Der Dax
"Etwas Optimismus in Sachen Handelsstreit schwindet", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. In New York hatte am Freitag die Absage eines geplanten Besuchs chinesischer Delegationsteilnehmer in den landwirtschaftlich geprägten Bundesstaaten Montana und Nebraska belastet. Zudem dämpfte US-Präsident Donald Trump die Hoffnung auf eine Lösung des Zollstreits, indem er die Notwendigkeit einer raschen Einigung mit China herunterspielte.
Vor diesem Hintergrund fiel der MDax
Trotz der Verluste zu Wochenstart bleibt der Dax aber in seiner jüngsten Seitwärtsspanne, wo er zuletzt am oberen Ende angekommen war. Solange der Dax oberhalb von 12 300 Punkten bleibt, sehen Chartexperten die Perspektiven für den Leitindex als weiter intakt an. Er pendelt nun schon seit acht Handelstagen zwischen dieser Marke und 12 500 Zählern.
Im Dax konnten sich im frühen Handel nur wenige Aktien im Plus halten. Dazu gehörten die Papiere der Lufthansa mit einem Anstieg um 0,5 Prozent. Analyst David Perry von JPMorgan sieht den Airline-Sektor angesichts der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook in einem Rally-Modus. Der Flugbetrieb der Thomas-Cook-Fluggesellschaft in Großbritannien wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt, die deutsche Tochter Condor hält ihren Flugbetrieb aufrecht.
Für RWE ging es derweil nach einer Kaufempfehlung durch die Commerzbank um 0,6 Prozent aufwärts. Analystin Tanja Markloff rechnet nach dem am Freitag beschlossenen Klimapaket damit, dass die CO2-Emissionen des Energieversorgers mit der schrittweisen Abschaltung seiner emissionsintensiven Braunkohlekraftwerke bis 2038 sinken.
Schwer unter Druck standen die 4 Prozent gefallenen Aktien der Deutschen Bank, auch wenn das Finanzhaus beim geplanten Verkauf von großen Teilen des Aktienhandels voran kommt. Der Finanzsektor zeigte sich nach bislang gutem Lauf im September am Montag europaweit von seiner sehr schwachen Seite. Commerzbank-Aktien toppten die Verluste im MDax mit einem Abschlag von 6 Prozent.
Vonovia waren ein dritter Gewinner mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent. Sie schlugen sich damit besser als vorbörslich erwartet, nachdem der Immobilienkonzern bekanntgegeben hatte, sein Geschäft in Schweden mit Milliardenzukauf zu stärken. Der Schritt soll nach Unternehmensangaben dazu beitragen, die Kosten zu senken.
Für die Aktionäre von Deutz wird der Montag derweil zu einem rabenschwarzen Tag. Die Aktien brachen wegen einer gekappten Margenprognose um 16 Prozent ein, auch wenn der Schritt vor allem mit der Pleite eines wichtigen Zulieferers in Zusammenhang stand. Die Papiere sackten mit einem Schlag auf ein Tief seit fast drei Jahren ab.
Nur wenig besser erging es den Aktien von Adler Real Estate, die zwischenzeitlich ebenfalls den tiefsten Stand seit 2016 erreichten. Sie rutschten um 13 Prozent ab, nachdem der Kauf des israelischen Wettbewerbers Ado Group bekannt wurde. Adler wird damit zum Großaktionär an dem deutschen Konkurrenten Ado Properties. Dessen Aktien rückten um 1,7 Prozent vor.
Ein Thema war zu Wochenbeginn noch die Neuordnung der Indizes, die
aber kursmäßig in den meisten Fällen kein Treiber mehr war. Der
Triebwerksbauer MTU
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0111 2019-09-23/10:23