Der Iran weist die Schuldzuweisung Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens für einen Angriff auf eine saudische Ölraffinerie zurück. Die drei EU-Staaten hatten am Montag vor der Generaldebatte der UN-Vollversammlung Teheran für den Angriff verantwortlich gemacht. Diese Erklärung sei "auf der Basis grundloser Unterstellungen" erfolgt, sagte Präsident Hassan Ruhani seinem französischen Amtskollegen Emanuel Macron am Montagabend (Ortszeit) in New York iranischen Angaben zufolge.
Ruhani habe Macron seinen Friedensplan für den Persischen Golf und die Straße von Hormus erläutert, den er an diesem Mittwoch der UN-Vollversammlung vorlegen wolle, berichtete das Nachrichtenportal des Präsidialamts am Dienstag. Dem Amt zufolge erfolgt die Berichterstattung aus New York "kurz und mit Verzögerung", weil die USA seinem Presseteam und den iranischen Journalisten keine Visa für die UN-Vollversammlung erteilt hätten.
Der Angriff am 14. September auf eine Raffinerie des Ölkonzerns Saudi Aramco hatte kurzzeitig die Ölmärkte erschüttert und die Spannungen am Golf verschärft. Das EU-Trio hatte sich mit seiner Schuldzuweisung am Montag den USA angeschlossen, die mit Saudi-Arabien eng verbündet sind und im Konflikt mit dem Iran stehen. "Für uns ist deutlich, dass der Iran Verantwortung für diesen Angriff trägt", heißt es in der Mitteilung der deutschen, französischen und britischen Regierung. "Es gibt keine andere plausible Erklärung." Belege wurden nicht vorgelegt.
Zu dem Angriff hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen bekannt, die vom Iran unterstützt werden. Teheran hatte die US-Vorwürfe strikt zurückgewiesen und Washington vorgeworfen, Lügen zu verbreiten und zur menschlichen Tragödie im Jemenkrieg zu schweigen, in dem Saudi-Arabien engagiert ist./fm/DP/men
AXC0141 2019-09-24/10:49