DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im August
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im August verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von plus 0,10, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Juli wurde der Indexstand auf minus 0,41 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,36 genannt worden war.
Markit: US-Wirtschaft verliert im September an Schwung
Das Wachstum in der US-Wirtschaft hat sich im September verlangsamt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 51,0 von 50,7 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 51,0 von 50,3 Punkten im Vormonat. Der Index für den Servicesektor legte zu auf 50,9 von 50,7 Punkten.
EZB-Anleihebestände sinken in Vorwoche um 0,984 Mrd Euro
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Ankaufprogramms APP halten, hat sich in der Woche zum 20. September 2019 verringert. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm der Bestand um 0,984 Milliarden Euro auf 2.551,872 (Vorwoche: 2.552,856) Milliarden ab. In der Vorwoche hatte er sich um 1,555 Milliarden Euro reduziert.
Draghi bekräftigt Zins-Guidance der EZB
EZB-Präsident Mario Draghi hat die Absicht der Europäischen Zentralbank (EZB) bekräftigt, ihre Zinsen falls nötig weiter zu senken. Draghi verwies in seiner letzten Anhörung als EZB-Präsident vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments laut veröffentlichtem Redetext auf den jüngsten Beschluss des EZB-Rats: "Wir erwarten, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis sich der Inflationsausblick innerhalb unsres Projektionshorizonts einem Niveau annähert, dass ausreichend nahe, aber unter 2 Prozent liegt, und sich diese Annäherung auch durchgängig in der Dynamik der Kerninflation spiegelt."
Merkel: Wir alle haben beim Klima Weckruf der Jugend gehört
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Deutschlands Mitschuld am Klimawandel eingeräumt und mehr Geld für die Bekämpfung der Erderwärmung versprochen. "Wir alle haben den Weckruf der Jugend gehört", erklärte Merkel in ihrer Rede auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York. Zuvor hatte Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg auf dem Klimagipfel Politikern aus aller Welt eklatantes Versagen beim Klimaschutz vorgeworfen.
Merkel bekräftigt deutsches Engagement für Schutz der Amazonaswälder
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das deutsche Engagement zur Rettung des Amazonas-Regenwaldes bekräftigt. Der internationale Einsatz für die Regenwälder im Amazonasbecken sei "wichtig für unser aller Überleben", sagte Merkel bei einem UN-Treffen in New York zum Naturschutz in der Amazonasregion.
Trump erscheint überraschend bei UN-Klimagipfel in New York
US-Präsident Donald Trump ist überraschend beim UN-Klimagipfel in New York erschienen. Er setzte sich ins Plenum, obwohl er ursprünglich nicht an dem Treffen teilnehmen wollte. Trump hat den menschengemachten Klimawandel immer wieder angezweifelt und 2017 den Austritt seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt.
Schäfer-Gümbel: Klimakabinett wird wohl schon 2020 nachsteuern müssen
Das Klimakabinett wird nach Ansicht des kommissarischen SPD-Vorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbels wohl bereits im kommenden Jahr weitere Vorschläge für CO2-Einsparungen machen müssen. "Jede Regierung wird künftig jedes Jahr überprüfen müssen, ob der Pfad zur Senkung des CO2-Ausstoßes eingehalten wird", sagte Schäfer-Gümbel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Passiert das nicht, wird die Regierung nachsteuern müssen, um am Ende die Klimaziele zu erreichen. Ich halte es für denkbar, dass diese Regelung schon im kommenden Jahr zum Tragen kommen wird."
Unternehmen fordern Senkung der Steuerbelastung
Die deutsche Wirtschaft hat angesichts einer Konferenz der Unions-Bundestagsfraktion zur Modernisierung des Unternehmensteuerrechts von der Bundesregierung eine steuerliche Entlastung der Wirtschaft gefordert. "Die Bundesregierung muss die effektive steuerliche Gesamtbelastung von Unternehmen auf das international niedrigere Niveau von maximal 25 Prozent senken", verlangte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. "Nur so bleibt Deutschland als Investitionsstandort attraktiv."
Umweltverbände wollen neues Klimapaket statt Nachverhandlungen
Ein Bündnis von Umweltschutzverbänden hat jegliche Änderungen am Klimapaket in Bundestag oder Bundesrat abgelehnt und stattdessen Neuverhandlungen gefordert. "Dieses Paket kann man nicht nachbessern", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner, bei einer Pressekonferenz von sieben Verbänden. Es müsse stattdessen zurückgenommen und mit einem neuen ersetzt werden.
CDU-Wirtschaftsrat will internationale Abstimmung bei Klimaschutz
Der Wirtschaftsrat der CDU hat anlässlich des UN-Klimagipfels in New York gefordert, die Klimaschutzziele 2030 markwirtschaftlich und im internationalen Schulterschluss zu erreichen. "Deutschland mit seinem 2-Prozent-Anteil am CO2-Ausstoß kann allein die Welt nicht retten", erklärte Generalsekretär Wolfgang Steiger. Oberstes Ziel müsse es sein, ein europäisches, am besten globales Preissignal zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu etablieren. Das Klimapaket der Bundesregierung könne da nur der Beginn sein, sagte Steiger.
66 Länder verpflichten sich zu CO2-Neutralität bis 2050
Kurz vor Beginn des UN-Klimagipfels in New York haben sich 66 Länder verpflichtet, bis zum Jahr 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Auch zehn Regionen, 102 Städte und 93 Unternehmen schlossen sich der Selbstverpflichtung an, wie das Büro von UN-Generalsekretär António Guterres mitteilte. Bei der CO2-Neutralität geht es darum, nicht mehr Kohlendioxid auszustoßen als gleichzeitig abgebaut oder gespeichert werden kann.
Kramp-Karrenbauer bekennt sich in USA zu 2%-Ziel bei Wehrausgaben
Bei ihrem Antrittsbesuch in den USA hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ihr Bekenntnis zum Zwei-Prozent-Ziel bei den Wehrausgaben bekräftigt. "Es geht darum, dass das, was wir zugesagt haben, in der Nato, in Europa, auch zur eigenen Landesverteidigung umgesetzt werden kann", sagte die Ministerin vor ihrem Treffen mit dem US-Kollegen Mark Esper in Washington dem "Mittagsmagazin" der ARD.
Deutsche Firmen gegen protektionistische Maßnahmen gegenüber China - Bericht
Die deutsche Wirtschaft warnt die EU vor protektionistischen Maßnahmen gegenüber China. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Ifo-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen unter 1.400 Unternehmen hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. So sprechen sich lediglich 6,5 Prozent der Firmen für Schutzzölle gegenüber der Volksrepublik aus, lediglich 6,2 Prozent befürworten Importquoten.
ESRB: Wohnimmobilien in deutschen Städten 2018 deutlich überteuert
Wohnimmobilien in den urbanen Gebieten Deutschlands sind nach Einschätzung des europäischen Systemrisikorats ESRB deutlich überteuert. In seinem jährlichen Bericht weist der ESRB darauf hin, dass das Wachstum der Kreditvergabe für Wohnimmobilienfinanzierungen moderat ist. Er regt aber trotzdem an, dass Deutschland zusätzlich zu den bereits existierenden weitere dämpfende Maßnahmen ergreifen und zudem mehr Daten zur Preisentwicklung im Immobiliensektor erheben sollte.
Urteil über Zwangspause des britischen Parlaments am Dienstag
Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens will am Dienstag sein Urteil über die von Premierminister Boris Johnson verfügte Zwangspause für das Parlament verkünden. Die Richter geben ihre Entscheidung am Vormittag (11.30 Uhr MESZ) bekannt, wie eine Gerichtssprecherin ankündigte. Das Gericht muss entscheiden, ob Johnson rechtmäßig handelte, als er Königin Elizabeth II. die Parlamentsvertagung empfahl.
Barnier: Britische Vorschläge zum Backstop nicht ausreichend
EU-Chefunterhändler Michel Barnier hat die jüngsten Vorschläge Großbritanniens zum Austritt aus der Europäischen Union bei gleichzeitiger Vermeidung einer harten irischen Grenze als unzureichend bezeichnet. "Gemessen an dem aktuellen britischen Denken, fällt mir schwer zu sehen, wie wir zu einer rechtlich operativen Lösung kommen können, die alle Ziele des Backstops erfüllt", sagte Barner während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas.
Türkei legt nach Thomas-Cook-Pleite Millionenpaket auf
Die Türkei hat nach der Thomas-Cook-Pleite ein millionenschweres Kreditpaket angekündigt, um die von der Insolvenz betroffenen einheimischen Firmen zu unterstützen. Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy sagte, dass das Kreditpaket 50 Millionen Euro umfassen werde. Die Küstenregionen um Antalya, Bodrum und Dalaman gehörten zu den Topzielen des britischen Reiseanbieters, der in der Nacht zu Montag Insolvenz anmelden musste.
Vorläufige Einigung mit Italien und Malta über Verteilung von Flüchtlingen
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September 23, 2019 13:03 ET (17:03 GMT)
Die Innenminister von Deutschland, Frankreich, Italien und Malta haben sich auf einen vorläufigen Verteilungsmechanismus von Flüchtlingen im zentralen Mittelmeer geeinigt. "Wir haben Regelungen gefunden für einen temporären Notfallmechanismus, (...) die Italien und Malta helfen", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach einem Treffen mit seinen Kollegen im maltesischen Valletta. Er sei mit dem Ergebnis des Treffens "hoch zufrieden".
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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September 23, 2019 13:03 ET (17:03 GMT)
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