FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen-Chef Herbert Diess will sich gegen die erhobene Anklage der Staatsanwaltschaft Braunschweig zur Marktmanipulation verteidigen. "Weder die Fakten- noch die Rechtslage rechtfertigen den Vorwurf", teilte der Rechtsanwalt von Diess mit. "Wir weisen diesen Vorwurf deshalb mit aller Entschiedenheit zurück", heißt es weiter. Die Anklage werde Diess in Bezug auf seine Verantwortung als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG nicht einschränken, so der Rechtsanwalt des Managers.
Der frühere BMW-Vorstand Diess wurde im Juli 2015 Mitglied des VW-Konzernvorstandes. Die Staatsanwaltschaft wirft im vor, dass er spätestens Ende Juni "vollständige Kenntnis" davon gehabt habe, dass weltweit in Millionen Fahrzeugen von VW eine illegale Software eingebaut worden war. Öffentlich wurde der Dieselskandal am 18. September 2015.
Für Diess sei es bis zur öffentlichen Bekanntmachung der Abgasmanipulation durch die US-Behörden "in keiner Weise absehbar, dass die Dieselproblematik für die Volkswagen AG zu finanziellen Konsequenzen in einer für den Kapitalmarkt relevanten Größenordnung führen könnte", so die Verteidigung. Er habe erstmals wenige Wochen nach seinem Eintritt in das Unternehmen von der Dieselproblematik in den USA erfahren, ohne "davon Kenntnis zu erlangen, in welchem Ausmaß die US-Behörden in der Vergangenheit über diese Thematik unzutreffend unterrichtet worden waren".
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September 24, 2019 07:18 ET (11:18 GMT)
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