Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KLIMA - Vor den Entscheidungen der Bundesregierung über das Klimapaket hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine "gewaltige Investitionsoffensive" gefordert. "Bis 2030 sind aus Sicht des DGB etwa 200 Milliarden Euro an Investitionen und Ausgaben vor allem des Bundes notwendig, in großen Teilen für die Erneuerung der Infrastruktur, aber auch für soziale Ausgleichsmaßnahmen", sagte DGB-Vorstand Stefan Körzell. (Tagesspiegel/FAZ S. 15)
KLIMASCHUTZ - Die große Koalition will beim heutigen Treffen des Klimakabinetts unter Vorsitz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Milliardeninvestitionen in den Klimaschutz vereinbaren. "Bis 2030 sollen insgesamt, das heißt auch außerhalb des EKF (Energie- und Klimafonds), Investitionen in klimafördernde Maßnahmen in dreistelliger Milliardenhöhe vorgenommen werden", heißt es im Entwurf zum "Klimaschutzprogramm 2030", der der Börsen-Zeitung vorliegt. Details zur Finanzierung sind in dem Papier zur Vorbereitung des Koalitionsausschusses nicht enthalten. Der Klimafonds, der Ende 2018 über Rücklagen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro verfügte und 2019 einen Investitionsspielraum von 6,7 Milliarden Euro aufbauen dürfte, bleibe das zentrale Finanzierungsinstrument für Energiewende und Klimaschutz, heißt es in dem Entwurf, über den am Donnerstagabend bei einem Treffen der Koalitionsspitzen noch einmal intensiv beraten wurde. (Börsen-Zeitung S. 6/Welt S. 1)
ÖPNV - Mitten in die anstehende Entscheidung der Bundesregierung über die künftige Klimaschutz-Strategie Deutschlands hinein fordert der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Milliardeninvestitionen für den Ausbau des Nahverkehrs. "Wenn der ÖPNV eine relevante Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele und in der Verkehrswende spielen soll, brauchen wir massive Investitionen in neue Fahrzeuge und in unsere Infrastruktur. Wir müssen dabei klotzen und nicht kleckern", sagte der Präsident des VDV, Ingo Wortmann. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
GRUNDRENTE - Im Streit um die Grundrente zeichnet sich eine Annäherung ab. Nach "konstruktivem Vorgespräch" zwischen Sozialminister Heil (SPD) und Kanzleramtschef Braun (CDU) solle die geplante Arbeitsgruppe kommenden Freitag erstmals tagen, teilte das Ministerium mit. Aus Koalitionskreisen war zu hören, es sei eine Einkommensprüfung geplant. (SZ S. 7/Handelsblatt S. 6)
ABSCHWUNG - Deutschlands Unternehmen bereiten sich erkennbar auf einen Abschwung vor, präsentieren sich diesmal aber profitabler und finanzstärker als vor der bislang letzten Krise vor etwa einem Jahrzehnt. Das belegen dem Handelsblatt vorliegende Berechnungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Diese basieren auf Auswertungen von Daten aus mehreren Hunderttausend Firmenbilanzen, die 50 Prozent der gesamten Unternehmensumsätze in Deutschland abbilden. Danach sind die Umsätze seit dem Krisenjahr 2009 um gut 50, die Gewinne um über 100 Prozent gestiegen. Gleichzeitig erhöhten die Unternehmen ihr Eigenkapital auf durchschnittlich 39 Prozent. Ein wichtiger Posten trübt indes das positive Gesamtbild: Angesichts gestiegener Mitarbeiterzahlen und Löhne ist der Aufwand für Personal stark gestiegen. (Handelsblatt S. 14)
VERSICHERER - Die Deutschen Versicherer rechnen mit steigenden Versicherungsbeiträgen durch den Klimawandel: "Überschwemmungen, Hagel und heftige Stürme werden zunehmen und viel höhere Schäden verursachen. Das werden am Ende nicht nur die Haus- und Autobesitzer, sondern alle Verbraucher spüren", sagte der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV), Wolfgang Weiler. (Funke Mediengruppe)
MERCOSUR - Paukenschlag im österreichischen Parlament: Ein Ausschuss stimmt mit breiter Mehrheit gegen das umstrittene Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock Mercosur. Dies würde die Regierung zwingen, in Brüssel ein Veto gegen den Vertrag einzulegen, der die größte Freihandelszone der Welt schaffen soll. Allerdings wählen die Österreicher kommende Woche ein neues Parlament. Und die EU-Mitgliedsstaaten entscheiden über den Vertrag wohl erst in anderthalb Jahren. Dennoch: Mancher sieht bereits eine Wiederauflage des Dramas um das Ceta-Abkommen mit Kanada, das 2016 fast scheiterte. Die österreichischen Parlamentarier mehrerer Parteien kritisierten, der Mercosur-Vertrag diene vor allem der Exportwirtschaft, gehe aber zulasten der Umwelt und europäischer Bauern. Ende August drohten bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der irische Regierungschef Leo Varadkar, Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn und die slowakische Agrarministerin Gabriela Matecná, das Abkommen zu blockieren, das mehr als 90 Prozent der Zölle abschaffen und so Exporte ankurbeln soll. (SZ S. 19/FAZ S. 15)
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September 20, 2019 00:28 ET (04:28 GMT)
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