DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan waren die Börsen wegen Herbstanfang geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.10 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.536,97 -0,96% +17,84% Stoxx50 3.221,61 -0,51% +16,72% DAX 12.342,33 -1,01% +16,89% FTSE 7.326,08 -0,26% +9,17% CAC 5.630,76 -1,05% +19,03% DJIA 26.953,11 +0,07% +15,54% S&P-500 2.993,71 +0,05% +19,42% Nasdaq-Comp. 8.120,09 +0,03% +22,38% Nasdaq-100 7.824,77 +0,02% +23,61% Nikkei-225 0,00 0% +10,31% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 174,39 +59
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,22 58,09 +0,2% 0,13 +20,7% Brent/ICE 64,29 64,28 +0,0% 0,01 +16,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.523,40 1.516,75 +0,4% +6,66 +18,8% Silber (Spot) 18,55 17,99 +3,1% +0,56 +19,7% Platin (Spot) 958,72 944,75 +1,5% +13,97 +20,4% Kupfer-Future 2,59 2,59 -0,1% -0,00 -2,2%
Sichere Häfen sind mit den schwachen Konjunkturdaten aus Europa gesucht. Der Goldpreis steigt deutlich um 0,4 Prozent auf 1.522 Dollar. JP Morgan geht von einer anhaltenden Stärke des Edelmetalls aus, getrieben von dem Umfeld niedriger Zinsen.
Der Ölpreis zeigt sich wenig verändert. Im Fokus steht weiter vor allem der Produktionsausfall durch die Zerstörung der saudischen Ölanlagen. Berichten zufolge könnte es eher Monate als Wochen benötigen, bis alles wiederhergestellt ist. Ein den Preis belastender Faktor ist indes, dass Iran den vor zwei Monaten beschlagnahmten britischen Öltanker "Stena Impero" wieder freigegeben hat. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI gewinnt 0,1 Prozent auf 58,14 Dollar, Brent gibt hingegen um 0,1 Prozent nach auf 64,23 Dollar.
FINANZMARKT USA
Gut behauptet - Etwas Rückenwind erhalten die Märkte von vergleichsweise stabilen Wachstumsdaten für die US-Wirtschaft. In Europa hatten schwache Konjunkturdaten hingegen Rezessionsängste ausgelöst. Am Aktienmarkt legt die Apple-Aktie 1,3 Prozent zu. Der Konzern kann sich über Ausnahmeregelungen bei Strafzöllen freuen. Die US-Regierung hat dem Konzern in zehn Fällen eine Ausnahme von den Strafzöllen auf aus China importierte Waren gewährt. Wegen der Aussichten auf unveränderte Preise senkt JP Morgan die Ergebnisschätzungen und Kursziele für US-Stahlunternehmen. Nach zunächst deutlichen höheren Abgaben um 5,4 Prozent erholen sich US Steel un drehen mit 1,3 Prozent in Plus, auch AK Steel reduzieren anfänglich stärkere Verluste und notieren nun noch 0,6 Prozent leichter. Caesars Entertainment hat mitgeteilt, eine Vereinbarung zum Verkauf von Rio All-Suite Hotel & Casino für gut 500 Millionen Dollar erzielt zu haben. Caesars steigen um 0,5 Prozent.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schwächer - Enttäuschende Konjunkturdaten belasteten die Stimmung der Investoren, die sich defensiver positionierten. Für Verstimmung sorgte, dass der deutsche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September auf 41,4 weiter gefallen ist. Die Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook war das beherrschende Thema am Markt. Der britische Touristikkonzern hat alle Aktivitäten eingestellt. Die Thomas-Cook-Aktie war in London vom Handel ausgesetzt. Die Aktien der Wettbewerber aus dem Reise- und Freizeit-Sektor waren die Profiteure der Entwicklung, da ein großer Konkurrent aus der Branche wegfällt. Tui legten um 6,3 Prozent zu, Easyjet um 4,6, Ryanair um 0,8 und Lufthansa um 1 Prozent. Die Konsolidierung in der Immobilienbranche setzt sich fort. Vonovia erlangt nun mit der mehrheitlichen Übernahme an Hembla AB die Marktführerschaft in Schweden. Adler Real Estate vereinbarte die Übernahme der israelischen Ado Group für 708 Millionen Euro. Das wichtigste Asset des israelischen Unternehmens ist die Beteiligung von 38 Prozent an der Berliner Wohnimmobiliengesellschaft Ado Properties. Die Vonovia-Aktie notierte unverändert, Adler Real Estate brachen um 13,5 Prozent ein, Ado notierten mit 5,2 Prozent im Minus. Die Deutz-Aktie sackte um 8,6 Prozent ab und markierte im frühen Verlauf ein neues Jahrestief. Das Unternehmen hatte am Freitag nach Handelsende das Ziel für die Gewinnmarge auf 4 bis 5 Prozent gesenkt. Um 6,7 Prozent ging es für die Aktie von K+S nach unten, nachdem das Unternehmen die Kaliproduktion reduziert hatte. An der Börse wurde die Aktie der Commerzbank mit einem Minus von 7,5 Prozent abgestraft. Von Analysten wird bemängelt, dass mit der M-Bank die Ertragsperle verkauft werden soll.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:42 Uhr Fr, 17:27 Uhr % YTD EUR/USD 1,0990 -0,25% 1,1018 1,1004 -4,1% EUR/JPY 118,12 -0,47% 118,70 118,75 -6,1% EUR/CHF 1,0874 -0,43% 1,0921 1,0928 -3,4% EUR/GBP 0,8844 +0,09% 0,8851 0,8807 -1,7% USD/JPY 107,47 -0,23% 107,73 107,91 -2,0% GBP/USD 1,2426 -0,35% 1,2448 1,2494 -2,7% USD/CNY 7,1185 +0,38% 7,1133 7,0911 +3,5% Bitcoin BTC/USD 9.851,39 -1,93% 9.893,24 10.141,25 +164,9%
Am Devisenmarkt gerät der Euro mit den mauen europäischen Wirtschaftsdaten unter Druck. Die Gemeinschaftswährung sackt unter 1,10 Dollar und notiert aktuell bei 1,0991. Dagegen zeigt sich der Greenback gegen den Yen leichter, weil die japanische Währung als sicherer Hafen in der Unsicherheit rund um die US-chinesischen Handelsbeziehungen gesucht ist. Der Dollar fällt auf 107,48 Yen nach 107,73 am späten Freitag.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Skepsis in Sachen US-chinesischer Handelsstreits hat am Montag an den ostasiatischen Börsen die Oberhand gewonnen. Hinzu kamen maue Vorgaben der US-Börsen. Insbesondere in Schanghai und in Hongkong gaben die Aktienkurse nach, in Schanghai mit rund 1 Prozent am stärksten in der Region. In Japan wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt. In Indien zogen die Kurse erneut kräftig an. Nach dem gut 5-prozentigen Kursfeuerwerk am Freitag in Reaktion auf die Ankündigung von Steuersenkungen, lag der BSE Sensex im späten Handelsverlauf nochmals über 3 Prozent höher. Am Aktienmarkt in Hongkong ging es in Reaktion auf die Insolvenz von Thomas Cook mit dem Kurs von Fosun Tourism um gut 4 Prozent nach unten, Fosun International gaben um 1,5 Prozent nach. Fosun Tourism ist an Thomas Cook beteiligt. In Seoul ging es für Kia Motors nach einem zuversichtlichen Ausblick von Shinhan Investment und einer Kurszielerhöhung um 3,6 Prozent nach oben. LG Chem büßten dagegen 1,7 Prozent ein, nachdem die Analysten von KTB Investment ihre Gewinn- und Umsatzschätzungen gesenkt hatten. Ihre Kaufempfehlung behielten sie aber bei.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BASF verkauft Geschäft mit Ultrafiltrationsmembranen an Dupont
BASF verkauft sein Geschäft mit Ultrafiltrationsmembranen an den US-Chemiekonzern Dupont. Der Verkauf umfasst die Anteile an der Inge GmbH, den internationalen Vertrieb des Unternehmens, den Hauptsitz und den Produktionsstandort in Greifenberg, sowie bestimmte geistige Eigentumsrechte, die sich derzeit im Besitz der BASF SE befinden. Finanzielle Details der Transaktion werden nicht bekannt gegeben, wie der DAX-Konzern mitteilte.
Bundesnetzagentur begrüßt spätere Umstellung auf IP-basierte Technik
Die Bundesnetzagentur hat eine Entscheidung der Deutschen Telekom begrüßt, nach der Telekommunikationsunternehmen und deren Endkunden eine Fristverlängerung bei der Umstellung ihrer Sprachtelefon- und ISDN-Mehrgeräteanschlüsse auf die Internet-Protokoll-Technologie bekommen.
Eon und Honda kooperieren bei Windpark in den USA
Der Energieversorger Eon hat mit dem Autobauer Honda eine Kooperation für einen neuen Windparks in den USA geschlossen. Für das 150-Megawatt-Projekt "Boiling Springs" in Oklahoma habe sich der japanische Konzern Honda die gesamte Energie gesichert, teilte das Essener Unternehmen mit. Beide Seiten schlossen dazu einen Stromliefervertrag. Honda werde die erneuerbare Energie für die Autoproduktion in seinen US-Werken in Ohio und Alabama beziehen.
K+S senkt Kaliproduktion und kündigt Konkretisierung der Prognose an
Die K+S AG reduziert bis Ende des Jahres 2019 die Düngemittelproduktion für das Produkt Kaliumchlorid um bis zu 300.000 Tonnen. Der MDAX-Konzern reagiert damit auf die aktuell schwache Kalinachfrage und rechnet mit einem Effekt auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Größenordnung von bis zu 80 Millionen Euro.
VW kann sich Zellfertigung auch in Eigenregie vorstellen
Volkswagen will auch die geplanten weiteren Werke zur Batteriezellfertigung mit Partnern errichten, kann sich aber auch einen Alleingang vorstellen. "Eine eigenständige Zellproduktion ist nicht unser Ziel, ich kann es aber für die Zukunft auch nicht ausschließen", sagte VW-Einkaufsvorstand Stefan Sommer. Grundsätzlich setze der DAX-Konzern darauf, dass unternehmerische Risiko der Zellproduktion angesichts der hohen Kosten zu teilen.
Bafin: Geldbuße gegen Wirecard von 1,52 Mio EUR rechtskräftig
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 23, 2019 12:50 ET (16:50 GMT)
Eine von der Bafin gegen Wirecard verhängte Geldbuße in Höhe von 1,52 Millionen Euro ist rechtskräftig. Das teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) mit. Die Bafin hatte die Geldbuße wegen Verstößen gegen das Wertpapierhandelsgesetz sowie das Ordnungswidrigkeitengesetz den Angaben zufolge am 15. April festgesetzt.
Energieversorger können 450-MHz-Frequenzen weiter nutzen
Die Energiewirtschaft erhält auch künftig Zugang zum Mobilfunknetz für kritische Infrastrukturen. Auch nach 2020 würden ihnen die Frequenzen im Band von 450 Megahertz (MHz) zur Verfügung stehen, teilte die Bundesnetzagentur mit. Der Beirat der Behörde habe sich in seiner Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, dass Energieversorgung als wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge und damit auch als kritische Infrastruktur anerkannt werde.
Credit Suisse will Berichte über Beschattung von Iqbal Khan klären
Nach Medienberichten über eine Verfolgung und Beschattung des früheren CEO der internationalen Vermögensverwaltung von Credit Suisse, Iqbal Khan, durch Privatdetektive will die Schweizer Großbank nun für Aufklärung sorgen. In einer Mitteilung heißt es, der Verwaltungsrat habe "entschieden, eine Untersuchung der Vorfälle einzuleiten". Die mit der Untersuchung betrauten Personen berichten danach direkt an den Verwaltungsratspräsidenten des Geldhauses, Urs Rohner.
Kanadisches Gericht spricht Dow Inc knapp 1 Mrd Euro Entschädigung zu
Dem US-Chemiekonzern Dow winkt eine beträchtliche Entschädigungszahlung. Wie das Unternehmen mitteilte, hat ein kanadisches Gericht Nova Chemicals angewiesen, 1,43 Milliarden kanadische Dollar an Dow zu zahlen (umgerechnet 978 Millionen Euro). Es geht dabei um Schäden, die Dow während eines mit Nova betriebenen Ethylen-Geschäfts in der Zeit bis 2012 entstanden sind. Dow geht für das dritte Quartal von einem Sonderertrag aus. Allerdings kann das Urteil noch angefochten werden.
Beschäftigte von GM in den USA streiken den achten Tag in Folge
Im Tarifstreit bei dem US-Autobauer General Motors (GM) sind die Beschäftigten am Montag in ihren achten Streiktag getreten. Nach Angaben der Gewerkschaft UAW stand die Produktion des Unternehmens in den USA still, zugleich liefen die Verhandlungen zwischen beiden Seiten weiter. Ein Gewerkschaftssprecher sprach von "Fortschritten" bei den Gesprächen, unklar blieb jedoch, ob im Laufe der Woche eine Einigung gelingen würde.
Flugzeugvermieter Avation holt von Thomas Cook zwei Flugzeuge zurück
Die Flugzeugleasinggesellschaft Aviation hat ihre an Thomas Cook vermieteten Maschinen von dem insolventen Touristikkonzern zurückgefordert. Die Aviation plc teilte mit, sie habe Thomas Cook informiert, dass sie ihre Maschinen so bald wie möglich wieder in Besitz nehmen werde.
Moody's zieht Ratings für Thomas Cook zurück
Die Ratingagentur Moody's hat alle ihre Bonitätsnoten und Ausblicke für Thomas Cook zurückgezogen, nachdem der britische Tourismuskonzern Insolvenz angemeldet hat. Moody's Investor Service hatte die Thomas Cook Group plc zuvor als hoch spekulativ bewertet und dem Konzern das zweitschlechteste Rating "Ca" mit negativem Ausblick gegeben.
Gewerkschaften fordern Staatskredit für deutsche Thomas-Cook-Tochter Condor
Nach der Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook haben Gewerkschaften staatliche Hilfe für die deutsche Tochter Condor gefordert. Condor sei "seit langem eine profitable Airline", erklärte die Pilotengewerkschaft Cockpit. Nun müsse "alles getan werden, um die Arbeitsplätze bei Condor zu sichern". Auch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) betonte, der "beliebteste deutsche Ferienflieger" habe "regelmäßig" Gewinne eingebracht. Die Bundesregierung müsse Condor mit einem Überbrückungskredit retten.
50.000 Thomas-Cook-Kunden stecken nach Pleite in Griechenland fest
Nach der plötzlichen Insolvenz des britischen Reiseunternehmens Thomas Cook stecken rund 50.000 Urlauber in Griechenland fest. Wie das griechische Tourismusministerium mitteilte, sollen in den kommenden drei Tagen 22.000 Touristen nach Hause zurückgebracht werden. Demnach hat der Prozess bereits begonnen, die ersten 15 Flugzeuge landeten auf den Urlaubsinseln Zakynthos, Korfu und Kos.
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September 23, 2019 12:50 ET (16:50 GMT)
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