-Zeitung S. 13)
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September 20, 2019 00:19 ET (04:19 GMT)
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