Der britische Verkehrsminister Grant Shapps hat
die Entscheidung der Regierung verteidigt, den Reisekonzern Thomas
Cook
Das Unternehmen hatte die Regierung nach Angaben von Premierminister Boris Johnson um eine Finanzierungshilfe über 150 Millionen Pfund (knapp 170 Mio Euro) gebeten. "Das ist natürlich eine Menge Steuergeld und stellt, wie die Menschen anerkennen werden, eine moralische Gefahr für den Fall dar, dass Unternehmen künftig mit solchen wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert werden", hatte Johnson bereits vor der Betriebseinstellung gesagt. Andere Quellen, die sich auf Regierungsangaben beriefen, gingen von 250 Millionen Pfund aus.
John McDonnell von der größten Oppositionspartei Labour warf der Regierung vor, dem Reisekonzern aus "ideologischer Voreingenommenheit" nicht geholfen zu haben. Die Tories lehnten staatliche Eingriffe ab. Ähnliche Kritik übte die Transportgewerkschaft TSSA: "Die Regierung hatte viele Möglichkeiten, Thomas Cook zu helfen, hat sich aber für das ideologische Dogma entschieden, anstatt Tausende Jobs zu retten", sagte Gewerkschaftschef Manuel Cortes einer Mitteilung zufolge.
Allein aus Großbritannien sind etwa 150 000 Urlauber im Ausland von der Pleite betroffen./si/DP/jha
ISIN GB00B1VYCH82
AXC0145 2019-09-23/11:33